国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
| |||||||||
|
Chotscho : vol.1 | |
ホッチョ(高昌) : vol.1 |
SOCKEL DER BUDDHA-STATUE, RUINE „RUSSISCH Z"
BEI CHOTSCHO.
An der Südwand der nach Norden gelegenen Cella der Tempelruine ,Russisch L" bei Chotschor befand sich ein ca.91 cm hoher und ca. 3,02 m langer Sockel. Die auf dem Sockel ruhende große Buddha-Statue war durch Hacken-hiebe und durch den Einsturz der Dachwölbung sehr stark beschädigt worden; Kopf und Schultern fehlten. Der erstere fand sich im Schutt vor, war aber so verstümmelt, daß eine Photographie nicht aufgenommen werden konnte. Die Gewandung der Statue bestand aus einem roten Oberkleid, dessen Saum, nebst dem des blauen Unterkleides, solchermaßen über den Sockel herabfiel, daß in jeder der beiden Ecken ein schmaler Zipfel bis zur Hälfte der Höhe des Sockels herabhing und diesem als seitlicher Abschluß diente: zwischen diesen Zipfeln fiel die Masse des Kleidersaumes in einer schönen Bogenlinie herab. Das Gemälde auf der Vorderansicht des Sockels wurde durch die in der Mitte am tiefsten herabhängende Draperie in eine rechte und eine linke Hälfte geteilt.
Auf der rechten Sockelhälfte befanden sich die Porträtfiguren von vier vornehmen uigurischen Frauen, von denen die rechts an der zweiten Stelle stehende Dame infolge der durch die in Relief ausgeführte Draperie bedingten Raumverhältnisse die größte, ihre am weitesten nach rechts stehende Nachbarin die kleinste war. Links von der großen Frauenfigur schlossen sich, die Gestalten zweier anderer, von Dienerinnen (?) begleiteten Damen an.
Da eine Wiedergabe des ganzen Sockels unmöglich war, versuchen wir die Frauengruppe zu beschreiben.
Ganz rechts stand, unterhalb des dort hcrunterhangenden Kleiderzipfels und durch ihn etwas gedrückt, die ca. 40 cm hohe Gestalt einer Anbeterin. Sie trug ein glatt über das Haupt gezogenes, weißes Kopftuch, das sich der Rundung des Kopfes genau anschloß ; um den Rand war, turbanartig, eine einzelne Windung des Tuchs herumgelegt. Der Rest des Tuches war an den Schläfen zusammengerafft und fiel in hübschem Faltenwurf an den Seiten des Hauptes und in den Nacken herab. Das vorn mit breiten gelben Borten verbrämte, in der Mittellinie geschlossene Kleid lag fest am Oberkörper an und zeigte den schlanken Wuchs ; es war ursprünglich von roter Farbe mit eingewebten (gestickten etc.) gelben Rosetten.
Die Farben waren aber fast ganz erloschen; auch war der Unterkörper fast ganz zerstört. Die Hände waren über dem Busen gefaltet und hielten eine mächtige sich nach links neigende Lotusblume. In Kopfhöhe rechts waren die Reste einer Namenstafel mit dem Worte ,bu" noch zu erkennen, aber auch links und zwar etwa zwischen der Höhe des Busens und des Kniees, war eine ähnliche kleinereTafel mit unleserlicher uigurischer Aufschrift angebracht. Eine dritte, größere, leere Namentafel erschien etwas weiter nach links, in Kopfhöhe der zweiten, nunmehr zu beschreibenden Dame. Sie war erheblich größer als die erste und trug als Kopfputz die merkwürdige hohe Kappe, die wir schon aus Tempel 7 in Chotscho kennen. Der Oberkörpor war stark zerstört, der Unterkörper besser erhalten und mit einem schwarz konturierten grauweißen Gewande bekleidet. Auch hier scheinen die Farben erloschen zu sein. Wie die erste Dame, scheint auch sie eine große Lotusranke in den Händen zu tragen. Links von ihr war eine weitere Namen- oder Schrifttafel mit unleserlicher uigurischer Aufschrift aufgemalt, und daneben nach links knieete eine kleinere Dienerfigur ungewissen Geschlechtes in schwarzgrüner Kleidung. Oberhalb des Kopfes der Dienergestalt waren als Raumfüller schöne Lotusblumen und Ranken in Rot, Blau, Carmin und Grün eingestreut.
Die dritte Dame erschien wieder etwas weiter nach links. Wie ihre Gefährtinnen stand sie nach links gewendet anbetend da. Sie trug die geschweifte Kopfbedeckung, die wir von Tafel 30b kennen und schien über einem dunkelfarbigen, reichgestickten, enganliegenden Untergewande ein helles Oberkleid mit gesticktem Kragen (ähnlich dem der Gewandung der Göttin auf Tafel 40) zu tragen. Die links von ihr, in der Höhe des Unterkörpers aufgemalte Schrifttafel war gänzlich zerstört; sie stieß mit ihrer
I GRONWEDEL, ldikatschari, S. 108. 2 GRONWEDEL, ldikutschari S. 41.
linken oberen Eckkante beinahe an die untere rechte Eckkante einer anderen Schrifttafel, die augenscheinlich zu dem letzten Damenbildnis gehörte. Auf der Tafel konnte man die uigurischen Worte ... ning körki ... = ihr Bild (ist es) mit einiger Mühe erkennen.
Auch dieses Porträtbild schien den zuletzt erwähnten Kopfputz zu tragen; auch hier war die Kleidung ein dunkelfarbiges Gewand desselben Schnittes, wie wir bei der dritten Damenfigur erwähnt.
Vor ihr knieete ebenfalls eine Dienerfigur; beide Gestalten waren voneinander getrennt durch eine kleine Schrifttafel mit erloschenem Text.
Auf dem sich hier nach links anschließenden schmalsten Teil des Sockelgemäldes, der sehr stark zerstört war, waren augenscheinlich noch zwei Schrifttafeln ohne Text eingemalt, dann aber beginnt, mit einer äußerst gefälligen Darstellung bunter Lotusblumen, die linke, eine Männergruppe enthaltende Bildhälfte.
Die erste Gestalt dieser nach rechts gewendeten Gruppe war am schlechtesten erhalten; sie stand in anbetender Stellung da und trug eine reichblühende Lotusranke. Das Gewand war rötlich mit gelben Rosetten. Die links neben der Gestalt angebrachte Schrifttafel war mit uigurischen Lettern in unleserlicher Weise bekritzelt; sie begann mit den Worten:.(tongJuz yïl bisiné ai (?) ygrminc kiln ... buga ... " es ist uns aber nicht gelungen, die übrigen 214 Zeilen zu entziffern; wir behalten uns vor, an anderer Stelle auf diese und andere Aufschriften zurückzukommen.
An diese Schrift-Tafel schließt sich nunmehr nach links der hier wiedergegebene Teil des Sockelbildes an; wir fahren fort, die Darstellung von rechts nach links zu beschreiben.
Der obere Rand des Bildes folgt den unregelmäßig verlaufenden Linien der im Relief ausgeführten Draperien; die auf der rechten Seite der Reproduktion erscheinende Gestalt steht unter dem Ansatz der großen Kurve, in der der Gewandsaum des Buddhas über das Sockelbild herabfällt.
Die Person, zweifellos ein uigurischer Fürst, steht in anbetender Stellung nach rechts gewendet da. Sein Haupt ist bis auf eine kleine Locke an der Stirnmitte kahl geschoren und mit einem Banddiadem umgeben, von dem ein oder zwei Zipfel seitlich über das Ohr herabzufallen und am unteren Ende eine schwarze Bandschleife zu tragen scheinen. Diese Art des Kopfschmucks ähnelt einigermaßen dem der Fürsten auf Tafel 38b und Tafel 54t; sie unterscheidet sich aber, falls wir der Abbildung trauen dürfen, dadurch von diesen Stifterbildern, daß bei den letzteren (Tafel 38b) der Kopf deutlich mit einer kleinen enganliegenden Kappe bedeckt ist. Allerdings konnte eine solche Kappe auch über den auf unserem Bilde entdeckten Teil des Kopfes aufgestülpt werden, ohne daß man das Diadem zu entfernen brauchte.
Auch die Kleidung gleicht am meisten der der Stifterbilder auf Tafel 38 b ; es besteht aus hohen Stiefeln, einem dunkelfarbigen Rock mit breiter, gelber Borte und aus einem eigentümlichen schürzenartigen Gewand aus hellem, mit eingewebten Rosetten verzierten Stoff; dieses Gewand wird über den dunkeln Leibrock getragen.
Eine braune und eine schwärzliche Tasche, sowie ein längliches Futteral, (Dolch, Feder, Zahnholz etc.?), die am Gürtel getragen werden, vervollständigen das Kostüm.
Die Namenstafel links von dieser Gestalt ist unbeschrieben; die links sich anschließende Männergestalt trägt ein ähnliches Kostüm, unterscheidet sich aber durch das Fehlen des schürzenartigen Kleidungsstücks, welches indessen bei der letzten der auf der Wiedergabe erscheinenden Stifterbilder wieder auftritt. Ähnliche Abweichungen in der Gewandung scheinen auch bei den Stifterbildern aus Bäzäklik vorzukommen.
Die einzelnen Figuren werden durch Lotusblumen und durch unbeschriebene Tafeln voneinander getrennt.
Wir vermuten, daß diese auf dem Sockel abgebildeten Personen die Stifter der Buddhastatuc mit ihren Frauen darstellen.
Natürliche Größe: 67 cm X 88 cm.
12.
|
Copyright (C) 2003-2019
National Institute of Informatics(国立情報学研究所)
and
The Toyo Bunko(東洋文庫). All Rights Reserved.
本ウェブサイトに掲載するデジタル文化資源の無断転載は固くお断りいたします。