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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0232 Aus Siberien : vol.2
シベリアより : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / 232 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000224
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aufgehalten, auch habe er einen Mandschu-Beamten nach Peking begleitet. Im Hause waren viele Bücher : tibetische (Taugut Nomun), die meist geschrieben waren, und gedruckte mongolische Bücher. Es gelang mir hier, einen Ardschi-Bordschi zu erwerben. Nachdem ich in meiner Jurte gespeist, trieb ich mich bei den Jurten umher und besuchte mehrere derselben. Bei den gelegentlichen Gesprächen erfuhr ich Manches über die hiesigen Verhältnisse. Die Bewohner der Stationen sind Chalcha, die sich hier freiwillig angesiedelt haben. Sie werden nicht zum Piquet-Dienste verwendet. Die Ansiedlung ist vor etwa hundert Jahren geschehen. In jedem Jahre stellen sich 5 Mann der Ansiedlung zum Dienst (d. h. Post-Dienst) und erhalten im Jahre jeder 18 Lan (Unzen) Silber als Löhnung und 30 Pud Weizen als Proviant. Der Weizen wird in der Gegend von Kobdo angebaut und zwar von dort zu diesem Zwecke von der Regierung angesiedelten Chambing (chinesischen Soldaten). Die fünf Stationssoldaten haben die Verpflichtung, jeder 5 Pferde zu halten, im Ganzen also 2 5 Pferde. Ihr gewöhnlicher Dienst besteht darin, dass sie alle officielle Correspondenz zur nächsten Station zu führen haben. Den im Dienste reisenden Soldaten haben sie die zur Reise nöthigen Pferde zu stellen und Führer beizugeben. Ist eine grössere Anzahl von Pferden nöthig, so werden diese durch einen die Station befehligenden Soldaten von den in der Nähe wohnenden Türböten requirirt. Anderer Dienst, als der hier geschilderte Postdienst, liegt den hiesigen Ansiedlern nicht ob, auch sind sie von jeder Abgabe befreit. Diese Dienstleistungen sind für diese Nomaden in keiner Weise drückend, das bezeugt die hier herrschende Wohlhabenheit.

Am Abend besah ich mir das zu den Jurten zurückgekehrte Rindvieh. Es war nicht sehr zahlreich, bestand aber wenigstens aus 30 melkenden und etwa 15 Sarlyk-Kühen, von denen auch hier die Hälfte ohne Hörner war. Die mongolischen Sarlyk sind sehr friedfertig und lassen sich, wie ich mich durch den Augenschein überzeugen konnte, ohne jeglichen Widerstand melken. Die bedeutenden Schafheerden waren seitwärts von den Jurten fortgetrieben. Die Hunde der Mongolen haben alle eine merkwürdig klingende, sehr heisere Stimme, sie sind so böse, dass mich mein Wirth bat, nie ohne Begleitung die Jurte zu verlassen. Freundlich begleiteten mich daher stets zwei Mongolen. Die Schafe sind sehr gross und weichwolliger als die