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China : vol.2 | |
中国 : vol.2 |
VI. CAPITEL. DAS GEBIRGSLAND VON SHANTUNG.
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wurde, einen zweijährigen Umtrieb, und die freigebige Natur hat in dieser Periode immer wieder einen neuen Pflanzenteppich geschaffen. Niemals aber wird • dieser genau denselben alten Untergrund vorfinden ; denn ein Theil des aufgelockerten Erdreichs wird von dem nächsten Regen fortgespült, und so wächst wahrscheinlich von Jahr zu Jahr die Fläche, wo das Gestein entblösst zu Tage tritt.
In dem lieblichsten Contrast zu den kahlen Höhen stehen die angebauten
Thalgründe. Wie man überhaupt in Shantung Gelegenheit hat, verschiedene Phasen des chinesischen Lebens in ihrer besten Entwickelung zu sehen, so steht auch der Ackerbau hier auf der Höhe. Der Grund ist klein parcellirt, und jedes Stück wird wie ein Garten gepflegt. Die ganze Familie theilt sich in die Arbeit , und beim Reisen bieten sich täglich die wohlthuenden Bilder emsiger Betriebsamkeit. Die heranwachsenden Söhne helfen dem Vater , und selbst kleinen Knaben sind ihre Rollen zugetbeilt. Wo der Boden abschüssig ist , sieht man ihn bis hoch hinauf
sorgsam angebaut , oft bis zu Höhen , in denen , die Berieselung nur selten bei
günstigen Regenverhältnissen geschehen kann und die Arbeit manches Jahr umsonst geschieht. Sehr günstig ist die Zone des Löss am Nordrand des westlichen Gebirgslandes gestellt ; denn sie erhält nicht nur dasselbe Maass von Niederschlägen, welches den anderen Feldern zukommt , sondern geniesst auch noch den Vortheil der Berieselung durch Brunnenwasser , wie ich es oben (S. 209) dargestellt habe. Die blühendsten und ertragreichsten Landstriche sollen jedoch diejenigen sein , welche sich zwischen dem Westfuss des Gebirges und dem Grossen Canal ausbreiten.
Es würde eine nutzlose Wiederholung mit sich bringen , wollte ich bei jeder
Abtheilung des Landes, die wir besonders- betrachten, alle darin angebauten Feldfrüchte beschreiben. Ich beschränke mich daher darauf, die wichtigeren und den einzelnen Gegenden eigenthümlichen zu erwähnen. Shantung hat unter allen Provinzen des Nordens die mannigfaltigste Production. Ich habe an einer anderen Stelle (S. 18 bis 20) darauf hingedeutet, dass das nördliche China sich von dem südlichen in den Erzeugnissen der Landwirthschaft unterscheidet, an der Grenze aber zum Theil ein Uebergreifen des einen Gebietes in das andere, oft bis weit hinein, stattfindet. Dies gilt besonders von Shantung, welches, trotz seiner Zugehörigkeit zu der Gruppe der nördlichen Provinzen, den Reis und den Seidenbau des Südens, aber nicht dessen Theestrauch besitzt. Die Reiscultur hat ihren Hauptsitz in den wasserreichen ebenen Landstrichen , welche dem Gebirge im Westen und Süden vorliegen , wird aber auch in manchen Thälern getrieben. Weizen und Bohnen sind überall die Hauptfrüchte. Baumwolle hält sich an den Löss und wird daher in der Westhälfte in ausgedehntem Maass angebaut.
Von Bedeutung ist die O b s t c u l t u r. Allenthalben , besonders aber auf dem
terrassirten Ackerboden , welcher die unteren Theile der Gehänge bekleidet , sieht man sorgfältig gepflegte Reihen von Fruchtbäumen , und in der Zeit ihrer Bliithe geben sie mancher Landschaft einen Hauch von Anmuth , welche sonst die letzte unter den Eigenschaften des nördlichen China ist. Als Handelsproducte verdienen nur die Früchte von Zizjplius Erwähnung , von den Chinesen tsau r genannt, von
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