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0271 Southern Tibet : vol.8
南チベット : vol.8
Southern Tibet : vol.8 / 271 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000263
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DIE QUELLEN ZUM SUI - HSI -YÜ -T` U.

237

Stadt von Tukhara (Tirmidh?) I, Kish, Samarkand und östlich weiter über Maimurgh, Sutrushna, Ferghana, und nach dem Pamir-Übergang über die nördlichen Städte Ostturkistans bis nach Khocho im Turfangebiet zu führen ; oder es enthielt die südlichen Städte des Landes bis Shan-shan (am Lop-nor), wobei bemerkenswert ist, daß, wie es scheint, kein Itinerar weiter bis zur chinesischen Grenze gereicht hat. Vermutlich haben wir es mit einem Reiseführer zu tun, den soghdische Kaufleute oder solche aus Zabulistan benutzten.

Ein anderes Itinerar führt über verschiedene Städte Sogdianas nach Westen, und zwar von Amul am Oxus, 400 Farsach weit bis Su-lin (Seleucia-Ktesiphon), der persischen Hauptstadt am Tigris ; ja, es werden von da noch 45o Farsach nordwestlich angegeben bis Fu-lin, dem fernsten Handelsemporium, das zugleich den westlichen Endpunkt der das Türkenland durchquerenden Nordstraße bezeichnet.

e) Die Lage von Fu-lin. Die Frage nach dem fernsten Westlande Fis-lin ist seit HIRTHS Forschungen wieder in den Vordergrund des Interesses getreten. Die apodiktische Erklärung der T ` ang-Annalen, Fu-lin sei das alte Ta Ch 'in, hat den Verfasser des »China and the Roman Orient» dazu bestimmt, Fu-lin ebenso wie Ta Ch`in auf Syrien zu übertragen, zumal es schien, daß andere chinesische Angaben diese Gleichstellung gestatteten.

Was die Etymologie des Namens betrifft, so setzte HIRTH für Fu-lin einen alten Laut pal-lam ein, indem er glaubte, ihn auf Bethlehem zurückführen zu dürfen. Dem Einwurf, daß dieser Name als Bezeichnung für Syrien an und für sich recht fern liegen muß, suchte er dadurch zu begegnen, daß er den ersten Nestorianern, die im Jahre 635 in China erschienen, die Worte in den Mund legte 2 : »Wir kommen zu der Stätte, wo der Messias geboren ist; der Name der Stätte ist Fu-lin, und sie liegt in dem Lande , das euch als Ta Ch'in bekannt ist.» Aber dieser Erklärungsversuch scheitert an zwei Tatsachen, wobei wir ganz davon absehen wollen, daß nach unseren Darlegungen S. 217 ff. für Ta Chiin nicht Syrien, sondern Arabia felix eintritt. Die erste Tatsache besteht darin , daß der nestorianischen Inschrift , wie wir weiter unten sehen werden, die Gleichung Fu-lin = Ta Ch`in noch gänzlich unbekannt war, daß sie vielmehr erst am Ende des B. Jahrhunderts in China Eingang gefunden hat. Noch schwerwiegender ist, daß die ersten Berichterstatter von Fu-lin nicht persische Christen, sondern türkische oder persische Kaufleute waren, die im Jahre 6o6 von P`Fi CHi7 ausgefragt wurden. Es ist wohl nicht wahrscheinlich, daß bei diesem Kreuzverhör an Stelle von Syrien oder Antiochia das im Handelsleben so bedeutungslose Bethlehem genannt werden konnte.

Schon CHAVANNES 3 hat auf die Priorität der Angabe des P`El CHÜ hingewiesen und daran erinnert, daß dieselben Türken, die von der Nordseite des Tien-shan mit China friedliche Beziehungen pflegten , gleichzeitig Gesandtschaften aus Byzanz empfangen haben (568 und 576 n. Chr.). Darum ist CHAVANNES zu der alten Erklärung zurückgekehrt, daß

I Die Einsetzung von Balkh und Tirrnidh für die Stadt der Heththaliten und die von Tukhåra gründet sich lediglich auf die Lage, welche diese auf der rekonstruierten Karte einnehmen. Jedoch kann hier, wie ich nachträglich bemerke, ein Fehler vorliegen; denn unter jener Stadt ist eher Bädhaghis (bei Herat), unter dieser Balkh zu verstehen (vgl. E. SPECHT, Etudes sur l'Asie Centrale, Journ. asiat., Tome II, B. Série 1883, S. 34o). Auch ist es wahrscheinlich, daß es nicht fremde Kaufleute waren, denen 13( EI CHÜ die Routenangaben bis Zåbulistan verdankt, sondern der chinesische Reisende WEI CHIEH ] afj (um 6o5 n. Chr.). In seinem Hsi-fan-chi

le, das wir nur durch wenige Bruchstücke kennen (vgl. CHAVANNES, Docs. Turcs, S. 224), nennt er folgende Stationen, die wir zum Teil auch durch P`E1 CHÜ kennen: Chi pin (hier = Zåbulistan), Wang-shê-ch`eng d. h. Hauptstadt der königlichgn Residenz (Bådhagis bei Herat), Shih (Kish).

2 China and the Roman Orient, S. 286 if.

3 Notes additionelles sur les Tou-kiue (Turcs) occidentaux, T oung pao 1904, S. 37, Anm. 3.