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0147 Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1
Buried Treasures of Chinese Turkestan : vol.1
Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 / Page 147 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000198
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Reise nach Kaschghar, Zusammentreffen mit Grünwedel usw.

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mußten uns gedulden, und nach den großen Anstrengungen unserer Grabungen und der Reise war der Aufenthalt in einem europäischen Heim eine große Erfrischung.

Freilich mußte man sich an manche Einrichtungen der Zivilisation erst wieder gewöhnen. Als Lady Macartney mich in ein wohlausgestattetes Zimmer mit einem schönen englischen Bett einquartiert hatte, glaubte ich im Himmel zu sein. Als ich aber einige Zeit im Bett gelegen hatte, kam es mir vor, als müßte ich ersticken. Ich stand auf, nahm meinen Filz, breitete ihn auf der Veranda aus, benutzte den Sattel als Kopfkissen und schlief in einen leichten Pelz gehüllt wieder im Freien. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich mich wieder an die Enge des Zimmers gewöhnen konnte.

In Kaschghar warteten wir nun auf Professor Grünwedel und erholten uns prächtig durch die ganz außerordentlich liebevolle Pflege, der wir im Hause Macartney teilhaftig wurden. Grünwedel aber kam und kam nicht; wir waren trostlos.

Ich benutzte diese freie Zeit, um die mit dem Mirab aufgenommenen Sprichwörter ins Reine zu schreiben und eine Übersetzung anzufertigen. Diese Arbeit ist später in Leipzig bei Teubner unter dem Titel: „Lieder und Sprichwörter aus der Oase von Turfan" erschienen. Die Sprichwörter sind zum Teil identisch mit den in Afghanistan vorkommenden. Auch die Märchen Ostturkistans behandeln oft Geschichten, die in Afghanistan und im Pandschab weiterleben. Die Erinnerungen an die alte buddhistische Kultur wirken in diesen drei, durch sie einst vereinten Ländern, heute noch.

Wir versuchten dann einige Grabungen bei Artusch vorzunehmen, wo neben den Resten einer alten Stadt in einer Felswand drei Höhlentempel unser Interesse wachriefen. Der Name ist Ütsch Murghán. Die in den Fels geschnittenen Türen waren früher mit vorgelagerten Holzaufgängen versehen, die indessen verschwunden waren. Herr Bartus ließ sich deshalb an einem Strick von oben herab und kam auf diese halsbrecherische Weise in die Räume. Sie enthielten aber nur spärliche Reste von Malereien, die eine weitere

sächlich vorfand und einen Teil ihres Inhalts , bestehend in kostbaren alten Handschriften und Gemälden auf Seide , von dem Tempelwärter käuflich erwerben konnte.

Nach ihm besuchte der Leiter der französischen Expedition Herr Paul Pelliot, ebenfalls diese fabelhafte Mine und kaufte eine weitere grobe Menge der Handschriften usw.

Durch die Verteilung dieser wichtigen Gegenstände sind eine Menge von Gelehrten, die sonst von der Mitarbeit ausgeschlossen gewesen wären, instand gesetzt worden , sich zu betätigen. Wenn ich auch bedauern mub, dab diese Dinge mir entgangen sind, so tröstet mich der Gedanke, dab sie in gute Hände geraten sind.