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0025 Bilderatlas zur Kunst und Kulturgeschichte Mittel-Asiens : vol.1
Bilderatlas zur Kunst und Kulturgeschichte Mittel-Asiens : vol.1 / Page 25 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000232
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* 2I *

Ganz verschieden sind die Pfeilspitzen, die uns auf den Wandgemälden in Turfan begegnen. In den Köchern sehen wir, schön geordnet, die sechseckigen großen Spitzen nebeneinanderliegen (fig. 94-96); auch der Pfeil in der Hand des Dämonen (fig. 113) zeigt die sechskantige Spitze, die am Schaftansatz in einer Kugel endet. Es ist eine sibirische Form. Welchem Volk gehört sie an ? M. E. sind dies türkische Formen; einen Beweis vermag ich nicht zu erbringen. Die Funde der „skythischen" Formen deuten vielleicht das Verbreitungsgebiet der iranisch-europäischen Nomaden (Saken u. Yüe-6) an.

Diese Pfeile waren augenscheinlich mit Holz geschäftet und zwiefach oder dreifach gefiedert.

DER BOGENKOCHER besteht auf den Gemälden der älteren Siedelungen aus einem langen schmalen mit Tiger-(Panther)fell bezogenen Futteral, welches den Linien des entspannten Bogens in der Form folgt (fig. 32, 33. 122). Auf anderen Bildern, z. B. auf dem alten Bild fig. 50, ragt der Oberteil des Bogens aus dem Futteral (in dem auch die Pfeile getragen werden) hervor, ebenso auf dem jüngeren aus Kirisch (fig. IoI) Dieser Bogenköcher erscheint auf der frühsassanidischen Silberschüssel bei Sarre, Kunst des alten Persien, Berlin 1923, Taf. 105. Ein dem modernen chinesischen (resp. mandschurischen(?)) Bogenköcher, der in verwandten Formen bis zum Kaukasus sich wiederfindet ! ähnelndes Futteral trägt der Reiter aus dem Yar (fig. 7o) und wahrscheinlich auch der Krieger auf fig. 63.

DER PFEILKOCHER der älteren Zeit ist ein sich nach unten stark verbreiternder, runder oder flachrunder (flacher ?) Behälter mit auch nach oben ausladendem Oberteil. Dies Oberteil ist oft nach oben und außen offen; ein mit einem Charnier befestigter auf klappbarer Deckel verschließt diese Offnungen. In diesen Köcher scheinen die Pfeilbündel mit den Spitzen nach oben von unten her eingesteckt zu werden. Die Verbreitung dieser Form ist ausgedehnt. M. E. ist sie zwar nicht achaemenidisch, aber doch wohl iranisch und so befremdet es nicht, sie auf dem Reiterstandbild des Chosrau Parwiz im Tâq-i-Böstân (vergl. Sarre, Taf. 85. sowie ebenda Taf. 105) anzutreffen. Allerdings kann sie auch türkisch sein. Die Reiter in sassanidischer Rüstung auf den Wandgemälden von Kutscha (fig. 33) und die Feldherren aus dem Manichäer-Bau K in Chotscho tragen sie ebenfalls (Fig. 94), aber auch der Reiter auf der Nomaden-Felszeichnung vom Yenisei (Fg.1oo) die von einem iranischen (skythischem) Wanderstamm oder von iranisierten(?) türkischen Nomaden herstammen dürfte (vergl. auch den kl. Anhänger, hunnischer Bogenschütze zu Fuß, aus der Gegend von Barnaul bei Z. v. Takâcs, Huns et Chinois, Tûrân, 1918, nach Aspelin). Auch die Chinesen haben, mit anderen Dingen, diese Köcherform von ihren westlichen Nachbarn entlehnt, vergl. die Skulpturen am Grabmal des T'ai-tsung (Fig. 99) und die mir von Herrn P. Pelliot dankenswerter Weise überlassenen Photographien von Kriegern aus einem Grottentempel in Tun-hwang (Fig. 98, io8, 109). Hier wird der Köcher 1. getragen, was, da der Bogen immer mit der 1. Hand gehalten wird, vielleicht nur eine Unaufmerksamkeit des Zeichners ist.

Rückläufig lebt die Form heute noch bei den Lolo (fig. 97); ich konnte aber nicht erfahren, ob die Pfeile auch dort mit der Spitze nach oben im Köcher stecken.

Eine andere Köcherform erscheint auf dem Reiterbilde aus Sorcuq, Fig. 65; es ist ein nach unten sich verjüngender Behälter, in dem die Pfeile, Spitze nach unten, verwahrt werden. Auch diese Form kommt auf berühmten sassanidischen Fundstücken, den von Sarre veröffentlichten Silberschalen (Taf. 104 u. 107) sowie auch der indobaktrischen Schale auf Taf. 114/5 vors.

DAS ZAUMZEUG. Auf den großen Wandgemälden ist wenig vom Sattel- und Riemenzeug zu

   1 Diese Köcherfrage ist bereits im Jahre 1917 von   dessen Zusammenhang mit dem Orient. Die Schlüsse,

   Graf Stephan Zichy in der Budapester Zeitschrift   zu denen Graf Zichy gelangt ist, sind mir infolge

   Turdn in ungarischer Sprache behandelt worden:   Unkenntnis der Sprache nicht bekannt geworden.

Der Pfeilköcher der ungarischen Landnahmezeit und