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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0160 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
1902年から1903年の冬にイディクート・シャーリとその近辺で行った考古学的作業についての報告書 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / 160 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000190
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Inschrift des Mittelfeldes steht. Darunter sitzt wieder ein Bodhisattva mit zusammen- gelegten Händen (andschali). Vor diesem knieen mit aufgehobenen Händen ein Mann und eine Frau auf dem Boden — nicht auf einer Lotusblume — nach Analogie anderer Bilder in Tojok-Mazar, Murtuk u. s. w. Stifter eines Heiligtumes. Vor ihnen oder unter ihnen sehen wir eine Brücke — wohl dieselbe, welche heute bei Sengyma'uz die alte breite Straffe über den Karakhodscha-su führt. Dieser Brücke zur Seite sitzt ein Mönch mit einem Fähnchen (Fig. 143f). Ganz unten noch ein Bodhisattva, wieder auf einem Lotus sitzend. Auf beiden Seiten ist unter den zwei Seitenstreifen jeder Seite noch ein kleines Feld ausgespart. Beide sind leider sehr zerkratzt, doch ist in jedem Falle wiederum die Komposition noch ergänzbar. Links vom Beschauer ist das grögere Feld: es stellt einen betenden Mann (Kopf und Brust zerstört!) vor, der vor Ksitigarbha demütig steht. Ksitigarbha, der buddhistische Totengeleiter, geht, den Rasselstab in der Linken, auf ihn zu. Hinter dem Betenden wächst ein Lotus auf, auf dessen Fruchtboden ein Kind sitzt. Es handelt sich also um ein Gebet um gute Wiedergeburt. Auf der anderen sehen wir einen sehr zerkratzten gepanzerten Reiter rasch dahin reiten: vor ihm erscheinen in Flammen zwei Pretas, die ewig durstigen Verdammten des Buddhismus. Vielleicht handelt es sich hier um ein Reiseerlebnis, wobei ein Angehöriger der Familie des Stifters oder dieser selbst im Geheul des Sturmes, welcher besonders im März in diesem Tale furchtbar toben soll, die Stimmen Verdammter vernommen bat. Ich mug schon hier erwähnen, dag auch ein weiter nördlich liegender, einst grandioser Tempel eine äußerst beredte Pretadarstellung in einer seiner Kammern zeigt. Es ist dies ein Bau, der heute fast völlig versandet ist und dessen hochstehende Türme von den in ihrem Rücken liegenden Bergkanten her mit mehr als menschenkopfgrogen Steinen gespickt sind, welche der auf dem Plateau des Gebirges die Steine in Wirbeln herumtreibende „Buran" zugleich mit den Kanten der Felsenterrasse heruntergeschleudert hat — und jedes Frühjahr weiter herabschleudert. Es dürfte wohl nicht zu viel behauptet sein, wenn aus dem Bilde geschlossen wird, wie folgt. Es handelt sich um ein Weihebild zu Gunsten der Verstorbenen der Familie des Stifters, vielleicht für einen hier angelegten Teich. Noch heute wird von hier aus das Wasser des Karakhodscha-su vermessen, d. h. den Gemeinden zur Bewässerung ihrer Felder zugeteilt und dementsprechend die Kanäle nach Karakhodscha, Astana u. s. w. gefüllt. Die Brücke hinter Sengyma'uz ist alt, denn über sie ging die Straße durch den Paß von Idikutschari etc. nach Murtuk oder den Upreng hinauf. Die hier in dieser Kapelle diensttuenden Mönche, vielleicht Angehörige der Familie des Stifters, hatten wohl eine Art Aufsicht über das Reservoir und über die Brücke. Zum Schlug will ich nicht vergessen zu erwähnen, dag noch heute in den Bergen zwischen Sengyma'uz und Tojok-Mazar Wölfe vorkommen.

Es bleiben nur noch die zwei Gemälde rechts und links vom Hauptbilde an der Nord- und Südwand der Kuppel zu besprechen übrig. Beide waren im wesentlichen gleich: das südliche ist aber mehr zerstört als das nördliche. Von beiden sind nur die Innenseiten erhalten, die offenbar ganz entsprechenden Augenseiten sind erloschen. In beiden war die Mittelgruppe ein predigender Buddha unter einem Blütenbaume (Fig. 144 a) und einem daran befestigten Baldachin, mit je zwei betenden Mönchen. Neben ihnen knieten zwei Reihen von Bodhisattvas mit zusammengelegten Handflächen. Abgeschlossen wurden die Bilder durch je zwei reizvoll gemalte Göttermädchen (Fig. 144b, c), welche in Wolken schwebend die Gruppe mit Blumen bewarfen, und je zwei (? nur einer erhalten)