国立情報学研究所 - ディジタル・シルクロード・プロジェクト
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Southern Tibet : vol.8 | |
南チベット : vol.8 |
BEDEUTUNG FÜR DIE PHILOLOGISCHE UND HISTORISCHE FORSCHUNG.
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einwandfrei erklärt werden. Jetzt fallen manche Schwierigkeiten fort, weil wir die Angaben nicht mehr mit unserem heutigen, sondern mit dem alten Kartenbild vergleichen, das den Verfassern seinerzeit vorgeschwebt hat. Wir haben hier also dieselbe Methode anzuwenden wie etwa bei den Länder- und Völkerbeschreibungen von HERODOT oder STRABO, deren Erdbilder wir zum Verständnis des Textes stets heranzuziehen pflegen. Auch bei den chinesischen Geographen machen wir die Erfahrung, daß sie alte Berg-, Länder- oder Völkernamen beim Wachsen ihrer Oikumene entweder in immer weitere Ferne hinausgerückt oder auf ganz andere Angaben übertragen haben, wie es besonders an den Namen K`un-tun, Ta-hsia, Chi pin, Li-chien und Ta Ch`in, d. h. Gross-China, dargelegt werden kann.
Die beigegebenen chinesischen Karten geben besonders zu sprachlichen Erörterungen mancherlei Anlaß. Die Frage, in welcher Weise die Chinesen in den verschiedensten Zeitaltern die geographischen Fremdnamen wiedergegeben haben, ist auch für uns ein äußerst wichtiger Gegenstand, weil auf unseren Übersetzungskarten die originalen Bezeichnungen nach Möglichkeit wieder eingeführt werden sollen. Was die ehemalige Aussprache der bis zur Trang-Zeit überlieferten Namen betrifft, so suchen wir sie zum ersten Male mit Hilfe von B. KARLGRENS I System zu ergründen, das bisher am besten dazu geeignet erscheint, die entsprechenden Lautformen mit den ursprünglichen Fremdnamen zu vergleichen. Auf den Karten der Mandschu-Zeit werden für tibetische Namen die »Lexicographischen Beiträge» von E. v. ZACH verwertet, für osttürkische und andere Namen die verdienstlichen Arbeiten von KARL HIMLY 2 wie auch manche wertvollen persönlichen Mitteilungen von A. v. LECOQ. Dem Turkologen werden wohl vor allem die den osttürkischen Karten beigefügten Namenlisten neues Material bieten.3
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h) Bedeutung für die historische Forschung. Unsere teils geographischen, teils philologischen Betrachtungen werden wiederholt zu neuen Ausblicken auf die Geschichte Chinas und Zentralasiens führen. Namentlich hoffen wir die Erforschung des hohen Altertums auf eine festere Basis zu stellen. Bisher hat es nicht nur an zuverlässigen geographischen Vorbedingungen gefehlt, sondern auch an einer geordneten Chronologie. Denn die chronologisch beglaubigte Geschichte Chinas beginnt bislang erst mit dem Jahre 841 v. Chr. ; darüber hinaus weichen die beiden überlieferten "Zeittafeln zunächst um mehrere Jahrzehnte, zuletzt sogar um zwei Jahrhunderte voneinander ab. An dieser großen Unsicherheit sind aber nicht die Urquellen, sondern erst spätere Bearbeiter derselben schuld. Wenn wir nämlich die für die Differenz entscheidenden Jahresangaben untereinander vergleichen , sowie mit den viel zu wenig beachteten astronomischen Daten, dann gewinnen
I Prononciation ancienne de caractères chinois figurant dans les transcriptions bouddhiques. T`oung pao, 2e Série, Vol. XIX, Leide 1919, S. 104-121. Näheres in der Tabelle am Ende des vorliegenden Bandes. Sonst sind im Text die chinesischen Namen überall nach dem in diesem Werke angewandten System von THOMAS WADE umschrieben. Was die nichtchinesischen Fremdnamen betrifft, so folgen wir hier der vereinfachten englischen Transkription, wie sie in diesem Werke meist durchgeführt ist; in besonderen Fällen bringen wir die genaue Umschrift, über die auf Pl. XXIII dieses Vol., sowie im Vol. IX S. 92 Näheres angegeben ist.
2 S. oben S. 72 ff., ferner HIMLYS Namenliste zu dem mit G. WEGENER herausgegebenen Teile der Wucll`ang-Karte über „Nord-Tibet und Lob-nur-Gebiet", Zeitschr. d. Gesellschaft für Erdkunde, Berlin 1893, S. 214 ff.
3 In philologischen Fragen standen mir stets hilfreich zur Seite : Herr Direktor Prof. F. W. K. MÜLLER und Herr Professor v. LEcoQ am Museum für Völkerkunde zu Berlin, Herr Professor HÜLLE, Vorsteher der Ostasiatischen Sammlungen der Preußischen Staatsbibliothek, und Herr Dr. HÄMISCH, Professor an der Universität Berlin. Zu der Aufstellung der chinesischen Liste der geographischen Fremdnamen hat Herr Dr. KANLGREN, Professor an der Universität Göteborg, durch zahlreiche Ergänzungen freundlichst beigetragen. Allen diesen Herren bin ich zu aufrichtigem Danke verpflichtet.
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