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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0390 Meine Tibetreise : vol.2
私のチベット旅行 : vol.2
Meine Tibetreise : vol.2 / 390 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000264
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bräunlich oder weiß, sie ist aber gleichfalls langhaarig. Die Schnauze ist spitz und die Ohren sind kurz und aufrecht stehend. Das Fleisch ist lange nicht so fetthaltig und darum für den Geschmack der Chinesen nicht von derselben Güte. Zur Feldbestellung werden vorzugsweise Yakbastarde angeschirrt. Zur Zucht derselben halten die Amdowa sich rothaarige Rinder, die mit Yakbullen

gedeckt werden.

Am 25. September abends erreichten Mr. Ruhl und ich den Ort Hei tso. Am Nachmittage hatten wir Dohar gomba und hierauf Dialu gomba, kleine gelbe Klöster, angetroffen, die bereits den Klosterfürsten von Labrang unterstehen. Dazwischen lagen kleine Dörfer eingestreut, keines mit mehr als fünfzehn bis zwanzig winzigen Häuschen. Die einzelnen Familiensitze sind dicht zusammengedrängt und setzen sich aus Lehmhäuschen mit flachen Dächern und ummauerten Höfchen zusammen. Sie sind einstockig, und auf den Dächern war die wenige Wochen vorher eingebrachte Ernte in großen, runden Haufen wie Kuppeln oder übermäßig große Bienenkörbe aufgeschichtet. Wenig anders als diese Dörfchen der Bauern war Hei tso geartet. Es ist der Laienplatz, der Markt des Klosters Tso gomba, dessen Heiligtümer in nur 1 kin Entfernung jenseits eines kleinen Baches stehen. Tso gomba soll, die jüngsten Dschraba ungerechnet, zweihundert Priester, Hei tso aber alles in allem neunzig Familien haben, darunter nur zwei Familien Tibeter. Hei tso besteht aus nur einer Straße, einem einzigen „gai", an dem die einstockigen Lehmbuden aneinander-gereiht sind. Oben und unten ist ein Tor, das nachts verschlossen wird. Hei tso ist der konzessionierte Handelsplatz der Chinesen und Mohammedaner für den Bezirk des ganzen Dohar-Tales, gleichzeitig ist es der Schlachtplatz und Fleischmarkt des Klosters. Das Geschäft ist verhältnismäßig blühend, täglich kamen zwischen zwanzig und dreißig Maultiere (die Last zu je 240 cättie) mit Salz, Zucker, Reis, Weizen und Stoffen aus China an, zeitweise sollen fünfzig und noch mehr Maultiere aus- und einziehen. Aber die meist mohammedanischen Chinesen klagten sehr über die drückende Behandlung von seiten der Tibeter, will sagen der herrschenden Lama, die ein Polizeiamt hier eingerichtet haben, von den Händlern Steuern und Mieten einziehen und bei den vielen Streitigkeiten, die ihre bösen Stammesgenossen vom Zaune brechen, als parteiische Richter wirken. Für einen Raum von 2 X 5 m Bodenfläche müssen jährlich 12 Tael Miete bezahlt werden, was als exorbitant angesehen wird, da doch ringsum Platz in Hülle und Fülle vorhanden ist und die Mehrzahl der Schlächter, Krämer und Handwerker mit einem Betriebskapital von 20-60 Tael arbeitet. Die Mohammedaner und Chinesen fühlen sich namentlich auch dadurch stark bedrückt, daß die Tibeter ihnen nicht gestatten, ihre Toten in der Erde zu beerdigen , sondern sie zwingen wollen, die Gestorbenen dem Tierfraß auszusetzen. Insgeheim und bei Nacht nur wagen die fremden Kaufleute ihre Angehörigen zu verscharren. Würde nicht ein so besonders profitliches Geschäft dabei herausspringen, so würden die Händler gerne das Feld räumen , denn kein Mandarin wagt mit gleicher Härte vorzugehen wie die Äbte von Labrang und die Lama seiner Diözese.

Das Kloster Tso (schTsu) gomba (Tafel LXVII), wie andere Lamasereien des Nordens im Grunde nur eine Dorfsiedlung voll Mönchen, mit einer Gebetelesehalle, dem Tsog lha kang, dem Gung kang und einigen Wohnungen höherer Beamter, ist nach Süden orientiert. Es breitet sich auf einem der

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