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0385 Aus Siberien : vol.2
シベリアより : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / 385 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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Strohhüte trugen. Die Daurier sind ebenso wie die Mandschu und der grösste Theil der Chinesen Buddhisten und. zugleich Confucianer.

Die Sprache der Schibä ist vollkommen mit der MandschuSchriftsprache übereinstimmend, und zwar ist ihre Aussprache genau so, wie die Mandschurei schreiben , aber - nicht wie die Letzteren sprechen. So sprechen sie „ gisuи" (das Wort) ebenso wie es in der Mandschusprache geschrieben wird, während die Mandschu zwar „gisuv" schreiben, aber „dsisun" aussprechen. Sie müssen somit von demselben Stamme sein, zu dem die Mandschu gehörten, die im XV. Jahrhundert nach China aus-

wanderten. Da nun die ungebildeten Mandschu ihre Spraсhе ganz vergessen haben und nur Chinesisch verstehen, die Gebildeten sie aber wie eine fremde Sprache aus Büchern erlernen und die Mandschusprache die officielle Kanzleisprache ist,

so sind in allen Kanzleien der Mandschu-Beamten die Schibä als Schreiber angestellt. Da nun solche Stellen als Schreiber der Mandschu-Beamten sehr vortheilhaft sind, so erlernen fast alle Schibä die Mandschuschrift. Die Sprache der Solonen ist nicht bei allen dieselbe, einige sprechen einen rein tungusischen Dialect, bei anderen muss die Sprache stark mit mongolischen Wörtern gemischt sein, dies . ersehe ich aus einer Reihe von Solonenwörtern, die ich mir aufzeichnete.

Von Charakter sind die Solonen und Schibä herrisch und prahlerisch, dabei sehr heftig und jähzornig. Als Soldaten des Kaisers und als Stammverwandte der herrschenden Race dünken sie sich hoch erhaben über Tataren und Chinesen. Die Ersteren müssen besonders viel von ihnen leiden; die Letzteren fürchten diese Soldaten nicht sehr, schimpfen sie oft wai-gu-shin (äussere Leute = Barbasen), weshalb auch täglich Raufereien vorkommen. Die Hauptbeschäftigung der Schibä und Solonen ist der Ackerbau, den sie ganz nach Art der Tarantsehi treiben, ausserdem aber halten sie noch einen sehr bedeutenden Viehstand, den sie im Sommer von den Kirgisen bis in die nördlichen Grenzgebirge treiben lassen, besonders ziehen sie viele Schafe und Pferde.

Da mir der Weg nach Kuldsha nur auf der oberen Piquetstrasse gestattet war, so konnte ich leider die südlich liegenden Solonendörf'er nicht besuchen. Diese Dörfer wurden von meineщ . Berichterstatter Städte genannt, was schon zeigt, dass