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0181 Aus Siberien : vol.2
シベリアより : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / 181 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000224
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das wegen seiner Gastfreundschaft gegen Fremde keineswegs, berühmt ist, ohne Waffen und nur beschützt von 8 Dwojedanern, welche die den Chinesen unterworfenen Тürböten, die hier überall in der Nachbarschaft wohnen, wie das Feuer fürchten und bei der blossen Annäherung derselben sogleich das Weite gesucht hätten. Da die Kalmücken offen die Befürchtung aussprachen, es möchten ihnen in der Nacht die Pferde gestohlen werden, so rieth mein Kosak zur Rückkehr. Aber wie konnten wir zurück? die Pferde waren heute zu sehr angestrengt und Weideplätze sehr weit entfernt! Ich liess deshalb das Zelt auf stellen, nach drei Seiten Feuer anzünden und befahl, dass bei jedem Feuer eine Wache aufgestellt `erde. Den Pferden liess ich Vorder- und Hinterfüsse fesseln und sie dicht beim Zelte an Pflöcke binden.

(Den 19. Juni.) In der Nacht zeigte sich nichts Gefährliches, die Wachtposten theilten nur am Morgen mit, dass die

Mongolen uns gegenüber am jenseitigen Ufer des Flusses einen Wachtposten ausgestellt hatten. In der Nacht hatte der Wind noch zugenommen und es war so kalt, dass wir uns kaum erwärmen konnten. Der Name des Flusses und des Piquets : S o k, d. h. „kalt", ist ihnen mit Recht ertheilt worden. Wenn es hier im Juni so kalt ist, wie mag es erst im Herbst, Frühling und Winter sein. (Sak liegt 8500 Fuss über dem Meeresspiegel.) Als wir aufgestanden waren und eben unseren Thee einnahmen, meldete einer meiner Führer, dass sich am jenseitigen Bergrücken vier Reiter zeigten, die auf das Piquet zuritten. Als ich aus dem Zelte trat, sah ich, wie sie durch das Piquet ritten, dann über den Fluss setzten und auf unser Lager zukamen. Zwei dieser Reiter erkannte ich sogleich als Altajer, die anderen beiden waren mongolische Soldaten. Die Altajer meldeten uns nun, dass der chinesische General - Gouverneur, der ungefähr 15 Werst von hier sein Lager aufgeschlagen, von den russischen Kaufleuten erfahren habe, dass ein russischer Beamter hier am Piquet angekommen sei; er liesse mich bitten, mit ihm zu frühstücken. Falls ich die Einladung annähme, müsse ich mich aber beeilen, denn der Gouverneur müsse in einer Stunde abreiten. Ich trieb meine Leute zur Eile an, trotzdem ging es mit dem Aufbrechen nicht so schnell, wie ich gewünscht hatte, denn die Kalmücken hatten unsere Pferde bei Sonnenaufgang losgelassen

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