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0019 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
Buried Treasures of Chinese Turkestan : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / Page 19 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000198
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Einleitung   3

Beeinflussungen durch die indogermanischen Bewohner der durchquerten Gegenden. Dieser Zug des Hellenismus von Westen nach Osten ist eine der vier großen Kulturströmungen, die unsere Expedition feststellen konnte.

Aber es ist nicht die erste, denn in prähistorischer Zeit hat be-

reits eine andere Wanderung vom Westen nach dem fernen Osten stattgefunden. Europäische Völker Südrul3lands (die später zu erwähnenden Yüe-tschi der Chinesen ?) sind auf heute noch gangbaren Wegen im Norden des Himmelsgebirges entlanggezogen, sie haben ihre skythische Kunst vom Pontus bis nach der Mongolei gebracht.

Später, zur Zeit der Völkerwanderung, setzt eine starke Kultur-

strömung von Mittelasien nach Europa ein. Die Hunnen und ihre Freunde und Verbündeten, die iranischen Alanen, drängen die Goten nach Westen und alanische Heerhaufen begleiten germanische Völker auf ihren Eroberungszügen durch Europa. Bei diesen Zügen müssen sie viele Gegenstände mittelasiatischen, ostsassanidischen Ursprungs nach Europa gebracht haben, die der neu erwachsenden Kultur der germanischen Staaten Europas einverleibt wurden. Es werden besonders Waffen, Kleider und mit dem Begräbnis zusammenhängende Dinge gewesen sein.

Die letzte Strömung aus dem Osten nach dem Westen ist der

Einbruch der Mongolen, die sogleich nach Befestigung ihres Reiches ihre Post einrichteten und dadurch Peking zum ersten Male in solche Nähe der europäischen Hauptstädte brachten, wie sie weder vorher, noch nachher, bis zur Eröffnung der sibirischen Bahn, erreicht worden ist. Es kann kaum bezweifelt werden, daß die Mongolen, trotzdem sie ungeheure Verwüstungen angerichtet haben, uns doch mancherlei Güter des Ostens gebracht haben und zumal werden durch sie zum ersten Male chinesische Einflüsse den Westen erreicht haben. So scheint man nicht mehr bezweifeln zu können, daß die Erfindung der Buchdruckerkunst zuerst, wenn auch in roher Form, von den Chinesen gemacht wurde und daß diese Anfänge, durch die Mongolen nach Europa gebracht, dort den Keim gelegt haben zur Entwicklung der Buchdruckerkunst in Deutschland und Holland.

Die Chinesen waren zu allen Zeiten, da eine starke Dynastie

China beherrschte, genötigt, zum Schutz der Seidenstraßen Garnisonen im Lande zu unterhalten. Sie waren die Oberherren all der zahlreichen kleinen indogermanischen Fürstentümer. Trotz dieser Oberherrschaft aber ist nirgends in der Architektur, in der Malerei oder Skulptur der geringste chinesische Einschlag zu bemerken.

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