National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
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Auf Hellas Spuren in Ostturkistan : vol.1 | |
Buried Treasures of Chinese Turkestan : vol.1 |
Einleitung | 17 |
Diese bestanden aus den „Zuhörern". Über ihnen standen die „Erwählten" oder „Vollkommenen". Dann folgen drei Rangstufen, nämlich die „Presbyteroi", die „Episcopi" und über ihnen die „Magistri".
Das Haupt aller manichäischen Gemeinden, dessen lateinischer
Titel „princeps" lautet, mußte seinen Wohnsitz in der Stadt Babel haben. Zur Zeit der Verfolgungen floh er aber nach irgendeiner Stadt, die Sicherheit gewährte. Samarkand war lange ein sicherer Zufluchtsort.
Die Verfolgungen blieben nicht aus. Im Westen, wo die Mani-
chäer dem Christentum in Nordafrika, Südeuropa und Westasien mehr Widerstand geleistet und größere Mengen Proselyten gewonnen hatten als irgendeine gegnerische Religion, wurden sie von den Christen derartig verfolgt und ausgerottet, daß nirgendwo auch nur der kleinste Rest manichäischen Schrifttums übriggeblieben ist.
Als von Manichäertum abhängige Sekten haben sich in Europa
noch lange gehalten die Paulicianer, Bogomilen, Katharer und Albigenser ; den schauerlichen Untergang der letzteren in der blühenden (westgotischen) Provence brauchen wir als allgemein bekannt nur zu erwähnen.
Länger hielten sich verwandte Anschauungen besonders in Bosnien, wo die einrückenden Türken mit Jubel als Befreier von den durch die Kirche gedrückten Sektierern begrüßt wurden.
Über die Wanderung der östlichen Manichäer gibt das arabische Buch Fihrist des An-Nadim, das von Flügel in seinem lehrreichen Werk „Mani" auszugsweise übersetzt worden ist, einige Nachrichten :
„Bruchstücke aus der Geschichte der Manichäer, ihre Auswanderungen in verschiedene Länder und Nachrichten über ihre Vorsteher."
Die ersten, die, abgesehen von den Samanäern (Buddhisten),
in die Städte jenseits des Oxus einwanderten, gehören zu den manichäischen Religionssekten. Die Veranlassung dazu war folgende : Nachdem der Chosroe [Bahräm ben Hurmuz, etwa 272-75] Mânî hatte töten und kreuzigen und den Bewohnern seines Reichs hatte verbieten lassen, sich in religiöse Streitigkeiten einzulassen, begann er die Anhänger Mânîs, wo immer er sie finden vermochte, hinzurichten 1. Sie flohen daher unausgesetzt
1. Die Verfolgungen waren grausam. Al-Makin (Hottinger, Hist. Orient., Ed. II, S. 166) berichtet: „Auch von den Anhängern Mânîs ließ er [Bahrám IJ zweihundert festnehmen, mit ihren Köpfen in die Erde pflanzen, die Beine aber an Holz kreuzigen. Das ist, sagte er, ein Garten, den der König der Perser, Bahrám, der Sohn des Hurmuz, gepflanzt hat'. (Flügel, Mani, S. 331.)
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