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Southern Tibet : vol.8 | |
南チベット : vol.8 |
THE SOURCE OF THE HUANG-HO.
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gemeint hat. Zweierlei begünstigt noch jene falsche Interpretation; erstens die Angabe, daß das Wasser des Salzsumpfes unter der Erde verschwindet; denn wenn gleich darauf der Satz folgt »südlich davon kommt die Quelle des Ho heraus», klingt das nicht fast so, als wenn das im Salzsumpf verschwindende Wasser südlich davon als Ho wieder herauskommen soll! Zweitens wird die falsche Interpretation leicht dadurch begünstigt, daß Chang Cif ien gleich, nachdem er vom Ho gesprochen, wieder zum Salzsumpf zurückkehrt, um hier die anliegenden Reiche Lou-lan und Ku-shih zu erwähnen. Wenn es auch Chang Ch`ien niemals eingefallen sein kann, den Huang-ho gleichsam als einen Abfluß des Lop-nor hinzustellen, die Fassung seines Textes gestattete bis zu einem gewissen Grade eine solche Auslegung. Und diese Interpretation war für seine Zeitgenossen um so verführerischer, weil ihnen nunmehr das geheimnisvolle Quellgebiet ihres großen Flusses in einer besonderen Art nähergerückt wurde.
Denn daß bereits im Jahre I o5 jene falsche Interpretation den Tarim zum Oberlauf des Huang-ho gemacht hat , beweist die Textstelle bei Sst-MA CH`IEN, die sich direkt an die Angabe über die ersten fremden Gesandtschaften anschließt :
Und Gesandte der Han erforschten die Quelle des Ho. Die Quelle des Ho kommt aus dem Gebirge von Yü-ch`i (Khotan) heraus. Es gibt dort Yü-Steine in Menge. Davon nahm man eine Auswahl mit. Der Sohn des Himmels gab nach alten Karten und Büchern dem Gebirge, woraus der Ho kommt, den Namen K`un-lun.I
Manche dieser Worte erinnern noch deutlich an die Stelle bei CHANG CH`IEN. Aber das Gesamtbild ist wesentlich anders geworden. Denn während bei Chang Cheien der Huang-ho von den im Lop-nor endigenden Gewässern streng unterschieden wird — sein Lauf wird von Khotan aus direkt nach China gerichtet —, wirft man ihn jetzt mit dem im Lop-nor endigenden Hauptfluß zusammen, mit dem Tarim, um diesen zum Oberlauf des Flusses von China zu erheben. Die angebliche Entdeckung der Quelle des Ho ist sicherlich nichts anderes als ein Besuch der Nephritstätten im Quellgebiet des Khotan-darya. Der Kaiser Wu-ti hat diesen verhängnisvollen Irrtum dadurch zum Dogma erhoben, daß er auf dasselbe Quellgebirge den alten Namen K`un-lun übertrug, der höchstens im wirklichen Quellande des Huang-ho seine Berechtigung hatte.
In seiner vollen Wirkung kommt der doppelte Irrtum im Ch`ien-Han-shu 2 zum Ausdruck, wo der Tarim ohne weiteres den Namen Ho übernimmt :
I Cf. HIRTH, Op. Clt., p. I07.
2 HERRMANN makes the interesting observation that the hitherto enigmatic Itinerary of MAES (about too A. D.), which was used by MARINUS, now word by word may be restored, for, regarding Eastern Turkistan, it has been translated from the saine Chinese book of travel, which we know from the Annals of the early Han dynasty. Exactly the same words as in the Chinese Annals have been used by Marinus. In the following quotation Herrmann has put the names of Marinus within brackets at the side of the old Chinese names. There one finds at once that the Kasia Mountains are identical with the modern Kwen-lun, the Auzakia Mountains with the Ts ung-ling, and the Oikhardes with the Tarim-Lop-nor-Huang-ho: »Im Norden und Süden ziehen sich große Gebirge hin (Tien-schan = "Avve(3a öp~, Kwen lun = K&aea Up)). Durch die Mitte fließt der Ho (Tarim = OZx&p810. Der Ho hat zwei Quellen, die eine kommt aus dem Ts ung-lieg-Gebirge (Aú%circa ópii) , die andere kommt von Khotan (eigentlich = Xaúpava, Ptolem. VI, 15,4, hier = 'Iaa.r1Swv ITipcx-ii am südlichen Quellfluß des Olx&pSTIç). Khotan befindet sich am Fuße des Südgebirges (K&ßea 6p,)). Nordwärts fließend verbindet sich dieser Quellfluß (Khotan-darja = O1148,0 mit dem vom Ts ung-ling-Gebirge (Aúg&xca 41). Sodann fließt er nach O. in das Pucli ang Meer (entstellt zu dem Völkernamen Oi.x&pSac). Darauf fließt der Ho (OEx&pSrç) unter dem Boden weiter und kommt im Chi-shih (Åaµepoc a $pi) wieder hervor, von wo an er der Ho (angeblicher 3. Quellfluß des Olx&pSTIc) des Reiches der Mitte ist.» — Article Kasia in Pauly's Realencyklopädie des Klassischen Altertums, 2. Auflage, Berlin 1919, Bd. X, p. 2262.
2. VIII.
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