国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0187 China : vol.2
中国 : vol.2
China : vol.2 / 187 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000260
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

 

BEVÖLKERUNG UND BEHAUSUNG.

153

~

siegreich sich über sie ausbreitenden und sie nach und nach erdrückenden Volkes angenommen.

Der Grundbesitz ist in tiën, d. i. Felder, angeordnet, deren jedes 6 bis i o it róu enthält. Es gibt jedoch wenige grosse Eigenthümer ; wer mehr als .200 bis Ioo tien besitzt , gilt als reich. Der chinesische Pächter gibt , je nach der Entfernung von den Hafenplätzen, den dritten bis siebenten Theil seines Ertrages dem Besitzer ab. Uebrigens scheint es , dass nur das Ackerland in festen Händen ist, das Bergland aber dem Staat gehört. Denn es wurde .mir mitgetheilt , dass die Chinesen das letztere gegen eine erst nach einigen Jahren eintretende und an die Behörden zu entrichtende Grundsteuer bebauen dürfen , der Boden aber bei Ein- stellung des Feldbaues an den Staat zurückfällt.

Dem Reisenden ist es kaum möglich , den Unterschied von Mantschu und Chinesen zu gewahren. Von Letzteren wimmelt es überall. Auf dem Land sind sie die Ackerbauer und die Gastwirthe ; die Marktplätze an der Südostküste sind von ihnen gegründet und fast ausschliesslich bevölkert ; in den Städten bilden sie allein die Classe der Kaufleute und betreiben das Kleingewerbe. Nur durch Fragen kann man es zuweilen erfahren , dass man es mit einem Mantschu zu thun hat. Bei solchen Individuen glaubt man auch eine grössere Hinneigung zum tungusischen Typus als allgemeines Merkmal zu erkennen. Eine Anzahl von ihnen, mit ebenso vielen Cantonesen verglichen , würde sich von diesen wesentlich unterscheiden. Aber der Uebergang in die verschiedenen Typen der Chinesen des Nordens ist an und für sich allmälig , und ausserdem verbindet eine zahlreiche Mischrace beide Elemente in langer Abstufung. Die Chinesen sind fast immer als Junggesellen gekommen, und stets haben Viele Mantschu-Frauen geheirathet. Die aus solchen Ehen entsprossenen Männer werden Chinesen in jeder Beziehung. Bei den Frauen schien mir der einheimische Typus reiner bewahrt zu bleiben. Auch nehmen sie die Sitten ihrer Mütter an, lassen die Füsse auswachsen , thun schwere Feldarbeit, halten sich nicht in den Häusern abgeschlossen und haben ein offeneres Entgegenkommen als in China. Nie fand ich bei ihnen Furcht vor den Fremden, während die Scheu bei Männern, vorausgesetzt, dass sie nicht in grösserer Zahl zusammen waren, häufig hervortrat. Doch sind diese , vielleicht in Folge ihrer gedrückten Stellung, gutmüthig und harmlos, und man hat bei den Reisen in der Mantschurei keinerlei ernstliche Unannehmlichkeiten.

Behausung. — Wie in mancher anderen Hinsicht , so hat die Mantschurei auch noch in der Bauart der Häuser, trotz des vordringenden chinesischen Elementes, ihre Eigenthümlichkeit bewahrt. In China ist das Zeltdach mit einem an beiden Enden aufgebogenen First der charakteristische Typus für das ganze Land. Bei der kleinsten Lehmhütte wird die Form durch Ziegelsteine angedeutet , welche an beiden Enden der Dachfirste aufeinandergelegt sind. Bei sorgfältigerem Bau werden die unteren Enden der Dachsparren aufgebogen, und zahllose Schnörkel und Ververzierungen angebracht , welche meist dahin zielen , die Zeltform hervortreten zu lassen. Bei Tempeln und Glücksthürmen (Kulu) setzt man wol auch eine Reihe sich