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0519 Aus Siberien : vol.2
シベリアより : vol.2
Aus Siberien : vol.2 / 519 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000224
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OCR読み取り結果

 

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Seltener erhält man in Haininelfett gebratenes, kleingeschnittenes Fleisch. Milchgerichte , wie auch sauere, gekochte Milch, (Airan) sind hier ziemlich selten anzutreffen. Auf den Märkten werden noch in Teig gefüllte und in Dampf gekochte Fleischklösse verkauft. Diese sind sehr schmackhaft, aber etwas zu fett. Einen Haupttheil der Nahrung bildet noch der Thee, bei Reichen grüner Thee, der gewöhnlich mit Mandeln, Rosinen und getrockneten Früchten aufgetragen wird, doch wird derselbe überaus unschmackhaft in langen , schmalen metallenen Kannen am Feuer gekocht. In einigen Karawansereien, selbst in Dörfern, sah ich russische Theemaschinen, jedoch sind dieselben beim Volke noch wenig im Gebrauch. Von Getränken will ich noch den Scherbиt -erwähnen, der aus Honig bereitet wird. Der letztere wird in irdene Krüge gethan, die luftdicht verschlossen und dann in die Erde vergraben werden. Er wird dickflüssig wie brauner Syrup. Man geniesst ihn mit Wasser vermischt. Branntwein babe ich nur bei den Juden in Samarkand gesehen. Dies sind die Speisen, die hier Reich und Arm geniessen, und ich glaube, dass auch die Tafel des Emirs keine weitere Abwechslung aufzuweisen hat.

Von Fleischsorten habe ich bier nur Schaf- und Rindfleisch angetroffen. Pferdefleisch, das die Kirgisen und russischen Tataren so lieben, scheint bier nicht gëgessen zu werden. Die Mahlzeiten werden meist auf sehr unsauberen Tischtüchern, die man auf den Teppichen am Boden ausbreitet, aufgetragen. Beim Essen bedient man sich nur der Finger, die natй liсh nach der Vorschrift des Korans vor und. nach der Mahlzeit gewaschen werden. Löffel und Gabeln sind nirgends im Gebrauch.

Die Verwaltung.

Das Serafsçhanthal gehörte in seiner ganzen Ausdehnung zum Chanat von Buchara. Der Emir, als der oberste Leiter des Chanats, wohnte früher den Winter Tiber in Buchara, den Sommer aber in Karschi, Katty Kurgan und Samarkand. Im letzten Jahre hat er die. Stadt Samarkand nicht besucht. Seinen Sommeraufenthalt in Katty Kurgan habe ich bei Gelegenheit dieser Stadt geschildert.

Die Verwaltung des Chanats Buchara ist ein Gemisch aus militärisch-klerikalem Despotismus.' Der Form nach ist sie rein militärisch. Das ganze Chanat ist in Begschaften getheilt, die