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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0270 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / 270 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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EINE ROUTENAUFNAHME DURCH OSTPERSIEN.

hängende, dünne Salzdecke ist über den Boden ausgebreitet. Man hat das Gefühl, am Strande eines zugefrorenen Meeres zu stehen.

Mit zwei Begleitern begab ich mich eine Strecke auf die Salzfläche hinaus, deren Stärke allmählich zunimmt. Wir begegneten einer Karawane von i o Kamelen, die mit Salzstücken beladen waren. Diese Stücke waren 20 cm breit, 4o cm lang und I o cm dick. Die Bewohner der letztgenannten Dörfer machen sich das Wüstensalz zunutze. Sie schaffen es nach Damghan und Semnan hinunter und verkaufen es in den Basaren. Nach einigen weiteren Kilometern hielten wir an einem Punkte, bei dem die Männer aus den Dörfern Salz zu brechen pflegten. Hier hatte die Salzkruste eine Stärke von 9 cm. Sie ruhte auf plastischem, gelbgrauem Lehm, der mit Wasser durchtränkt war. Die Temperatur belief sich um I0i30 v. M. auf 27,E°. — Man glaubt auf dem Eise einer zugefrorenen Bucht zu stehen. Nach Osten und Süden hin breitet das Kevir seinen vollständig ebenen Horizont aus, dessen gleichmässige Linie durch keine Erhöhung oder sonstigen Gegenstände unterbrochen wird. Im Norden und NW zeichnet sich das Elbursgebirge schwach wie ein gelbroter Schleier ab. Nach den Aussagen meines Wegweisers ist diese Salzscheibe im Winter gewöhnlich mit Wasser bedeckt.

Von Gusche führt der grosse Karawanenweg nach Nordosten. Die gleichförmige Ebene, die er durchläuft und die sich zwischen dem Elburs und dem Kevir erstreckt, ist an und für sich öde und spärlich bewachsen mit Steppenpflanzen. Durch die künstliche Bewässerung, d. h., durch die unterirdischen Irrigationskanäle von den Bergen wird jedoch auf diesem scheinbar unfruchtbaren Boden ein reicher Pflanzenwuchs ins Leben gerufen, und auf der Ebene sieht man eine grosse Anzahl verstreut liegender Dörfer. Zunächst passiert man das rechts vom Wege liegende Dehseh, danach Emirabad und Sedabad sowie Hadschi Adschi und links Ismailabad. Am Fusse des Elburs liegt in grosser Entfernung das grosse verlassene Dorf Mansurabad, dessen graue Ruinen zusammen mit der Umgebung, der jeder Pflanzenwuchs fehlte, ein trauriges Bild gewährten. Nach dreistündigem Ritt hat man links Schiracha und rechts den Garten Bagh-i-piste. Nach einer Weile erreicht man die Dörfer Aliabad und Gurdetabad. Darauf werden Abbasabad, Rasiabad und Hadschiabad passiert, die alle zur linken Hand liegen, sowie Kasimabad zur rechten. Das grösste und reichste Dorf ist Dauletabad, dessen Mauern ein Schloss, eine Karawanserai, ein Bad und eine Moschee umschliessen. Alle Dörfer liegen innerhalb eines begrenzten Gebietes, und wenn man das letzte von ihnen hinter sich gelassen hat, ist man wieder auf einsamen, wüstenartigem Land. Jenseits einer schwachen Bodenerhöhung nähert man sich der Stadt Damghan, die wie Semnan von ausgedehnten Gärten umgeben ist. Damghans eigentliche Bedeutung liegt in seiner Lage als Knotenpunkt der Wege zwischen dem Kaspischen Meere und Innerpersien und nach Meschhed.

Anstatt dem grossen Wege von Damghan nach Schahrud zu folgen, dessen Länge 7o km beträgt, beschloss ich, über Asterabad zu reisen, um auf diese Weise Gelegenheit zu haben, das Elbursgebirge auf zwei Querlinien zu sehen. Der Ge-