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0169 Aus Siberien : vol.2
シベリアより : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / 169 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000224
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ähnlicher Weise ihre Aecker in der Nähe der Winterplätze und liessen auf diesen einen Theil ihrer Knechte und Clienten zurück, während sie mit ihren Heerden im Kreislauf ihre Weideplätze durchzogen. An jenen Winterplätzen bauten die Hakas sich nach Angabe der Chinesen Hütten aus Birkenrinde (die sogenannten Alatschyk-üi der jetzigen Türken) , während sie im Sommer in Filzzelten lebten. Wie verbreitet die Sitte der festen Wintersitze bei den alten Türken war, beweist uns unter anderem auch der Umstand, dass die jetzt angesiedelt lebenden Usbeken des Serafsсhanthales überаll ihre Dörfer Kyschlak (d. h. Wintersitze) nennen. Eingehendere Nachrichten über den Ackerbau bei den alten Türken geben uns die Chinesen nur in Betreff der Hakas, die nach chinesischen Angaben Hirse, Gerste, Weizen und Hymalaja-Gerste gesäet haben sollen. Die Aussaat fand bei ihnen im dritten Monate und die Ernte im neunten Monate statt. Dass der Ackerbau bei den Hakas nicht in grosser Ausdehnung betrieben worden, ergiebt sich aus den wenn auch nicht wörtlich zu nehmenden Angaben der Chinesen : „Sie nähren sich von Fleisch und Stutenmilch, nur der Asho (Herrscher) isst Speise aus Getreide. " Ich möchte dies so verstehen, dass nur reiche Leute (wie auch bei den Kirgisen noch heutzutage) Ackerbau treiben konnten, da sie allein im Stande waren, Jurten und Arbeiter während des Sommers bei den Ackerplätzen zurückzulassen und zu ernähren.

Auf die Beschäftigung mit Ackerbau und die Verwendung von Hülsenfrüchten bei den Völkern des Eisenzeitalters deuten auch mehrerorts vorgefundene Pflüge und Sicheln, wie auch runde Mahlsteine von Handmühlen und rauhe Steinplatten zum Zerreiben der Körner hin. Die Anwendung der Handmühlen bei den Hakas wird auch in den Annalen der Chinesen bezeugt. Die in der Abakan-Steppe, am Uimon und an der Buchtarma angetroffenen Anlagen alter Kаnäle zur künstlichen Bewässerung der Steppe mögen zum Theil wohl auch von den Völkern des Eisenzeitalters herrühren, doch scheint es mir unwahrscheinlich, dass Nomadenvölker oft so bedeutende Bewässerungsanlagen hergestellt haben; sie haben gewiss bei Gelegenheit derartige Anlagen der früheren Einwohner (des Bronzezeitalters) zum grössten Theile wieder hergestellt und benutzt.

Nach Angabe der Chinesen haben die Hakas sich auch mit dem Fischfange abgegeben. Dass dies auch bei den Völkern