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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0106 Chotscho : vol.1
ホッチョ(高昌) : vol.1
Chotscho : vol.1 / 106 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000194
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PRANIDHI-SZENE NR. 11, TEMPEL NR. 9, BÄZÄKLIK.

Die Schrifttafel zu Häupten des Buddha trägt in zentral-asiatischer Brâhmi

und ungenauem Sanskrit die Aufschrift:

,Vâsisthasyâgamanam srutvâ sresthi pritim(a)nâbhavat

,udyânam mandayitvâ ca vihäram kârayâmy aham."

,Als er die Ankunft des Vâsistha erfuhr, wurde der Kaufherr im Herzen froh

  • (und sprach), nachdem er einen Park ausgestattet hatte: ich lasse ein Kloster er-

  • richten."

Dieses Bild hat, scheint es, ein anderer Maler gemalt, als jener, der die übrigen Gemälde dieses Tempels hergestellt hat; so ist z. B. die Behandlung des Faltenwurfs an den Halspartien der Buddhafigur freier als auf den anderen Gemälden u. a. m. Auch die Farben des Bildes sind matter als auf den übrigen.

Die Gestalt des Buddha steht, das Gesicht dem Eingang zugewendet, auf zwei Lotusblumen ; die Sandalen zeigen an der Stelle, an der der seitliche Riemen befestigt ist, einen halbkreisförmigen, auch auf anderen Bildern vorkommenden Einschnitt.

Die Kleidung ist der übliche gelbe Überwurf mit schwarzem und rotem Unterkleid ; die Juwelenketten sind von besonderem Reichtum. Der Kopf zeigt die usnfsa mit einer kleinen rot und weißen Verzierung an der Schläfe. Auf der Brust befindet sich ein der iirnâ ähnliches rotes Mal.

Der rechte Arm ruht in einer Busenfalte des Überwurfs und an der in bequemer

Ruhelage dargestellten Hand ist die Schwimmhaut nicht zu bemerken. Der Buddha hat einige der ihm von dem rechts unten knieenden Arhat dargebotenen Tücher mit der Linken ergriffen und hält sie prüfend in die Höhe; zwischen den Fingern dieser Hand sieht man deutlich die roten Membranen der Schwimmhaut.

Kopf- und Körperaureole haben dieselben Umrandungen, nicht aber dieselben

Muster als Hintergrundfüller. Der Hintergrund der Kopfaureole weist ein Muster aus unregelmäßig wellenförmig angeordneten, nach dem Kopfe des Buddha hin konvergierenden und von außen nach innen sich verjüngenden Bändern auf, während die Mandorla einen aus Reihen von Rhomben-Ornamenten bestehenden Hintergrund trägt. Die äußere Umfassung beider Aureolen ist ein breites mit Zickzack-Ornamenten gefülltes Band ; die innere besteht aus einem zwischen schmalen farbigen Einfassungen laufenden roten Streifen, auf dem kleine, sternartige Ornamente aufgemalt sind. Diese Ornamente bestehen aus je einem kleinen blaugrauen Kreis, auf dessen Körper eine Anzahl weißer Punkte aufgemalt sind, die durch weiße Linien mit einem ebensolchen, im Zentrum des Kreises hingetupften weißen Punkt verbunden sind.

Die Begleitfiguren des Buddha auf diesem Bilde sind wenig zahlreich ; auf der rechten Seite sind deren drei, auf der linken Seite nur zwei dargestellt.

In der linken unteren Ecke kniet ein Greis im Kostüm der buddhistischen

Mönche. Seine Knie ruhen auf einem merkwürdigen rechteckigen Teppich, der auf rötlichem Grunde ein gelbliches Rankenmuster zeigt. Eine dunkelfarbige schmucklose Einfassung umgibt den Teppich ; besonders auffallend sind die beiden dunkeln Dreiecke, die von der Einfassung her das Muster am vorderen Teil des Teppichs unterbrechen. Sollten etwa diese Dreiecke nur die zurückgeklappten Ecken des eigentlichen Teppichs sein, den man auf einer Unterlage von der Farbe seiner eigenen Rückseite ausgebreitet hat?

Der Kopf des Arhats ist wieder ein Porträtkopf und zeigt einen nicht ostasiatischen Typ. Der Schädel ladet weit nach hinten aus, die Nasc zeigt bei ihrem Ansatz und auf ihrem Rücken ansehnliche Höcker und das Kinn springt scharf hervor. Das graue Haar ist geschoren; am Kiefer und Kinn sieht man die schon öfter erwähnte

Stilisierung der Darstellung der Bartstoppel. Die Magerkeit des Alters, die die Muskulatur unter der Haut zu erblicken gestattet, ist am Halse nicht ungeschickt dargestellt. Die Augen des Mönches sind von blauer Farbe.

In den beiden, vor sich ausgestreckten Händen, bietet er dem Buddha rote, mit gelben Streifen verzierte Tücher (Kopftücher) dar ; wie schon erwähnt, ist seine Opfergabe zum Teil schon in die Hand des Buddha übergegangen.

Über dem greisen Mönch steht, mit etwas zurückgelehntem Haupt, ein jüngerer Mönch in anbetender Stellung. Sein wohlgerundetes Gesicht zeigt einen eigentümlichen Typus, der nur auf diesem und dem nächstfolgenden Bilde dieser Wand auftritt. Der Bart, dessen Stoppel das Kinn fast ganz frei läßt und in einer schmalen Linie am Kieferrande einherläuft, ist geschickt und ohne jene Stilisierung gemalt, die die Bartstoppel auf dem Gesicht des Greises so fremdartig erscheinen läßt. Um den Hals trägt der Mönch einen rosenkranzähnlichen Halsschmuck aus durchsichtigem Glas oder Bergkrystall, auf der Stirn erscheint das ûrnä-ähnliche Mal (tilaka?). Sein Kostüm ist ein bläulich umränderter roter Überwurf über einem schwarzen Unter-kleide. Auffallend ist der grünliche Hintergrund des Aureols, dessen tote Fläche durch ein dichtes Rankenornament wirkungsvoll belebt wird.

In der oberen rechten Ecke erscheint in bewegter Stellung die Gestalt des Vajrapäni. Er ist, bis auf das hier mit einer goldenen Krone bedeckte Haupt, vollständig gepanzert; seine Linke hält den Fliegenwedel, während er in der Rechten den hier recht deutlich dargestellten Donnerkeil schwingt. Die Form des vajra weicht aber von der Darstellung auf den anderen Bildern etwas ab.

Die linke untere Ecke wird ausgefüllt durch die stehende Gestalt eines Bodhisauva in indischer Göttertracht; die beiden Füße (anscheinend beides linke Falk I) ruhen auf einem schematisch dargestellten Lotusthron. Das Gesicht und die weichen Körperformen würden auf eine weibliche Gottheit deuten, ebenso das reiche, braune Haupthaar, in dessen auf die Schultern herabrollenden Seitenlocken allerhand nicht recht erkennbare Ornamente angebracht sind. Der feine Schnurrbart und das Löckchen unterhalb des Kinnes lassen aber diese Deutung kaum zu. Die Stirne auch dieses Adoranten ziert das itrnd-ähnliche Mal.

Die linke obere Ecke und der schmale Raum zwischen der Mandorla und dem breiten, die einzelnen Pranidhi-Szenen voneinander trennenden Band mit Rankenornamenten wird ausgefüllt durch die stehende Gestalt eines zweiten jugendlichen Mönches in anbetender Stellung. Seine Stirn ziert das ßrnû-ähnliche Mal, und die Ohrläppchen sind durchbohrt, aber nicht durch das Gewicht schwerer Ohrgehänge verzerrt. Sein Typus zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem der mittleren Figur der rechten Seite. Der blaugraue Grund des Nimbus ist in ähnlicher Weise wie bei jener Figur mit Rankenornamenten ausgefüllt.

Die Kleidung besteht aus einem gelben und aus einem rötlichen Unterkleide, von denen das erstere am Busen, das letztere am Unterkörper sichtbar ist. Darüber wird ein blauer, braungerandeter Rock mit hell- und dunkelblau gestreiftem Futter getragen und über diese drei Gewänder ist augenscheinlich noch der rot und gelbe, blau gefütterte Flickenrock geworfen. Es ist aber fraglich, ob man in den Details der Kleidung in diesen Bildern zuverlässige Führer hat.

Die beiden anderen Bilder dieser Wand waren zum großen Teile weggebrochen; die Beschreibung der erhaltenen Reste findet sich in der Einleitung bei den Angaben über den Tempel Nr. 9, Bäzäklik.

Natürliche Größe: 332 cm hoch, 180 cm breit.

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