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0291 Aus Siberien : vol.2
シベリアより : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / 291 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000224
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längliche Blätter, wie der Tschaptarku-Strauch, und eine röthliche Rinde. Derselbe Theestrauch wächst auch in Lan-dshu, hier wird der Thee aber nicht gut bearbeitet. Es scheint, als ob die Sorte von Lan - dshu auch an Qualität geringer sei. Man kann den Thee nicht sogleich in Ziegel schlagen, sondern muss ihn erst einige Zeit in Wasserdampf halten; daher kommt es auch, dass der Ziegelthee stets einen etwas muffigen Geschmack und Geruch hat. Der Da-ban-sy-tscha ist ziemlich fest-

geschlagen und auf jeder Tafel ist das Zeichen     ein-
gemerkt. Aus Mangel an Silber wird der Da - ban - sy - tscha auch als Münzeinheit benutzt und alle Waaren nach Theesteinen abgeschätzt. Jedermann nimmt einen Theestein für 6 Tschan und giebt ihn auch für diesen Preis aus. Anstatt einer kleinen Münze von 10 Kopeken sind hier bunte Gürtel im Gebrauch, die von den Mongolen überall getragen werden.

Die beste Sorte der grossen Ziegelthee-Tafeln ist der sogenannte Schang jün-tscha. Jede Tafel desselben hat ein Gewicht von 3 Pfund. Auf jeder Tafel sind zwei chinesische Worte eingepresst: Sclшn'q (hoch) An (Anwendung). Dieser Thee ist sehr fest geschlagen und wird von den Mongolen hochgeschätzt. Man zahlt für jede Tafel 5 Tschan oder 1 Rubel Silber, er kommt aber nur wenig in den Handel. Man sagte mir, dass dieser Thee für die chinesische Regierung von den Fabrikanten als Abgabe gefertigt werde. Mit diesen Theesteinen zahlt die Regierung zum Theil den Dienenden Gehälter und Belohnungen aus. Ich hatte in Kobdo nur einmal Gelegenheit eine Tafel Schang jün-tscha zu sehen.

Die zweite Sorte des Ziegelthees sind die dünnen Ziegel, Dshing-dshuang-sy-tscha. Er wird an denselben Orten bereitet wie die grossen Ziegel. Erstere sind klein und dünn und wiegen nur anderthalb Pfund. Dieser Thee ist feiner und fester geschlagen als der grosse Ziegelthee, wird aber nur von den reichen Mongolen verwendet. Viele Tafeln sind ohne Zeichen, andere haben verschiedene Zeichen. In seiner Güte kommt dieser Thee so ziemlich den dünnen Theesteinen der russischen Fabrikanten, die aus Kalgan über Kjachta eingeführt werden, gleich; er ist aber billiger als dieser Thee. Im Jahre 1869 zahlte man für eine Tafel 2 Tschan (40 Kopeken), im Jahre 1870 war der allgemeine Preis 3 Tschan (60 Kopeken). Man konnte mir die Ursache der Preiserhöhung nicht auseinander-