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0689 China : vol.2
中国 : vol.2
China : vol.2 / 689 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000260
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S

- DER KWENLUN UND DIE GEOLOGISCHEN PHASEN DER NACHBARGEBIETE. 647

-   Gehen wir auf das Anfangsstadium der Sedimentbildung auf dieser grossen

Scholle zurück , so erkennen wir den Boden , auf welchem die Ablagerung der

tiefsten Sinischen Schichten geschah , als eine Fläche mariner Denudation. Denn er schneidet in Ebenen , welche über grosse Gebiete nahezu horizontal waren , die Faltungen der älteren Gebilde ab ; in einzelnen Zügen, Kämmen und Gipfeln aber ragten festere Thcile derselben über die Fläche auf l) . Da zu diesem beinahe vollkommenen Abschleifen von Gebieten, welche vorher in hohem Grad gebirgig gewesen sein müssen, eine sehr lange Periode erforderlich war, so werden wir in eine bedeutend frühere Zeit versetzt, wenn wir die archaischen Gebilde des Grundgebirges betrach-

ten. Diese sind zusammengefaltet. Der Urgneiss bewahrt über weite Striche ein gleichmässiges , steiles Einfallen und eine constante Streichrichtung (N 30° W) 2) , während die ihm folgenden mächtigen Ablagerungen krystallinischer Schiefer in Shantung und Liautung , sowie im nördlichen Tshili und Shansi, nach den Richtungen WSW—ONO und SW—NO gefaltet sind 3) .

Die Sinische Streichrichtung war im nördlichen China mithin in archaischer Zeit vorgezeichnet und in den der letzteren angehörigen tektonischen Bewegungen deutlich entwickelt. Wie sie die innere Structur des Grundbaues beherrscht , so lässt sie sich auch in einem Theil der Brüche und Verwerfungen erkennen, welche der Sinischen Periode folgten. Ich erinnere insbesondere an die grossartigen , dadurch herbeigeführten Aenderungen im Norden von Peking , wo sich nach dem Abschluss der genannten Periode der im Nankóu-Gebirge ausgeprägte , von SW nach NO streichende Continentalrand bildete , und andere Bruchlinien ihm parallel verliefen 4) .

Die K w e n 1 u n- L i n i e. — Den von SW nach NO gerichteten archaischen Faltungen des nördlichen China stand schon in sehr früher Zeit eine von WzN nach OzS gerichtete Linie gegenüber, welche die Nordgrenze der Region bildete, durch deren Zusammenfaltung der Kwenlun emporstieg. Ob wir sie uns in ihren ersten Stadien als eine geradlinige Verwerfungskluft vorzustellen haben , lässt sich kaum festsetzen. Ihre Existenz tritt in der Zeit der Sinischen Ablagerungen hervor, indem diese nördlich von der Fusslinie des Kwenlun allenthalben entwickelt sind , innerhalb des Gebirges aber und in den zunächst südlich angrenzenden Gegenden fehlen. Wir werden ihrer massenhaften Ausbildung erst im südöstlichen China wieder begegnen. Bei dem gegenwärtigen Stand der Kenntniss steht nichts der Annahme entgegen , dass während der Sinischen Periode im Süden der Kwenlun-Linie ein

i) Bezüglich der horizontalen Lagerung der Sinischen Schichten auf den Schichtenköpfen steilgestellter krystallinischer Schiefer kann auf eine grosse Zahl in früheren Capitela beschriebener Beobachtungen hingewiesen werden. Wir fanden die Erscheinung in Liautung (S. 128) ; in Shantung (SS. 230, 236), in Tshili (S. 38o, 358), in der südlichen Mongolei (S. 353), am Man-tóu-shan und Wu-tai-shan im nördlichen Shansi (SS. 363, 365), am Fóng-tiau-shan im südlichen Shansi (S.45o) und in Hónan (S. 515). Hinsichtlich des Aufragens fester Kerne des alten Gebirges sauf dem Boden des Meeres , in welchem die Sinischen Ablagerungen stattfanden, verweise ich u. a. auf die Bemerkungen über die Verhältnisse in Shantung

(S. 234) und Tshili (SS. 384-385).   z) S. oben S. 220.

3) S. oben SS. 220-221, 230 ff., 129, 374-376.   4) S. oben SS. 329 ff., 391 ff.