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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0058 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
1902年から1903年の冬にイディクート・シャーリとその近辺で行った考古学的作業についての報告書 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / 58 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000190
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90 cm breit. Der Pfeiler hatte etwa 2,60 m. im Quadrat. Ich liefe den nördlichen Gang, der mit dem Schutt des Pfeilers ausgefüllt war, freilegen und fand dort in der Nordwest-ecke mehr als zwanzig schöne aus Ton geformte Köpfe von Bodhisattvas und Devatâs aufgehäuft vor. Die besterhaltenen wurden mitgenommen. Sonst fand sich nichts von Be-

deutung im Schutt.

Die schönen Köpfe (Taf. IV, Fig. 2-4) zeigen noch den Einflub der Antike in der allgemeinen Anlage. Das Gesicht ist aber bei allen sehr individuell gehalten und zeigt einen fast porträthaften Ausdruck; besonders ist dies bei zwei Köpfen der Fall, deren Haaranordnung eine ganz natürliche, nicht so schematisierte ist, wie dies sonst bei den in Idikutschari gefundenen Köpfen der Fall ist. Die Wangen und Schläfen sind sehr breit, aber das Gesicht selbst, d. h. Augen, Mund und Nase ist nicht so merkwürdig klein, wie dies bei den zum Vergleich beigegebenen Köpfen der Fall ist. Man möchte annehmen, dafi diese Verbreiterung der Wangen und Schläfen bei den einen, der Stirnen, Kinn- und unteren Wangenpartien bei dem anderen Typus mit Rücksicht auf die Stellung der Figuren an den Monumenten zu betrachten ist, d. h. dab der erstere Typus tiefer stand und die hinteren Partien durch die Thronlehnen etc. beschattet wurden, was den Former zwang, Wangen und Schläfen zu verbreitern, während die Verlängerungen des zweiten Typus mit Rücksicht auf hohe Position gewählt wurde, um einer Verschiebung des Gesichtes zu begegnen. Aber dagegen spricht, dafi auf den Fresken einer bestimmten Periode, wie auf den Leinwandbildern derselben Zeit, vgl. unter Tempel I' und 2 (Tojok-Mazar Nr. 10), auch in der Malerei diese breiten Wangenpartien auftreten. Sollte die Plastik so dominiert haben, da& daraus ein allbeherrschender Stil — eine Mode - wurde? Unmöglich wäre dies nicht. Der dritte der hier abgebildeten Köpfe Fig. 3 (alle etwa 20 cm hoch) hat den in Idikutschari gewöhnlichen Typus mit der hohen Stirn etc. und dem schematisierten Haar. Zum Vergleich gebe ich noch die Abbildung eines besser erhaltenen bei (27 cm hoch), dessen Herkunftsort zwar Idikutschari ist, aber von dem nicht sicher ist, auf welcher Ruine (A oder B) er gefunden wurde (Taf. I, Fig. 2). Man sieht deutlich die in gleichmä! ige Streifen gelegten Haare und zwischen den obersten Lagen einige kurze Linien, welche dieser Haarpartie etwas Muschelartiges geben. Ich glaube, dab dies nur Stil ist und die kurzen Kerben nur die unten liegenden Haare bezeichnen sollen; wo Farbe vorhanden war, waren diese inneren Partien ebenso hellblau, wie die gelegten Strähnen. Die beiden vorliegenden Köpfe halte ich für weibliche Köpfe, denn die Kerbe über der Stirn des zum Vergleich herangezogenen ist eine äuberliche Verletzung, keine Stirnmarke, welche übrigens bei Buddha-und Bodhisattvaköpfen meist nur aufgemalt war. Ungemein interessant ist aber bei beiden Köpfen der wulstförmige Aufsatz des Scheitels, welcher fast an die aus Stroh gemachten Ringe erinnert, welche indische Frauen auf den Kopf setzen , wenn sie Lasten auf dem Kopfe tragen. Es fand sich übrigens eine Miniatur mit Darstellung uigurischer Damen, deren Namen beigeschrieben sind, welche dieselben runden Wülste auf dem Scheitel tragen. Sie sind weifs bemalt, mit roten Ornamentlinien. Ähnliche Kopfaufsätze kennen wir aber aus den Gandhâraskulpturen, bisweilen mit dahinter steckenden Blumen oder Bandzipfeln.')

1) Vgl. die englische Übersetzung meines Handbuches S. 111, 112, 113 und Cole, Preservation of Indian monuments Taf. 11. Am größten ist dieser Kranz bei der weiblichen Statue aus Mathurâ: Ancient Monuments Pl. 56, aber er ist niedriger als unsere.