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0017 Sprichwörter und Lieder aus der Gegend von Turfan : vol.1
Sprichwörter und Lieder aus der Gegend von Turfan : vol.1 / Page 17 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000281
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Einleitung   5

Häufig assimilieren sich „1" und „n" anderen Buchstaben; so xalq (ar.) die Leute, das Volk xägq; qand (ar.) der Zucker gätt (oder kätt).

Der Laut „h" wird im Inlaut ungern ausgesprochen und klingt dann oft wie „x". Er kann aber auch ganz unbeachtet bleiben, wie dies für den Auslaut Regel zu sein scheint. Im Anlaut hört man ihn oft und deutlich, zuweilen (more londinensi) in Wörtern, die mit einem Vokal beginnen: so hâr'i die Wespe (Kura) für art; hörddk die Ente für örddk. In den

Wörtern hksd der Stock für L   (ar.) und häsäl der Honig') für J   (ar.) scheint es den

arabischen Laut   zu ersetzen.

Auslautendes „z" wird meist, außer vor Vokalen, als „s" gesprochen.

Wichtig scheint mir endlich ein Hinweis zu sein auf die Gleichgültigkeit, mit der das Suffix an Wörter wie döng, bäklär angehängt wird (cf. Sprichwort No. 35: döng-rd Jap = „gallopiere auf das hochgelegene Land"; ferner unten in der Adresse eines Briefes aus dem „ûllly ôrda ` von Lûk-öun: bäklär-rd „an die Bâks").

Zum Vorkommen des Verbums „olmaq" an Stelle von „bolmaq" sei noch erwähnt, daß olmaq mir im mündlichen Verkehr niemals vorgekommen ist; zahlreiche an mich gerichtete Briefe des Wang von Luk-tun aber sind wie folgt adressiert:

Ç5l'.l,i Jr,°r°

„(Dieser Brief) möge den von der Gegenwart des großen Kaisers Wilhelm gekommenen Bäks LeCoq Bak und Bahätur Bäk (Bartus) zur guten Stunde zukommen." Q)

Den Namen S. M. des Kaisers hatten die Leute anfangs durch das anheimelnde Wort „gilähdlim" wiederzugeben versucht; da sie es aber nicht behalten konnten und es immer aufs neue verstümmelten, führte ich die französische Form r r ' „giyôm" ein, die sie leicht aussprechen konnten und die alsbald allgemein in Gebrauch kam.

BERLIN-HALENSEE, 24. April 1908.

A. v. LE COQ.

     

1) Das türkische Wort „bal" der Honig ist in Turfan unbekannt und wird nicht verstanden. Es kommt vor im Namen eines Vogels, welcher „Honigfresser" oder Ahnliches bedeutet; leider kann ich das Wort nicht

mehr in meinen Noten finden.   2) Auch im Lied No. 13 findet sich die Redensart „mäphûm olyai".