国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 | |
1902年から1903年の冬にイディクート・シャーリとその近辺で行った考古学的作業についての報告書 : vol.1 |
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Lotusscheibe (jetzt zerstört) und einen sehr naturwahr gemalten leichtgeflügelten Hirsch „Ki-lin". Zwischen den Tierfiguren schwimmen auf den Wellen prächtig gemalte, 'stilisierte Blumen: Lotusblumen und päonienartige Phantasieblumen mit phantastischen Blättern und Knospen. Da der Boden infolge eines Raumes unter dem Zimmer hohl klang, lief ich den Boden in der Mitte aufgraben, um zu sehen, was darunter liegen würde. Es kam Mauerwerk, etwa von Mannshöhe, zum Vorschein, das den Boden bildete, und darunter fand sich ein halbverschüttetes, mit altem Schutt (der nicht von oben gekommen sein konnte) gefülltes Zimmer mit einem eingemauerten Sockelbehälter, welcher aber ausgeraubt und zerschlagen war; von diesem Raume gingen Gänge aus, welche aber alle mit Schutt gefüllt waren. Da es nicht ratsam war, hier weiter zu arbeiten , bevor der Zustand der oberen Zimmer klar war, verfolgte ich sie nicht weiter.
Sehr merkwürdig war es, da& wir in der Mitte des Estrichs auf einen eingemauerten Pfahl stiegen. Dieser Pfahl war achtkantig, 84 cm lang und unten spitz und stak fest im Mauerwerk des Bodens. Alle acht Seiten sind mit uigurischen Inschriften in alter Schrift beschrieben, er ist von Pappelholz und die zum Teil recht undeutlichen Inschriften sind mit der Rohrfeder einfach auf das Holz geschrieben. Der Pfahl wurde herausgenommen und wie die Reste des Freskobodens nach Berlin gebracht. Bei dieser Gelegenheit darf ich nicht vergessen zu erwähnen, dag massenhaft im Schutt der Stadt oder auf den Plattformen ihrer Tempel kleine mehrkantige spitze Keilchen, etwa von Fingerlänge, gefunden wurden, welche meist mit Dhâraiiîs in Brâhmîlettern beschrieben sind. Ähnliche Gegenstände sind ja heute noch bei den Lainas im Gebrauch bei Opfern an die Kshitipatis (Sa-bdag) etc.
Aus der Inschrift des Pfahles, deren Publikation Radio ff übernommen hat, erhalten wir nun nicht blo& ein Datum, sondern wir können auch annehmen, dag er zu einer Buddhastatue gehörte. Diese Statue, von der au&er gro&en Gewandresten und Gliederresten im Schutt nichts mehr vorhanden war, hat vermutlich auf der Lotusblumenscheibe gestanden, welche das Zentrum des Freskobodens bildete, so (lag die Prozessionen von Bodhisattvas, Göttern, Dämonen und den Gründern des Baues, welche an den inneren Wänden der Cella, wie erwähnt, gemalt waren, den „parivâra" zu der Freifigur bildeten. Die Wirkung des Ganzen mu& eine auerordentliche gewesen sein. Es ist dies ein sehr wichtiges Faktum, welches auch anderweit zur Erklärung der Fresken unabweislich ist.
Auf der Planskizze ist die Cella mit G bezeichnet. Der in der Mitte eingetragene Punkt gibt die Stelle an, wo der Pfahl unter dem Fugboden stak.
Wie erwähnt, waren auch die Wände des Umgangs A um das Zimmer (Fig. 58) auf beiden Seiten einst mit Fresken bedeckt, denn die Spuren verwitterter Kompositionen zeigten sich in beiden Seitengängen noch deutlich genug, um feststellen zu können, dag sie im wesentlichen dieselben Darstellungen enthielten, wie der Gang hinter der Rückwand, deren untere Teile noch recht wohl erhalten waren, weil die Bedachung des hinteren Ganges noch im Gange besonders bei x x lag. Ich lieg nun zunächst diese herabgestürzte Bedachung herausräumen. Sie bestand aus dichten Lagen langen Rohres, welches über die Gänge gelegt war und von unten als Plafond einen dicken Lehmbelag erhalten hatte; über die Rohrlagen war eine Lage Ziegel gelegt, die ihrerseits wieder mit Lehmlagen oben bedeckt waren. Der Plafond war getüncht und bemalt und zwar mit sich wieder-
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