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0177 Atlas der Alterthümer der Mongolei : vol.1
モンゴル遺跡地図 : vol.1
Atlas der Alterthümer der Mongolei : vol.1 / 177 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000220
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Ergänzungen and Erklärungen zum Inhaltsverzeichniss der ersten Lieferung.

Um die Benutzung des Atlas der Alterthûmer der Mongolei schon jetzt zu erleichtern, habe ich mich entschlossen, der Einleitung zur zweiten Lieferung noch einige erlauternde Bemerkungen zu den Tafeln der ersten Liefernng hinzuzufügen. Da in der Folge genaue Beschreibungen der von uns aufgefundenen

Alterthümer herausgegeben werden, so will ich mich darauf bescbrinken, hier nur das Nothwendigste zu berühren.

Tafel I—III.

Diese Tafeln geben eine Übersicht der Haupttypen der von von uns angetroffenen Grabstätten.

Tafel I enthält alle uns aufgestossenen Grabtypen. Sie zerfallen in zwei grosse Gruppen: 1) Gräber mit Steinsetzungen, 21 Schüttgräber aus Steinstücken und Feldsteinen.

Die ersteren sind in der Mongolei seltener anzutreffen (Darstellungen derselben bieten Fig. 6, 8, 9, 10, 13, 14, 15, 16); sie gehören gewiss einer Altern Periode an, da sie den alten Gräbern der Abakansteppe, die ausschliesslich dem Kupfer- und Bronze-Zeitalter angehören, am nächsten stehen.

Eine viel grössere Verbreitung haben die Schüttgräber, welche in ihrer Form den von mir in der Abakansteppe angetroffenen Schüttgräbern sehr Alinlich sind. Da diese aber ausschliesslich dem Eisenzeitalter angehören, so glaube ich, dass auch die mongolischen Schüttgräber aus einer neueren Periode stammen. Die mongolischen Schüttgraber unterscheiden sich von den Abakan-Gräbern durch dieSteinverzierungen, die sie umgeben und aus verschiedenen geometrischen Figuren besteben, die durch in die Erde gelassene Steinreihen gebildet werden (Fig. 4, 5, 17, 18).

Ob die Mischtypen ..Schüttgraber mit Steinsetzungen» (Fig. 11, 12) nur Varianten derselben Schüttgraber sind, oder als ein dritter Grabtypus aufgefasst werden müssen, vermag ich nicht zu entscheiden. Ich will nur bemerken, dass ich dergleichen Gräber vielfach im südlichen Altai angetroffen habe.

Eine Untersuchung der Graber durch Aufgrabungen haben wir nicht vorgenommen; wir mussten vermeiden, den Argwohn der chinesischen Beamten zu erregen, und es blieb uns ohnedem in der kurzen Zeit eines Sommers genug zu thun. Da sich dieselben Grabtypen auf russischem Gebiete, südlich vom Baikal und in Transbaikalien vorfinden, so hoffe ich, dass in der Folge Herr Klemeuz Gelegenheit finden wird, über die innere Beschaffenheit der verschiedenen Graber Aufklärung zu verschaffen.

Tafel II und Ill bieten andere Darstellungen derselben Grabtypen; ich mache besonders auf den Plan des grossen Grabes an der Charucha (Taf. III. Fig. 5) aufmerksam, dessen Steinverzierungen sich über ein Terrain von 4-500 Schritt Lange ausdehnen. Dergleichen Graber finden sich an mehreren Stellen z. B. auch am Flusse Dschirmantai.. Da diese Graber offenbar als Fürstengräber bezeichnet werden müssen, bei ihnen aber nirgend Spuren von Steinsetzmigen mit Inschriften vorhanden sind, so haben wir wohl das Recht anzunehmen, dass diese Graber vor der Tuküe-Periode errichtet sind, und dass alle Schüttgraber der Mongolei ein hohes Alter haben.

Das Steingrab Taf. III Fig. 6 stellt gewiss die Überreste eines zerstörten Grabsarcophags eines Tuküe-Grabes dar.

Taf. III Fig. 7 bietet eine Abbildung eines sogenannten Hirschsteines(oaenubié Kamen). Dies sind rohgearbeitete Steintafeln, deren eine Seite vollständig mit einer Reihe übereinander liegender grosser Abbildungen von Hirschen bedeckt ist. Diese Hirschsteine finden sich an vielen Orten in der Mongolei, besonders häufig im Gebiete des oberen Orchon, des Tamir, Chanyn-Gol und an der Selenga. Meistentheils stehen sie in der Nahe von Steingräbern. Die grosse Steintafel bei dem Grabe von Sanny-min, die sich östlich von Werchne-Udinsk an der Uda befindet (in den Inscriptions de l'Orkhon Helsingfors 1892 Taf. 65 uod 66 abgebildet) ist jedenfalls ein solcher Hirschstein. Der Umstand, dass diese Hirschbilder in der Nähe von Steingräbern aufgestellt sind, und dass ganz ähnliche Abbildungen von Hirschen sich sehr häufig bei minussinskischen Alterthümern finden, macht den Zusammenhang zwischen den Steingräbern vom Jenissei und des mongolischen Steingräbern noch wahrscheinlicher.

Tafel IV.

1 und 2) sind Steine am Chanyn mit Thierfiguren.

  1. eine Zeichnung der Figuren, die auf diesen Steinen abgebildet sind.

  2. Felsblock am Ulan Chat mit Thierfiguren und Zeichen. 5, und 6) Hirschsteine, vergl. Taf. III, Fig. 7.

  3. Rohe Steinfigur am Choregin Gol.

  4. Gürtelstein vom Choregin Gol; er scheint auch eine rohe Nachbildung einer menschlichen Figur zu sein. Ich halte diese Gürtelsteine für Grabsteine vornehmer Tuküe-Gräber.

Tafel V.

Das nach einer Photographie von Jadrinzew gezeichnete Tuküe-Grab von Ongit (nicht Orgit) besteht, wie die meisten Fürstengräber der Tuküe, aus einem Steinsarcophage, an den sich nach Osten eine Reihe von Steinsetzungen anschliesst. Die ersten beiden aufrechtstehenden Steinpfeiler stellen menschliche Figuren (6a66i) dar, und auf diese folgen unbehauene Steinpfeiler. Fig. 2-3 sind gewiss auch Tuküe Graber mit Gürtelsteinen. Die an das Ende gestellten Steintafeln entsprechen den Sarcophagen der Fürstengräber. Fig. 2 ist vom Chabyr Nor, während Fig. 3 zwischen der Poststation Tachiltu und dem Ügäi Nor sich befindet. Der Grundriss des Grabes zwischen beiden Pfeilern bezieht sich auf Fig. 3. Die Zeichen unterhalb des Gürtels halte ich für Eigenthumszeichen.

Tafel VL

Die Überschriften und Erläuterungen der Pläne sind nur russisch gedruckt, daher will ich hier die Übersetzung derselben mittheilen.

1) Plan der Umgegend der Graber am Koscho Zaidam.

In dem Plane selbst steht neben dem Flusse: *Kökschin Orchons; bei den Seen: *See Zaidamo und unten rechts: Bergkuppel .Tschulats.

Die Erläuterungen unterhalb des Planes lauten: (grau) Steppe, (bläulich) Salzsteppe, (gelb) Wiese, (roth punktirt) Flusskiesel —