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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0016 Atlas der Alterthümer der Mongolei : vol.1
モンゴル遺跡地図 : vol.1
Atlas der Alterthümer der Mongolei : vol.1 / 16 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000220
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OCR読み取り結果

 

einmal mit den unretouchirten Tafeln genau collationirt und füge dem Ende des Inhaltsverzeichnisses hier eine Reihe von Korrekturen der Fehler ein, die theils von falschen Lesungen herrühren, theils aber dadurch, dass die weisse Farbe, die zum Retouchiren der Buchstaben diente, von dem glatten aristotypischen Papier abgesprungen war.

Die Herstellung der Retouche der beiden grossen Grabsteine von Koscho-Zaidam war eine furchtbar mühsame und zeitraubende Arbeit, die eine monatelange ununterbrochene Anstrengung verlangte; Ich hoffe aber, dass diese Arbeit dem Forscher von grossen Nutzen sein, und die Entrifferung der rathselhaften Texte erleichtern wird. Ich selbst habe bei dieser Arbeit viel gelernt, und habe, wie es mir scheint, die Grundlage gefunden, auf der eine endliche Lösung des Räthsels ermöglicht ist- Das Tu-küe-Alphabet bietet 39 Zeichen, die ich in meinem Wortindex in folgender Reihenfolge aufgeführt habe.

lil.JP1NMhrIiiAYYY11r1J-1-PrPA>x434*R^a )D 3vJ9YF Y

Die Wärter sind durch ; von einander getrennt, wenn auch diese Trennung nicht immer streng durchgeführt ist. Die Zeichen sind offenbar Silbenzeichen, werden aber auch als Bezeichnung des anlautenden Consonanten angewendet. Auf die von mir gewonnenen Resultate der Entzifferung will ich hier nicht eingehen, dies wird hoffentlich recht bald in einer gesonderten Abhandlung möglich sein. So viel will ich nur sagen, dass die runenartigen Inschriften von Koscho Zaidam und auf dem dreisprachigen Denkmal in Kara Baghassun, wie auch die Inschriften auf Steinen nördlich vom Tangnu-ola und am Jenissei in ein und derselben Sprache verfasst sind und dass nach den mir vorliegenden Materialien es unzweifelhaft ist, dass diese Inschriften in einer Ural-altaischen Sprache verfasst sind, die nur Affixe am Ende der Wörter duldet.

Von den uigurischen Inschriften des grossen Denkmals von Kara Balghassun habe ich nur 6 Stücke retouchirt (siehe Tal. %XXIII) und zwar solche Stücke, die es ermöglichen, ein scharfes Bild der Schriftzüge wiederzugeben, um so dem Forseher das Lesen der übrigen Stücke zu erleichtern. Das Stück Taf. XXXIII fig. 5 ist ohne jegliche Retouche vollkommen klar zu lesen. Die feinen Schriftzüge der uigurischen Schrift erlaubten nicht eine Retouche auf einer Photographie, ich habe daher diese Retouchirung auf einem der mir vorliegenden drei Abklatsche ausgeführt und den retouchirten Abklatsch photographiren lassen.

Die sclmelle Herstellung der hiemit veröffentlichten 64 Tafeln, die die erste Lieferung des Atlas bilden, ist nur dadurch ermöglicht worden, dass die Akademie mir die Arbeitskraft des Künstlers Dudin während des ganzen Winters zur vollen Verfügung stellte.

Nach der Vollendung dieser Tafeln trafen aus Omsk die Plane und Karten des Kapitän Stschegolew und 14 Abklatsche von runenartigen Inschriften und Zeichnungen von Herrn Klemenz aus Irkutsk ein. Da die Herstellung dieses neuen Zuwachses zum Atlas die Herausgabe verzögert hätte, so bestimmte die Historisch-philologische Klasse, dass der Atlas in zwei Lieferungen erscheinen solle und zwar in der ersten Lieferung die oben erwalmten 64 Tafeln, in der zweiten Lieferung die Plane des Herrn Stschegolew und die von Herrn Klemenz vorgestellten Abklatsche und Zeichnungen. Die Plane werden auf chromolithographischem Wege ausgeführt und ist diese Arbeit der Kunstlithographie des Herrn Markus in St. Petersburg übertragen, die Abklatsche von Inschriften aber werden wiederum von Herrn Wilborg durch Phototypie wiedergegeben werden. Ich hoffe, dass die Arbeit im Laufe des Sommers ausgeführt werden kann, so dass die zweite Lieferung voraussichtlich im Herbste dieses Jahres erscheinen wird.

Jetzt noch einige Worte über die Anordnung des von uns gesammelten Materials.   •

Ich habe alle von uns aufgefundenen Alterthümer der Mongolei in vier grosse Gruppen getheilt, die ungefhhr den vier Epochen von Völkerablagerungen entsprechen.

Die erste Gruppe bilden diejenigen Denkmaler, die keine Schriftzeichen bieten und deren Alter sich auf keine Weise bestimmen lasst. Ich machte sie die Denkmaler der vorhistorischen Epoche nennen. Es sind dies Grabhagel, Steinsetzungen und Zeichnungen auf Felsen und Steinblöcken. Dabei will ich keineswegs behaupten, dass alle diese Denkmäler der vorhistorischen Zeit angehören, es ist wahrscheinlich, dass ein Theil derselben vielleicht aus einer spateren Zeit stammt, ich habe aber alle die Denkmaler zu einer Gruppe zusammengefasst, für die mir keinerlei Hinweise auf eine bestimmte historische Epoche vorliegen.

Die zweite Gruppe bilden die Denkmaler der Periode der Tu-küo-Dynastie, die bis zur Mitte des VIII Jahrhunderts den grössten Theil der nördlichen Mongolei beherrschte. Es sind diejenigen Denkmaler, die sich durch Inschriften mit runenartigen Schriftzügen auszeichnen, oder die ihrer Form und Anordnung nach mit den inschriftlich bestimmbaren Tu-küeDenkmalern übereinstimmen.

Die dritte (rappe bilden die Denkmaler der Uiguren-Dynastie, die von der Mitte des VIII. bis zu Ende des IX. Jahrhunderts in der Mongolei herrschte. Nachweislich gehören zu dieser Gruppe nur die Ruinen von Kara Balghassun am Orchon. Ich füge dieser Gruppe auch die Ruinen des Chana-Palastes bei, obgleich dieser wahrscheinlich aus der Mongolenherrachaft stammt. Es ist nach der Lage des grossen dreisprachlichen Uiguren-Denkmals wahrscheinlich, dass dieses Schloss auf den Ruinen des alten Uigurenpalastes eryichtet worden ist.

Du vierte Gruppe endlich bilden die Denkmaler der Mongolendynastie, d. h. alle diejenigen Denkmaler, die seit dem XIII. Jahrhundert in der Mongolei errichtet worden sind. Zu dieser Gruppe gehören die Ruinen von Karakorssun (Erdenidsu), die Ruinen von Dschirmantai und am Tuin Gol, Boro Choto, Toiten-Tologoi, Daschyn-dshyl am tligei-Nor, die Ruinen von Zagan Baischin an der Tola und von Kara Balghassun an der Charucha.

Innerhalb der einzelnen Gruppen ist bei den grösseren Ruinenfeldern stets folgende Anordnung der Tafeln befolgt, zuerst wird ein Kartchen der das Ruinenfeld umgebenden Landschaft und ein Plan der Ruinen gegeben, dann folgen ein Landschaftsbild, Zeichnungen der einzelnen Ruinen und Denkmaler und zuletzt die Abdrücke der dort gefundenen Inschriften.

Das Zusammenbringen eines so reichen Materials im Laufe eines einzigen Sommers hat nur der wissenschaftliche Eifer und der unermüdliche Fleiss aller Mitglieder der Expedition ermöglicht, ich halte es für meine Pflicht, dies hier öffentlich zu bezeugen.

Schliesslich erlaube ich mir noch die Mittheilung zu machen, dass die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften beschlossen hat, der Erforschung der Alterthümer der Mongolei auch ferner ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. So ist von ihr dem Professor Posdnejew, der auf zwei Jahre in die Mongolei abkommandirt ist, der Auftrag zu Theil geworden, auch seine Aufmerksamkeit den Denkmälern der Vorzeit zuzuwenden. Er hat hier unsere Methode der Anfertigung von Abklatschen erlernt, und führt einen guten photographischen Apparat mit sich, so dass wir erwarten können, durch ihn noch manche neue Zugaben zu den von uns gesammelten Materialien zu erhalten.

Ausserdem hat die Akademie den Geschäftsführer der ostsibirischen Abtheilung der Kaiserlichen russischen Geographischen Gesellschaft, Herrn Klem enz, beauftragt im Laufe von fünf Jahren Reisen in die nördliche und westliche Mongolei zu unternehmen, und zwar ausschliesslich zum Zwecke archaolo„"ischer Forschungen. So können wir hoffen, dass der jetzt veröffentlichte Atlas der Alterthumer der Mongolei in Zukunft noch durch mehrere Supplementhefte bereichert werden wird, und dass er mit der Zeit zu einem vollständigen Corpus inscriptionum runicarum Mongoliae anwachsen wird.