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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0364 Aus Siberien : vol.2
シベリアより : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / 364 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000224
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— 328 —

1. In dem südlichen Grenzgebirge:

  1.  Durgan Sumul (6 S.) am oberen Tekes;

  2.  Arban Sumul (10 S.) am unteren Tekes;

  3.  Dörbün Sumul (4 S.) südlich und östlich vom Canal Tokus Tara.

In den nördlichen Grenzgebirgen:

Choruni Sumul (20 S.) vom Ösök bis zum Kasch.

Ausser diesen vierzig Sumul leben noch ebensoviele Kа1mücken weiter nach Osten und Nordosten, sie wurden mir mit dem Gesammtnamen Tschakor bezeichnet.

In ihrer Lebensweise unterscheiden sich die Kalmücken nur wenig von den Kirgisen; sie sind wie diese Nomaden, die sich hauptsächlich mit der Viehzucht beschäftigen. Sie leben in Filzjurten und wechseln ihre Wohnsitze nach der Jahreszeit, d. h. den Sommer bringen sie auf den Kämmen der Gebirge zu und ziehen гΡum Winter аllmählig wieder zu den Thälern hinab. Ihr Reichthum an Vieh soll dem der Kirgisen gleichkommen, nur halten sie mehr Pferde als diese. Der Ackerbau wird bei ihnen in weit geringerem Maasse getrieben als bei den Kirgisen, mit Ausnahme von wenigen Hundert Kalmücken, die sich am Flusse Nilka mit den tatarischen Ackerbauern vermischt haben und wie diese ausschliesslich vom Ackerbau leben. ' Ich selbst habe im Jahre 1862 wenige Kalmücken gesehen und nur zwei Jurten derselben besucht; die Einrichtung der letzteren glich wohl im Ganzen der der kirgisischen Jurten, nur waren sie viel schmutziger, wie auch die Kalmücken selbst viel schmutziger und zerlumpter umhergehen als die Kirgisen.

Alle Kalmücken sind Buddhisten; ihr oberster Priester im Ili-Thale ist ein Chamba Lama, der vom vierten bis neunten Monat seinen Sitz im Tempel am Tekes hat. Ein zweiter Buddha-Tempel der Kalmücken steht am rechten Ufer des Ili, zwischen dem tatarischen und chinesischen Kuldsha; hier lebt der Chamba Lama im Winter, vom neunten bis vierten Monat. Zugleich mit dem Chamba Lama ziehen etwa 200 Kalmücken im Winter zum Ufer des Ili; der grösste Theil derselben besteht aus Priestern, die ja bei allen Buddhisteu so äusserst zahlreich vertreten sind, und jungen Leuten, welche hier den Unterricht im Lesen und Schreiben erhalten. Wie .man mich allgemein versichert, soll die Kenntniss der Schrift bei den Kalmücken sehr verbreitet sein.