国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

> > > >
カラー New!IIIFカラー高解像度 白黒高解像度 PDF   日本語 English
0167 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
1902年から1903年の冬にイディクート・シャーリとその近辺で行った考古学的作業についての報告書 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / 167 ページ(カラー画像)

New!引用情報

doi: 10.20676/00000190
引用形式選択: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR読み取り結果

 

157

heran und hier liegen noch von der Seite her zugängliche Räume. Beginnen wir von links aus mit der Aufzählung der einzelnen Kammern und Säle. Der linke Seitenflügel ist nicht zugänglich, denn gleich hinter der Türe ist das dahinterliegende Zimmer mit Sand gefüllt. Daran nach rechts tritt die Frontmauer etwas zurück: durch eine 2,30 m breite offene, nach der Front liegende Türe entstehen zwei ungleiche Flügel: einer (links) ist 4,25 m breit, der rechts nur 3 m. Diese Türe führt in ein Gewölbe A, welches 4,48 m tief und wie der Eingang 2,30 m breit ist. Die Wände dieser Höhle (Gewölbe) sind mit prachtvoll gemalten Fruchtbäumen und Blumen geschmückt. Die Bäume und Blumen sind durchaus naturalistisch, durchaus nicht stilisiert; besonders schön sind die Reben mit reifen Trauben, welche die Decke schmücken. Weiter nach rechts treffen wir auf einen breiten Eingang, der durch eine mächtige Bresche vergröhert und durch das herabgestürzte Dach fast versperrt ist: er führt uns in eine Vorhalle, welche etwa 9,50 m breit und 3,10 m tief ist. Die erhaltene Hälfte der Tormauer hatte nach der Terrasse zu ein Fenster. Die linke Seite der Vorhalle war in ein besonderes Zimmer verwandelt, dessen Türe deutlich erhalten, dessen Inneres aber verschüttet ist. Von dieser Vorhalle gelangen wir in einen groben Raum, welcher, als seine Fresken alle noch wohlerhalten waren, einst geradezu herrlich gewesen sein muh. Er besteht aus einer Halle B von 10,40 m Breite und 3,20 m Tiefe und stellt ein Tonnengewölbe dar, welches vor einem 7,30 m breiten, 1,60 m tiefen Mittelpfeiler liegt, aus dieser sehr hohen Halle B führen niedrigere und nur 1,55 m breite Gänge, ebenfalls Gewölbe, in einen Gang C, der ebenso lang wie Halle B und so breit wie die Seitengänge hinter dem Mittelpfeiler entlang läuft. Auch dieser Gang C ist wie die Seitengänge nicht viel mehr als mannshoch. Die Mitte des Mittelpfeilers nimmt der Rest eines Aureols für eine Statue ein, von der kein Rest mehr zu sehen ist; Trümmer davon mögen unter dem Schuttberg liegen, der unmittelbar vor dem Eingang liegt. An den Seiten des Pfeilers ist je eine, auf der Rückseite zwei etwas größere Nischen vorhanden, in denen einst kleine Figuren gewesen sind. Die Wände der vorderen Halle B waren, wie erwähnt, prachtvoll bemalt; so enthielten die Seitenwände bis in den Bogen des Gewölbes hinauf ungemein figurenreiche Szenen von anbetenden, in Prozession vor und auf Terassentempeln einherschreitenden Figuren: es macht beinahe den Eindruck, als ob große religiöse Festaufzüge dargestellt seien. Die Bilder sind sehr zerkratzt, aber trotzdem wäre bei langem Aufenthalt eine Rekonstruktion möglich. Die Wintertage, welche ich in jenen Räumen zubrachte, waren aber wirklich nicht dazu angetan, ein mehrere Meter hohes, von vielen hundert Figuren belebtes Bild zu kopieren oder zu rekonstruieren. Photographieren ist nach meiner Meinung aus verschiedenen Gründen unmöglich: die richtigste Methode ist Durchzeichnen mit Pauspapier in kleinen, aneinanderzupassenden Teilen mit nachheriger Ergänzung und Eintragung der Farben. Die dekorative Wirkung der Decke, welche reich bemalt ist, ist trotz der großen Lücken noch heute eine aufierordentliche. Die Decke ist mit zwei Reihen von kreisrunden Scheiben dekoriert, an welche sich bis an die Übergangsstelle des Gewölbes in die gerade Wand Halbscheiben (Taf. XXIX) anreihen , unter ihnen schliefit ein Perlenstab ab. Höchst merkwürdig wirken diese ziemlich großen weißen Perlen zwischen den weifien Strichen, in denen sie laufen. Sie sind nämlich so schattiert, daf bei jeder Perle der Schatten anders fällt! Es wird damit erreicht, dah man den Eindruck, rollende Glaskugeln vor sich zu haben, erhalten muh. Die Scheiben haben alle ein blaugraues Mittelfeld, welches ein mattweißes Wolkenkranzornament umgibt; innerhalb dieses