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0031 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
アヴェスタ神と中央アジア仏教図像学との関係 : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / 31 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000193
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27

einfache ganze Kreise, senkrechte, kurze und lange Linien, schräge Linien, Ecken, Vierecke und kleine Dreiecke. Der Umstand nun, daß die Kombination kleine Senkrechte und kleiner Halbkreis als Kolonnenanfang in einigen Inschriften gar nicht, in anderen aber sehr regelmäßig und sehr zahlreich vorkommt, legt uns nahe, zunächst die Funktion dieses Doppelzeichens zu untersuchen.

13.

Wenn wir die Inschrift Fig. 20 betrachten, so können wir nicht umhin darauf hinzuweisen, daß ihre Anfangsfigur dieselbe Rolle spielen muß, wie das aus drei besonderen Zeichen zusammengeschobene Gesicht von Fig. 22 oder die zahlreichen Halbfiguren, die den Anfang anderer Inschriften bilden. Beachtenswert ist ferner, daß in Z. 3 von Fig. 20 noch ein solcher Anfang steht, aber mit einer Halbfigur, die nur aus Kopf und rechtem Arm, allerdings mit derselben Gebärde besteht. Aber sie hat einen ganz andern Typus wie die große Figur. Also auch hier markiert sich der Gegensatz und merkwürdig genug hat diese Halbfigur über sich das Doppelzeichen: kleine Senkrechte und kleiner Halbkreis, der Anfang der Inschrift aber direkt nicht, wir begegnen ihm erst über der vierten oder fünften Kolonne. Von hier an setzen also gewisse Normen ein, die durch die ganze übrige Inschrift maßgebend bleiben, ob sie nun kleinere oder größere Hieroglyphengruppen beherrschen. Ganz merkwürdig aber ist, daß auf Fig. 22, Z. 6 dies Zeichen paarig, aber nur einmal vorkommt, aber daß das Zeichen, das in dem aufgelösten Gesichte den Mund vorstellt, offenbar dieser kleine Bogen ist, der also damit zum Ausdruck bringt, daß die dadurch angedeuteten Normen mindestens so weit Geltung haben, bis in Z. 6 das Doppelzeichen einsetzt. Demgegenüber ist nun das schematisierte Gesicht von Fig. 20, das an dem Bärtigen so auffällt, das gerade Gegenteil. Obwohl die Halslinie dieselbe bleibt, fehlt Mund und eine eigentliche Nase ganz und nur eine Gerade ersetzt beide in so burlesker Weise, daß da, wo das Kinn erwartet würde, ein roher Umriß einer Nase entsteht. Wir haben also hier den Ausdruck dafür, daß das, was dieser Mann sagen ,will, verschwiegen

werden muß, also verboten ist, auch graphisch vor uns und zugleich die Grundelemente des Doppelzeichens: Senkrechte und Halbkreis. Die Senkrechte enthält also etwas diesem Manne angehöriges, vielleicht mit dem Schwert zu bestrafendes, der Halbkreis aber das, was offiziell erlaubt oder recht und billig ist. Sehen wir uns daraufhin die sachlich entschieden mit Fig. 20 verwandte Inschrift des Löwen von Marasch (Fig. 19) an, so erkennen wir sofort, daß die Figur des Löwen selbst dort dem Schwert entspricht und der Repräsentant dessen ist, der die Inschrift herstellen ließ. Schon die Erinnerung an das moderne Wappen Persiens, den Löwen, der ein Schwert hält, zeigt uns, daß wir in beiden Fällen Symbole eines iranischen Königs vor uns haben, dessen strafendes Schwert dem zwerghaften Bärtigen auf Fig. 20 gilt. Beide Inschriften (Fig. 19, 20) haben genau denselben Anfang, ja ein Teil dieser Hieroglyphengruppen wiederholt sich auf Fig. 19, Z. 3 hinter der Halbfigur. Wir müssen also zu dem Schluß kommen, daß die Inschrift des Priesters (Fig. 22) nur eine Methode der Lösung verlangt, mindestens bis Z. 6, daß aber die andern beiden Inschriften, ebenso wie die zahlreichen gleich ausgestatteten eine doppelte Lesung zulassen, von denen die eine, die verbotene, dem grotesken Manne angehört und mit der Senkrechten angedeutet ist, während die andere, die gebotene und herrschende, durch das Mundzeichen, den Halbkreis angedeutete die des Priesters und eines iranischen Königs ist, dessen Symbole auf Persien weisen, aber da die persischen Könige sich der Keilschrift bedienten, so können die Inschriften nur von einer anderen iranischen Dynastie stammen.

14.

Wenn wir so wenigstens äußerlich manches gewonnen haben, so ist dadurch für die Lösung selbst noch nichts erreicht, ja wir sehen, daß das Problem nur noch schwieriger und komplizierter geworden ist. Unerhört ist die These, die vorderhand keineswegs bewiesen ist, daß die Zeichen selbst doppelt gelesen werden können, also wohl gar zwei verschiedene Sprachen decken. Ganz ohne Beispiel wäre das freilich nicht im Orient, wenn auch vielleicht nirgends in dem Umfange, wie hier vermutet

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