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Southern Tibet : vol.8 | |
南チベット : vol.8 |
DIE MONGOLENKARTE.
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Sonst besteht der Karteninhalt fast nur aus den Namen der Tributvölker des Mongolenherrschers. Als KuBLAI-Khan die gewaltigen Eroberungen seines Großvaters CHINGHIz-Khan durch die Besitzergreifung von China vollendet hatte, stand das riesenhafte Mongolenreich auf dem Gipfel seiner Macht (um 126o n. Chr.). Wenn auch bald der Verfall des künstlich geschaffenen Staatskörpers eintrat, der Besitzstand blieb doch vorläufig der gleiche. So bezeichnen auf der Karte Rufiland ' und der Euphrat den äußersten Westen des Weltreiches, während als südlichster Punkt die Insel Bahrayn erscheint.
Als stärker gezogene Linien treten uns die Grenzen der Teilreiche entgegen ; bei einem Vergleich mit den Sitzen der Tributvölker ergibt sich, daß sie sich ganz an natürliche Grenzen, wie Gebirgsketten, Ströme und Seen, anlehnen.2 Danach lernen wir in Pl. VIII alle Teile des Mongolenreichs kennen; diese sind folgende 3:
I. Das eigentliche Reich des Groß-Khan, der seit i 28o in .Peking residierte. Hiervon reichen nur die westlichen Gebiete in die Karte hinein, wie Tashbalik, Komul (Hami) und Töböt (Tibet). Die Gobi bei Hami, das Kwenlun-Gebirge und der Himalaya erscheinen als die Grenzen gegen die westlichen Reiche.
Das Reich des DURE TIMUR (Tu-lai rieh-mu-êrh) oder nach mongolischen Quellen das Reich Chagatai. Es erstreckte sich vom Lande der Uiguren (Turfan) bis Kath (Khwarezm), von den Steppen der Karluken bis Ghazni; somit umfaßte es Ostturkistan, den Tien-shan, die Dsungarei, die Länder am Jaxartes bis zum Oxus, dazu noch Badakhshan, Kabul und Ghazni.4
Das Reich des ÖZBEG (Yüeh-tsu-pu) oder Kiptshak. Es breitete sich von Khwarezm und der Kirgisensteppe bis über Rußland aus. Die äußerste Westgrenze ist nicht klar zu erkennen, dagegen treten uns als Südgrenze die Alexander-Kette, das Kaspische Meer, der Kaukasus und das Schwarze Meer entgegen.
Das Reich des ABU SAID (Pu-sa-yin) von Balkh bis Mosul und von Darband (östlich vom Kaukasus) bis zur Insel Bahrayn. Es umfaßte im wesentlichen das westliche Afghanistan, Persien, Armenien und Mesopotamien; wie weit es sich nach Kleinasien hinein erstreckte, ist nicht klar zu ersehen.5
Jenseits des vierten Teilreiches greift die Karte noch in fremdes Gebiet hinüber; dort haben wir es mit Kuslantiniyah (Konstantinopel), Diriski (Damaskus) und Misr (Agypten) zu tun.6 Es waren gerade die reichen Länder, deren Eroberung den Mongolen durch die tapferen Mamluken verwehrt wurde.
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I Über A-to-ssú (Rußland) hinaus wird noch ein anderes Tributvolk Sa-ki-la angegeben; mit BRETSCHNEIDER (Mediaeval Researches etc., S. 84) dürfen wir wohl an Solgat, Sudak bzw. Sugdak denken, die Hauptstadt der Krim, die im Jahre 1223 von den Mongolen erobert wurde.
2 Auf der Übersetzungskarte von Pl. VIII sind zur besseren Orientierung die natürlichen Grenzen durch entsprechende eingeklammerte Namen, wie Kwen-lun 16fts„ Oxus R., Caspian Sea etc., ausgedrückt.
3 Die Namen der einzelnen Tributstaaten sind bis auf wenige Ausnahmen von BRETSCHNEIDER klargestellt, so daß seine Ergebnisse fast überall für die Übersetzungskarte auf Pl. VIII verwertet werden konnten. Hinsichtlich der Personennamen siehe D'OHSSON, Histoire des Mongols, Vol. IV, geneal. tabl. 2. Bezüglich der Teilreiche vgl. auch R. STÖBE in PFLUGK-HARTTUNGS Weltgeschichte, Band Orient, Karte zu S. 440.
4 Wie BRETSCHNEIDER erkannt hat (a. a. O. II, S. 64), ist das östlich von Balkh angesetzte T`u-ssú die Stadt Tus in Khorassan und muß deshalb nach Westen verlegt werden. Während BRETSCHNEIDER T`u-lu-chi nordlich von Kashgar durch Turkestan umschreibt (a. a. O. II, S. 49f.), setze ich dafür Torugat ein, da auf diese Station das gleichfalls angegebene Atbash (A-t` ê-pa-shih) folgt, das eine Gegend am oberen Syr-darya bezeichnet.
s Die Liste der einzelnen Staaten macht besonders im äußersten Westen einen unvollständigen Eindruck; wahrscheinlich waren einige Staaten wieder von den Mongolen abgefallen.
6 .Dan-ya nördlich von Konstantinopel ist rätselhaft; vielleicht ist an Adrianopel zu denken?
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