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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0273 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / 273 ページ(カラー画像)

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doi: 10.20676/00000218
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DIE KARAWANENSTRASSE VON TEHERAN NACH MESCHHED.   93

Stellenweise erinnert die Vegetation an tropischen Urwald. Der Weg führt dann über ein offenes Feld, das mit 5 m hohen Binsen bewachsen und von dichtem Gestrüpp umgeben ist. Darauf folgt bebautes Land, und hin und wieder sieht man kleine Gehöfte. Schliesslich reitet man durch Asterabads südliches Stadttor, Dervase-i-Masenderan genannt, in die Stadt ein. Sie ist mit einer Mauer umgeben, die früher zum Schutze gegen die Überfälle der Turkmenen diente, jetzt aber infolge von Erdbeben sehr verfallen ist.

Ich kann an dieser Stelle nicht auf eine Schilderung von Asterabad eingehen,

das sich wegen seiner Lage in dem üppigen Masenderan in so mancher Hinsicht von den Städten der Hochebene südlich des Elbursgebirges unterscheidet. Der Weg nach Schahrud, der in südöstlicher Richtung über die Berge läuft, geht von Dervase-i-Bostam aus. Über ebenes Terrain, das mit Büschen, spärlichem Wald, Binsen und Gras bestanden ist, kommt man nach einem I i/2 stündigen Ritt wieder in einen dichten Wald und nach einigen weiteren Stunden nach einem langen, schmalen Tal zwischen bedeutenden, mit Wald bestandenen Höhen. Es heisst Germdescht oder »die warme Ebene», und in seinem Grunde fliesst ein Bach mit Namen Rudchane pa kotel oder »der Bach am Fusse des Passes.»

Dann führt der Weg im Zickzack zwischen Felsblöcken und Wurzelgewirr auf

eine offene Höhe nach der ersten Station, Ghosluk, einer einsamen Hütte. Am nächsten Tage steigt der Weg ebenso steil die schroffen Abhänge empor auf eine ausgedehnte Höhe mit welligem Gelände. Hier lichtete sich plötzlich der Wald. Die Gegend heisst Aliabad. Der Boden ist mit Steinen vermengt und mit Gras bewachsen. Im Süden ragt eine mächtige, kahle Bergkette empor mit wilden, scharfen Konturen. Die Höhe beträgt etwa 2,200 m und um 8,30 Uhr betrug die Temperatur nur 6°.

Der Weg läuft eine Weile nach SW. Jenseits eines kleineren Bergkammes

schwenkt er wieder in östliche Richtung ein durch ein Längstal, in welchem ein kleiner Bach nach Schahkuh und Masenderan fliesst. Ein Hügel aus losen Erdschichten war stark von durch Erdbeben entstandenen Spalten durchzogen. Der nächste Kamm erreicht mit fast 2,500 m den Kulminationspunkt auf diesem Wege über das Elbursgebirge. Von seiner Höhe geht es steil hinunter nach einem an seinem Fusse gelegenen Höhental, das von dem kleinen Tasch-Bache durchflossen wird. Nicht weit davon liegt das Dorf Tasch, von welchem jedoch nur noch Ruinen übrig sind, nachdem das Dorf kurz vor meinem Besuche von einem Erdbeben vollständig zerstört worden war. Die Überlebenden wohnten jetzt in Zelten aus Decken und Teppichen.

Durch dasselbe Tal läuft der Weg weiter nach Osten. Rechts erhebt sich

ein ziemlich hoher Felskamm. Die Gegend ist sehr dünn bevölkert, man sieht nur einige einsame Hütten und ein paar zerfallene Karawanseraien. Der Verkehr ist auch unbedeutend, wenngleich etwas lebhafter als auf dem Damghan-Wege. Rechts zweigt ein Seitenweg ab und führt nach dem Dorfe Deh-i-molla zwischen Damghan