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0541 China : vol.2
中国 : vol.2
China : vol.2 / 541 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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DER SUNG—SHAN.

Fig. 103. Gipfelform Iles Yii-tsai-shan, aus dem Thal des 7u-h6 gesehen.

H.)

503

in gleichem Maass nen wachsenden Antheil an der Zusammensetzung des Abfalls haben, bis sie ihn weiter westlich allein aufbauen. Es zeigt sich auch dadurch ihre sehr bedeutende Mächtigkeit. Ausserdem lässt sich erkennen, dass die unteren Schichten, da `sich in ihnen der Abhang sehr allmälig nach dem Thal abdacht, aus weichem Gestein bestehen, während die oberen steile Staffeln bilden und weit härter sein müssen. Auf der Höhe sind wieder sanfte Formen. Bei Ju-tshóu kommen schon die festeren Schichten bis zur

Thalsohle, und nun sind die oberen Theile der Gehänge am sanftesten abgedacht.   i   /

Ueber diesem durch seine flacher Umrissformen   `   ! .

ausgezeichneten Frontgebirge erhebt sich in weiterer Ferne , zu mindestens 8000 Fuss absoluter Höhe aufragend , ein merkwürdig gestalteter Gipfel , der Yú-tsai-shan. Die Formen scheinen den eruptiven, mit grossen Feldspathkrystallen erfüllten Granit des Ai-shan zu verrathen. Dieser Zusammensetzung

würde die religiöse Bedeutung des Berges entsprechen. Denn er bildet das erhabene Centrum des Sung-shan, welcher seit ältester Zeit einer von jenen fünf heiligen Bergen China's war, die als kaiserliche Opferstätten dienten. Der Name Sung-shan wird jetzt allgemein für die ganze Gebirgsgruppe , und

specieller für einen hohen und steilen, den Yü-tsai-shan vielleicht überragenden Rücken

angewandt, welchen ich später von Norden sah. Er hat, gleich mehreren ähnlich gestalteten

Rücken in derselben Umgebung, den Charakter der krystallinischen Schiefer.

Meine Hoffnung, dass die Strasse von nun an durch dieses Gebirge führen und seinen

Bau erschliessen würde , wurde leider nicht erfüllt. Gern hätte ich den heiligen Berg,

dessen Formen den Beschauer mächtig anziehen, besucht. Doch wurde mir gesagt, dass

dies von hier aus kaum ausführbar sei , und ich von Anfang an einen andern Weg über

das weiter östlich gelegene Yü-tshóu hätte einschlagen müssen. In einer Gegend, welche

noch nie von einem Europäer besucht oder beschrieben worden ist , weiss man niemals

vorher , was sich der Untersuchung bieten wird ; man hängt von den Zufälligkeiten des

Weges und dem gewählten Reisemittel ab. Ich befand mich damals , zum Glück nur

noch auf wenige Tage , und zum letzten Mal in China , in der üblen Lage , das unbe-

quemste Beförderungsmittel , nämlich Wagen , zu haben. Sie waren für eine grössere

Strecke gemiethet, so dass an Abschweifungen von der Hauptstrasse gar nicht zu denken

war. Die Kenntniss des Sung-shan fehlt mir für die Beurtheilung der Structur dieser Gegend in ganz besonderer Weise , und ich möchte künftige' geologische Besucher auf diesen merkwürdigen Gebirgsstock, der sich mit grosser Leichtigkeit besuchen lässt, aufmerksam machen. Der Ort , von dem aus die Untersuchung zu geschehen hat, ist, wie ich später erfuhr , Töng-föng-hsiën. Von dort steigt inan in allen Richtungen zu den heiligen Tempeln auf , welche in den tiefen Schluchten des Gebirges in grosser Zahl stehen)).

Einen geringen Ersatz gewährte es , dass auf dem Weg im Thal des Ju-ho aufwärts--

der Bau des Hsiung-shan sich aus einem kleinen Fragment mit ziemlicher Sicherheit   f t s

bestimmen liess. Ich bemerkte , dass , während nördlich von Ju-tshóu Steilabbrüche die   /

t) Einen Anhalt für die Untersuchung einer interessanten historischen Reliquie gibt folgende Stelle aus MARTIN MARTINI'S Novus Atlas Sinensis (p. 6z) : Tengfung non ita celeri pede ac calamo percurrenda, quippe quant item in ipso orbis centro ac nteditullio -constituunt Sinae ; in ea spectatur etiamnum ingens regula supra aeneunt planum ad perpengiculunt erecta in certas divisa partes, uti et in ipsa plani superficie linea extensa in suas etiam partes distributa, quo Instrumento Cheucungus magnus ilk apud Sinas Astrologus et Mathentaticus, summusque totius olint Imperii praefectus, umbram meridianam observabat , atque inde altitudinem poli caeteraque quae ex ea colligi possunt venabatur. Vixit is ante Christum natum annis mille centum et viginti. Ibidem visitur turris, in qua solitus syderum notare cursus ac conversiones, dicta Quonsing-tai , hoc est aspiciendorunt syderum turris , hic idem Cheucungus acus pyxidisque magneticae usum jam turn urabuit familiarem. Es ist hier der berühmte Ts16U-KUNG oder Herzog von Tsxou, der eigentliche Begründer der TsH6u-Dynastie , gemeint; s. Bd. I, S. 373, 38o ; auch über die Messkunde seiner Zeit S. 378. Selbst wenn die erwähnten Instrumente ein nicht ganz so hohes Alter haben sollten, dürften sie doch von hohem Interesse sein.

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