国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0370 Aus Siberien : vol.2
シベリアより : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / 370 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000224
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

334 —

sondern auch angewiesen wurden, 3000 Arbeiter zur Canalerweiterung zu stellen und die Hungerleidenden am Tokus Tara zu unterhalten.

Schon im Jahre 1836 waren am Chonokai unter den tatarischen Ackerbauern Unruhen ausgebrochen. Ein Perser, Namens Schangmosi, gab sich hier als Chodsha aus und versprach, das Volk von dem unerträglichen Drucke der Chinesen zu befreien. Die zehnjährige Noth hatte die Leute fast zur Verzweiflung gebracht, und in der Sehnsucht nach Errettung aus ihren fürchterlichen Leiden schlossen sie sich dem falschen Chodsha an. Wer sich weigerte, den Chodsha anzuerkennen, wurde auf dessen Befehl niedergemacht. Die Chinesen hatten jedoch Nachricht von den Vorgängen erhalten, ehe der Aufstand sich in den übrigen Tarantschi-Ansiedlungen verbreitet hatte, und so war es ihnen denn ein Leichtes, die unbedeutende, planlos angefangene Revolte zu unterdrücken. Der Perser wie auch die übrigen Rädelsführer des Aufstandes wurden gefangen genommen und nach Kuldsha geschleppt; dort wurde der Perser unter scheusslichen Qualen öffentlich gefoltert, dann wurde ihm, wie den 16 gefangenen Anführern , der Kopf abgeschnitten und ihre Häupter als Warnungszeichen an den Hauptwegen der Tarantschi-Ansiedlungen auf Stangen gesteckt. Wohl hundert Personen wurden nach China verbannt und viele Tataren-Ansiedlungen von den Soldaten geplündert. In den Jahren 1840 bis 1844 brachen abermals Aufstände in Kaschgar aus und in beiden Jahren hatten die Tarantschi abermals viel vom Proviant-Transport zu leiden.

Alle diese Unglücksfälle hatten zwar den Wohlstand der Tarantschi vernichtet, dennoch hätte ihnen die Vortrefflichkeit des Bodens unter normalen Verhältnissen die Möglichkeit gegeben , durch Fleiss sich wieder heraufzuarbeiten, wenn nicht der Argwohn der chinesischen Herrscher ihnen einen Krebsschaden eingeimpft hätte, der mit der Zeit das Volk gänzlich zu Grunde richten wird. Dieser Krebsschaden sind die von den Chinesen eingesetzten Tarantschi-Beamten; diese letzteren, die wie ein Netz die ganze tatarische Bevölkerung umstricken, sind die blinden Werkzeuge der Regierung; Selbstsucht und Eigennutz haben sie ihrem eigenen Volke entfremdet und zu Sklaven der fremden Race gemacht, unter deren Schutz sie jeden Frevel ungestraft ansführen können. Die Mandschu handeln hier sehr