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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0120 Aus Siberien : vol.2
シベリアより : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / 120 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000224
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periode unterthan waren, als er um seine Tochter warb, den Boten zornig geantwortet haben sollt „Wie wagst du, mein Metallschmelzer, mir solchen Antrag zu stellen? Dass die Tukiu sich selbst nicht mit Metallschmelzen beschäftigt haben, lässt sich wohl unbedingt annehmen, da sie uns als ein Viehzucht treibendes Nomadenvolk geschildert werden.

Dahingegen stehen die Bilä oder Gelotschi noch im VI. Jahrhundert auf einer recht rohen Kulturstufe. Sie wohnen in Balkenhäusern und beschäftigen sich mit Ackerbau, sind also kein Reitervolk. Die Angabe, dass die Gelotschi den Kopf scheeren und Hüte aus Birkenrinde tragen, scheint mit der Kopfbedeckung der Steinbilder des Bronzezeitalters zu stimmen. Ebenso spricht die Angabe, dass sie Pferde hielten, auf diesen aber nicht ritten, dafür, dass die Bilä gerade das Volk waren, welche die Denkmäler der Bronzeperiode zurückgelassen.

Die Chinesen nennen ausserdem die Bilä ein den Hakas ähnliches Volk, sie müssen also auch blaue Augen und rothe Haare gehabt haben. Dabei sollen sie eine andere Sprache als die Hakas gesprochen haben, d. h. also nicht türkisch, welche Sprache die Hakas schon im, VII. Jahrhundert unbedingt redeten. Hätten die Bilä eine samojedische Sprache geredet, so, würden die Chinesen dies gewiss erwähnt und sie zusammen mit den Dubo aufgeführt haben. Da wir nun am Jenissei und nördlich vom Altai Spuren eines früher ziemlich bedeutenden Volkes, der Jenissejer (Assanen, Arinen, Sаgajer, Kitten) vоr finden, die noch nach vielen Jahrhunderten zum Theil ein angesiedeltes Leben führen und sich noch bis in's XVII. Jahrhundert mit Metallarbeiten beschäftigen, weshalb sie Киcsnetzxi, Schmiede-Tataren, genannt werden, da ferner alle jene Völker, die jetzt auf einige hundert Familien zusammengeschmolzen sind, eine eigene, nicht zum ural-altajischen Stamme gehörige Sprache reden, so müssen wir annehmen, dass in frühester Zeit rings um den Altai in der westlichen Mongolei, im Tarbagatai, in der östlichen Kirgisensteppe und in Südsibirien Völker des jenissejischen Stammes gelebt haben, die sich durch ihren Gesichtstypus vollkommen von den benachbarten Völkern der ural-altajischen Familie unterschieden. Der westliche Theil dieser Jenissejer, die Stämme der Hakas, unterlagen zuerst dem türkischen Einflusse, blieben Nomaden und nahmen sehr früh die türkische Sprache an. Die westlichen Jenissejer hingegen siedelten sich