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0451 Aus Siberien : vol.2
シベリアより : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / 451 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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fanatische mohammedanische Regierung sich dem russischen Nachbar feindlich gegenüberstellte und Einfluss auf die unter russischem Scepter lebenden Kirgisen ausüben wollte. Seit dieser Zeit wurde das Ili-Thai unter der Benennung Kuldsha-Rayon einer selbständigen russischen Verwaltung des Kriegsgouverneurs des Sieben-Flüsse-Districtes (Semiretschinskaja Oblast) untergeordnet, dem eine eigene Kanzlei für Kuldshaer Angelegenheiten beigegeben wurde.

Ueber die Verhältnisse Kuldsha's nach der Besetzung der Russen kann ich kein Urtheil fallen, da letztere erst nach meiner Rückkehr aus Sibirien stattgefunden. Es scheint aber, als ob man im Allgemeinen geglaubt, dass Kuldsha von jetzt an den Russen gehören werde und Letztere sich hier häuslich einzurichten begonnen haben. Da wurde ganz unerwarteter Weise im Jahre 1880 ein Tractat mit China geschlossen, wonach ihm der frühere chinesische Theil der ui-Provinz, östlich von Korgos, zurückgegeben wurde. Nachdem im Jahre 1882 die Besetzung durch die Chinesen begonnen hatte, entstand von Neuem eine vollkommene Umwälzung aller Verhältnisse. Obgleich im Tractate die Amnestie aller beim Aufstande betheiligten Einwohner des zurückgegebenen Districtes ausgesprochen war, so scheinen doch die

ьΡ Tarantschi und auch zum Theil die Dungenen wenig Vertrauen in die gütige Behandlung der Chinesen zu setzen und fast ohne Ausnahme von dem Paragraph des Tractates Gebrauch zu machen, der ihnen die Auswanderung nach dem russischen Gebiete freistellt, während die Chinesen sich alle Mühe geben, diese Auswanderung zu hintertreiben. Ich glaube, es wird dem Leser nicht wunderbar erscheinen, dass die Leute so handeln, ebenso wie es selbstverständlich ist, wenn überall beim Zusammentreffen von Tarantschi und Kirgisen, Dungenen und Solonen, Sсhibä und Kaimücken Excesse vorkommen, denn die Unthaten der Mohammedauer sind noch zu frisch im Gedächtnisse. Soviel ich aus den letzten Nachrichten aus Kuldsha ersehe, sind fast alle Tarantschi, mit Ausnahme weniger Hundert Familien, nach Russland übergesiedelt. Eine der letzten Correspondenzen der „Oest.lichen Revue" schildert uns den Zustand von Kuldsha im August 1883 wie folgt: „Nach Nachrichten aus Kuldsha sind die chinesischen Unterthanen aller Völker des Ili eifrig mit dem Ackerbau, mit der Restaurirung der Städte und der Einrichtung der neuen Residenz des Dsan-dsün beschäftigt. Mit der Herstellung