国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Aus Siberien : vol.2 | |
シベリアより : vol.2 |
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Etwa eine Werst von der Stadt setzten wir über den Fluss Bujantu. Nördlich sehen wir die Festung, südlich die eigentliche Stadt. In beiden seht man vom Flusse aus viele Bäume. Jenseits des Flusses ist ein Siimbö und dabei viele Häuser, auch ein alleinstehender Tempel. Chinesen waschen am Flusse Felle. Durch ein niedriges, unbedeutendes Thor reiten wir endlich in die Stadt. Der Consul war so freundlich gewesen und hatte mir zum Flusse einen Kosaken entgegengeschickt, der mich zu seinem Hause brachte, wo man mir eine recht hübsche Wohnung eingeräumt hatte.
(Vom 26. Juni bis 6. Juli.) Die Stadt Kobdo besteht, wie schon gesagt, aus zwei Theilen, der eigentlichen Festung und der Kaufstadt. Die Festung ist im Vierecke gebaut und mit einer ziemlich hohen, mit Zinnen versehenen Mauer umgeben. An den vier Ecken stehen Thürme, d. h. Pavillons mit Holzdächern. Drei Thore mit geschweiften Dächern führen in die Stadt. Die Mauer ist überall zerfallen, die Thore sind klapperig und werden schief; somit macht das Ganze als Festung einen jämmerlichen Eindruck und man wundert sich, dass ein solches Rumpelding als Zwingburg der Mongolen dienen kann. In der Festung wohnen ausser den Beamten 300 Chambing- und 200 Мandschu-Soldaten. Der Proviant für diese Besatzung wie auch für alle auf den Stationen und Piquets der Provinz stationirten Soldaten wird auf Feldern, die etwa 20 Werst von Kobdo zwischen den Flüssen Kobdo und Bujantu liegen, gebaut.
[Potanin erzählt uns von diesen Kronsfeldern Folgendes: Die Kronsfeldcr bestehen aus zehn Landstellen. Jeder Stelle werden 80 Kameellasten Samen geliefert. Jeder Ackerstelle sind 25 Jurten zugetheilt, also im Ganzen 250 Jurten. Jeder Ackerbauer erhält 6 Unzen Silber Lohn; wünscht er sich an der Arbeit nicht zu betheiligen, so hat er dem die Arbeit verrichtenden Mongolen nicht nur den Lohn, sondern noch 9-10 grosse Ziegeltheesteine zu zahlen. Die Lage der Ackerbauer ist durchaus nicht glänzend, da sie alles Getreide abzuliefern haben und nur die abgefallenen Aehren einsammeln dürfen. Sie müssen deshalb, da sie nur wenig Vieh halten, ihren eigenen Getreidebedarf in der Stadt kaufen. Daher kommt es auch, dass die Ackerbau-Mongolen viel ärmer sind als alle übrigen. Die Aufsicht führt ein besonderer chinesischer Beamter, Tsimuja, und.
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