国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
| |||||||||
|
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 | |
1902年から1903年の冬にイディクート・シャーリとその近辺で行った考古学的作業についての報告書 : vol.1 |
105 i
Ruine y'.
Diese einst grandiose Ruine ist ebenfalls schrecklich zerstört. Sie macht den Eindruck eines neueren Anbaues an das alte System der inneren Mauer, welche im Süden der Stadt in sehr ruinösem Zustand sich an unseren Bau anschließt. Auch dieser Bau enthält eine Reihe hochliegender, sehr hoher, paralleler Tonnengewölbe, welche wieder von einem Aufbau überragt waren. Dieser Aufbau hatte einst eine Reihe von Zimmern mit prachtvollen Fresken, welche stark an Ruine a erinnerten. Nach der Ecke zu lag ein Turm mit ebensolchen Zimmern. Nach Norden hatte er einen kleinen Tempel als Vorbau, von dem aus die Treppe emporgeführt haben muß. In dem oberen Zimmer dieses Vorbaues waren noch Freskenreste erhalten, ungemein bunt gemalte, sicher sehr junge, sitzende Buddhas in fast lamaistischem Stil. Die Fresken lagen im Schutt, gehörten also wohl der Decke des Raumes an.
Im Schutt dieses Baues fanden die türkischen Bauern drei Torsos (Büsten) von schönen Götterfiguren, welche sie uns nach der Karavansarai brachten. Diese drei Büsten zeichnen sich durch einen ungemein lieblichen Ausdruck in den Gesichtern aus. Auch der Schmuck: Halsketten, Brustketten und Ohrgehänge, sind noch erhalten. Interessant ist es, daß die Augen dadurch belebt sind, daß in die Mitte der Pupille eine Vertiefung gebohrt ist. Eine davon (38 cm hoch, Taf. XIX, Fig. 2) blickt nach oben und hielt sicher auch den linken Arm nach oben, entweder um Blumen zu werfen oder einen Kranz oder sonst eine Gabe einem Buddha zu überreichen. Die anderen zwei (hoch 41 cm und 34 cm, Taf. XX, Fig. 1-2) haben die Arme verloren, sodas über die Art, wie die Figuren standen , sich nichts sagen läßt; vielleicht hatten sie die Hände gefaltet. Hände, welche Blumen halten, fanden sich übrigens überall auf den Ruinen, sodaß plastische Figuren solcher Bodhisattvas und Devatâs als ganz zweifellos angenommen werden können. Eine solche Hand habe ich als Belegstück mitgenommen, sie wurde uns schon am ersten Tage überbracht. Ich habe aber noch viele im Schutt gefunden, hielt es aber für überflüssig, alle diese Fragmente mitzunehmen. Außer diesen drei Büsten fand sich noch ein ganz verwandter Kopf eines Bodhisattva (20 cm hoch). Die erste erwähnte Büste ist rotbraun bemalt, die anderen zwei sind wein, ebenso der Kopf; alle haben Tilakas,') zwei konzentrische Kreise, welche mit Punkten umgeben sind, auf die Stirne gemalt und alle haben aufgemalten Schnurr- und Kinnbart oder die Spuren davon.
Ruine 99 vgl. unter y.
Ruine z.
Dies ist die Ruine eines großen Klosters, welches ähnliche Bauformen gehabt haben muß, wie Kloster ß in der Südwestecke. Es ist dies zweifellos die Anlage, von dessen Mittelbau Klementz (Bericht etc. S. 33) sagt: „An der Nordseite zeigt es eine Mauer mit vier Vorsprüngen und einspringenden rechten Winkeln , während an der Südseite zwei gewölbte Türen in eine niedrige, mit Malerei bedeckte Galerie führen. Von hier aus leiteten
t) Die Úrnâ bei Buddhaköpfen ist ein kleiner aufgemalter Kreis, umgeben von nach oben strebenden
flammenartigen Linien.
Abh. d. I. KI. d. K. Ak. d.Wiss. XXIV. Bd. I. Abt.
14
•
|
Copyright (C) 2003-2019
National Institute of Informatics(国立情報学研究所)
and
The Toyo Bunko(東洋文庫). All Rights Reserved.
本ウェブサイトに掲載するデジタル文化資源の無断転載は固くお断りいたします。