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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0072 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
1902年から1903年の冬にイディクート・シャーリとその近辺で行った考古学的作業についての報告書 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / 72 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000190
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OCR読み取り結果

 

                 
                 
           

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Ich werde die geretteten Fresken und ihre einstige Verteilung an den Wänden sowie ihre Masse und eine eingehende Beschreibung unten anfügen. Hinter dem hinteren Gange von A liegt ein mächtiger, viereckiger Pfeiler, etwa 8 m ins Geviert. Er ist von oben her erbrochen und von der Westseite her ist ein viereckiges Stück Mauerwerk völlig herausgeholt, nach dieser Seite hin bis zum Rand der Plattform ist jetzt lockerer, formloser Schutt: die Luftziegel sind wieder zu knietiefem Staub zermalmt und zermorscht.

Nach Norden zu ist auf der Plattform nur wenig erhalten, hinter der Nordwand von A, welche jetzt sehr demoliert ist, und hinter der Nordwand des Pfeilers B bis an den Rand des Pylons ist derselbe formlose Schutt wie nach West hinter dem Pfeiler, aber er reicht wie ein sanftansteigender Berg bis zum natürlichen Boden herunter ; von dieser Seite her ist der Bau am leichtesten zu ersteigen. Nur an der Nordseite des einst vor A gelegenen Vorzimmers ist ein leeres Zimmer ohne Freskenreste etwa von denselben Dimensionen wie A, aber von dem Vorzimmer durch einen sehr schmalen Gang getrennt, der seltsamer Weise in der Mitte durch eine Quermauer gesperrt ist, so daß kein Durchgang da war.

An der Südseite von A und dem zerstörten Vorzimmer und dem dahinter liegenden Pfeiler B lag ein viel komplizierteres System, welches ganz klar zu legen mir nicht möglich war.

Die drei erwähnten Baulichkeiten entlang lief ein langer Gang F, den ich, soweit er verschüttet war, räumen lieb. Südlich vom Vorzimmer von A lagen zwei durch eine Mauer geschiedene zusammengehörige Räume mit Freskenresten, zusammen etwa so groß wie A, und daneben noch weiter nach Süden bis an den Rand des Plateaus ein zweiter etwa ebenso großer. Die entsprechenden Räume dahinter (in der Richtung von A) waren völlig zerstört und ihr Schutt hinabgestürzt. Südlich vom Pfeiler B aber kamen zwei nach Süden gewendete Pfeiler zum Vorschein und nach Osten zu daran ein kleines, etwas tiefer liegendes Zimmer — ähnlich dürfte auch die Westseite ausgesehen haben, während weiter vor noch eine Mauer von Ost nach West und eine von Nord nach Süden das Ganze einschlofi: es macht den Eindruck, als ob hier zwischen den Pfeilern eine Treppe herauf-gegangen wäre, die in den Gang F mündete. Vor diesem System bis zum Rand der Südterrasse lag formloser Schutt über einem grofien Tore und nur die Plattform nach Westen zu bis an den Rand des Pylons war noch festes Mauerwerk.

Die unter den Zimmern und Gängen der Plattform liegenden Räume konnte ich nur unvollkommen untersuchen. Es war außerordentlich mühsam in dem knietiefen, stets abrollenden Staub der zerfallenen Luftziegel, zwischen denen erhaltene Mauertrümmer herumlagen, heraufzuklettern und mit den Mitteln , die zu Gebote standen, unmöglich , alles abfahren zu lassen. Am interessantesten war das grofie Tor C der Südseite, offenbar der alte Haupteingang des Gebäudes, von dem aus die hypothetische Treppe zwischen den Pfeilern auf das Plateau geführt haben muff. Dieses Tor war wohl gewölbt und führte in mit Schutt gefüllte Zimmer, von denen die nach D zu liegenden wild zerstört waren, aber zahlreiche, höchst merkwürdige Handschriftenfunde enthielten. Es waren hauptsächlich uigurische Schriftreste, welche hier von den Bauern gefunden wurden — sowohl buddhistische Drucke und Manuskripte als auch viele Kauf- und Mietkontrakte. i)

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1) Einige davon, welche genau bezeichnet sind, babe ich im Gange hinter der Cella zwischen den dortigen Bildern und Schriftresten ausgegraben.