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Bilderatlas zur Kunst und Kulturgeschichte Mittel-Asiens : vol.1 |
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2. Formen, von denen nicht feststeht, ob sie Hüte oder Helme vorstellen, die aber wirklich getragen sein dürften, nämlich
ein nach vorn gekrümmter, mit Schuppen oder Rautenmustern verzierter Helm (Hut) mit oder ohne Flügel (fig. 38, 40; vergl. auch Alt-Kutscha fig. 66, und S. v. Oldenburg, Russkaja Turkestansk. Ekspedicija, Taf. XLII. (Diese sehr interessanten z. T. mit großen Figuren von Vögeln geschmückten Helme sind hier nicht wiedergegeben worden, weil Grünwedels Zeichnung zweifelhaft ist, auf der Tafel des russischen Werkes aber leider nicht viel erkannt werden kann).
eine hohe konische Kappe (Helm ?) mit Flügeln oder flügelähnlichen Ansätzen an den Seiten (fig. 38-39).
eine große breitkrämpige hutartige Kopfbedeckung (Helm ?) mit aufrechten Troddeln (fig. 38) oder Scheiben (fig. i18). Möglicherweise zu vergleichen mit Helm auf Taf. 83, Sarre, Kunst.
ein merkwürdiger Helm oder Hut mit Volute am Vorderteil (fig. 72 u. 77).
3. Formen, die nur auf Darstellungen von Göttern oder Dämonen auftreten und die wahrscheinlich nicht getragen worden sind, nämlich
der Helm des Vajrapäni (fig. 54, 81; 101, 102) hier von Nägaräjas getragen);
eine andere der Antike entlehnte Form (?) des Helmes des Vajrapäni (fig. 119);
der ebenfalls aus der Antike entnommene Löwenkopf- oder Tierkopf-Helm (fig. 79, 8o, 83).
Uber manche der Helme brauchen wir nichts mehr zu sagen, es genügt auf die Abbildungen und Beschreibungen zu verweisen. Aber die Typen der Gruppe 1 müssen etwas ausführlicher, einige Formen der Gruppen 2 und 3 wenigstens mit einigen Worten behandelt werden.
Von den in Abschnitt 1 erwähnten Helmen ist der einfachste der unter e aufgeführte Spangenhelm, der trotz seiner primitiven Beschaffenheit erst in ziemlich später Zeit (8. Jhdt.) und wahrscheinlich bei einem türkischen ( ?) Volke auftritt. Er besteht aus einem Stirnreif und zwei sich auf dem Scheitel kreuzenden Spangen (fig. 65-66); am Kreuzungspunkt ist ein Niet mit kugelförmigem Kopf eingesetzt.
Soviel Interesse auch diese Form für Europa hat, für Asien ist der andere Spangenhelm, nämlich der geflügelte, von größerer Wichtigkeit. Vielleicht zurückgehend auf die spitzigen Spangen-(?) Helme de r ältesten Zeit, die wir, augenscheinlich Wappen-Tiere und Abzeichen tragend, auf fig. 50 erblicken, stellen sie sich in späterer Zeit dar als in einen Kegel auslaufende Spangenhelme (fig. 32, 33, sowie Fig. 53), bei denen allmählich sich schon der erste Ansatz zum Nasenschutz-Fortsatz (Nasal) zeigt (Fig. 60-62). Bei Fig. 6o und 61 sind die Spangen verziert, sie bilden etwa ein von Rankenwerk umgebenes Dreieck, das bei dem späteren Typ Fig. 62 zu fehlen scheint. Eine verwandte Form lebt heute noch in Tibet (vergl. Fig. 76) und grade dieser Typus veranlaßt mich, diese Helme als Spangenhelme anzusehen. Dieser beliebteste sassanidische Helm ist von der chinesischen Kunst, freilich in mißverstandener Form, übernommen worden (vergl. Fig. 58, 70, 89), wo er den Eindruck einer seltsamen chinesischen Kopfbedeckung macht.
Während diese Helme alle aus Spangen und gebogenen Platten zusammengesetzt zu sein scheinen, finden wir weiter im Osten und in etwas späterer Zeit Spangenhelme, in denen, wenn wir den Skulpturen Glauben schenken dürfen, die Zwischenräume zwischen den Spangen nicht durch dreieckige gebogene Tafeln, sondern durch aneinander gereihte Panzer-Plättchen ausgefüllt sind (fig. 67). Der Ansatz zum Nasal ist auch hier vorhanden; verlängert erscheint er bei Sir A. Steins Fundstücken aus der Gegend von Qarasahrl, wo Spangenhelme mit Plättchenpanzerungfüllung
1 Der merkwürdige hohe Helm, den die beiden Krie- kommt nirgendwo unter unseren Funden vor, wäh-
ger auf der sassanidischen Silberschale Fig. 74 tragen, rend doch, wie wir weiter unten besprechen werden,
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