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0064 Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.2
Postancient Buddhist Culture in Central Asia : vol.2
Die Buddhistische Spätantike in Mittelasien : vol.2 / Page 64 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000040
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II. Obere Kolumne (rot) :

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Deutsch.

t. (seine) Schrift, die wahren lichten

  1. Worte, Gottes weises

  2. Wissen, sehr, sehr

  3. süßes Gesetz, die Erd- und Wasser-

  4. welt, der Körper . . .

III. Untere Kolumne (schwarz).
Türkisch.

t. qutlur ilig ai t(d)ngridä

  1. qutbulmis qut ornanmis

  2. alp(fn ärdämin il tJutmű

Die Untere Kolumne (III) ist ein Teil des Titels eines uigurischen Fürsten. Wäre dieser Titel ganz erhalten, so würde er vielleicht wichtige Anhaltspunkte für das Datum des Fragments liefern können. Es sind bereits vier Könige bekannt, deren Titel mit den Worten ai t(ä)ngridä qut bulmfs" beginnen. Nämlich die Chane Ai t(d)ngridä qut bulmi's" külüg bilgä daran ('789-79o); Ai t(d)ngridä qut bulmis alp bilgä zaran (um 8o8); ai t(ii)ngridä qut bulmfl alp bilgä zaran (gest. 832); ai t(ä)ngridä qut bulmts alp küliig bilgä %aran (um 833)1

Tafel 8a und 8b, Abb. c.

Bruchstück eines illuminierten manichäischen Buchblattes

Kat. No. I B 4965 * Größe: 6,5 x6,6 cm * Fundort: Chotscho * Alter: 7. oder B. Jhdt. (?)

Unter unseren manichäischen Funden ist dieses Bruchstück besonders wichtig, 'weil die darauf gemalten Miniaturen an eine der berühmtesten, deutlich hellenistischen Einfluß zeigenden Skulpturen der sassanidischen Epoche erinnern.

Welche Seite des Blattes als Vorderseite zu bezeichnen ist, vermögen wir nicht zu sagen. Der schmale Rand oberhalb der Miniaturen dürfte zwar der Heftfalz sein (der Außenrand ist gewöhnlich breiter), sein Vorhandensein genügt aber in diesem Falle nicht, um Vorder- und Rückseite zu bestimmen.

TAFEL 8b, ABB. c. Die Darstellung mahnt lebhaft an die Reliefskulpturen an dem Bogen des Denkmals des sassanidischen Königs Chosrau II (590-628) zu T áq-i-Bőstän bei Kermanschah. 2 Denn auch hier steht eine Trias von Figuren unter einem Architekturbogen, auch hier erscheinen, in den Zwickeln am Oberteil des Bogens rechts und links, geflügelte Engel-(Nike)- gestalten, die den Bogenscheitel mit einem Hoheitssymbole krönen.

Der Hintergrund der Miniatur ist wiederum Ultramarinblau, das an manchen Stellen fast ganz abgefallen ist, aber dem Papier dort eine schöne lichtblaue Farbe mitgeteilt hat.

Der Bogen ist nach Innen durch einen schmalen Goldstreifen abgegrenzt, auf dem irgendwelche Gliederung durch Striche nicht erkennbar ist, jedoch scheint der Streifen auf seiner Außenseite mit einer sehr feinen schwarzen Wellenlinie eingefaßt zu sein.

Die Ornamente des Bogens sind gänzlich verwischt, wahrscheinlich bestanden sie, wie auf dem Bogen des Táq, in einem Blattgewinde, das nach unten vielleicht hier in roten Schärpenbändem endete. Man sieht wenigstens an dem r. aufsteigenden Teil des Bogens dessen Mitte mit mattrötlicher Farbe belegt. Vielleicht wurden diese (vermuteten) Stoffbänder aus den unteren Enden des Bogens herausgeführt, um außen die bekannten flatternden Schärpen zu bilden.'

In den Zwickeln r. und I. vom Bogenscheitel erblickt man zwei geflügelte Genien (Nikefiguren), die, mit der Brust und einem Arm auf dem Bogen ruhend, den anderen Arm nach einer dem Bogenscheitel aufgesetzten Krone ausstrecken. Der Genius im 1. Zwickel ist sehr stark zerstört, der im rechten läßt noch folgende Einzelheiten erkennen. Auf dem Kopf, dessen Farben

1 Vergl. Schlegel, Die chinesische Inschrift auf dem uigurischenDenkmal 3 Vergl. auch Rawlinson, Seventh Oriental Dynasty, London, 1876,

in Kara Balgassun, Helsingfors 1896, S. 3 ff.   S. 6o2, (nach Flandin).

2 Vergl. Herzfeld, Am Tor von Asien, Berlin, D. Reimer 192o, S. 71 ff.

Türkisch.

I. bitigi kirtü y(a)ruq

  1. savlar t(ä)ngri bilgä

  2. biligi bőlük [bő]lük

  3. tat(ci)rl(a)r (oder tatfrlfr) nom yir suv

  4. yirtinZüsi ät'őz

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