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『東洋文庫所蔵』貴重書デジタルアーカイブ

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0281 Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1
東ペルシアにおける踏査の記録 : vol.1
Eine Routenaufnahme durch Ostpersien : vol.1 / 281 ページ(白黒高解像度画像)

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doi: 10.20676/00000218
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DIE KARAWANENSTRASSE VON TEHERAN NACH MESCI HED.   99

und die zahlreichen Dörfer in dem breiten Tale. Etwas weiter vorn lassen wir zur linken Hand das Dorf Anderuch liegen, das amphitheatermässig gebaut ist. Kurz darauf gelangt man durch ein hohes, enges Felsentor in die Berge. Diese Pforte heisst Derbend-Anderuch und ist die Mündung eines schmalen Felsenganges, durch den der Weg in fast genau nördlicher Richtung läuft. Hier strömt der Bach Rudchane Anderuch durch eine 2 m tiefe Furche. Die Steigung wird merkbarer, ehe man das Dorf Kardeh, die erste Übernachtungsstation, erreicht.

In der Nacht zum 17. Oktober war die Minimitemperatur 10,5°. Von Kardeh wird die Wegrichtung nordwestlich. Links erblickt man das Dorf Guschkabad. Die Berge nehmen imposantere Formen an. Durch das Dorf Dschunk steigt man nach dem grossen Dorfe Marisch empor, mit einer alten verfallenen Festung. Hier war die Minimitemperatur nur + 1°; die Höhe war aber etwa 1,700 m. Zwei Stunden höher hinauf wird das Dorf Charköi passiert, das durch eine Festung auf steilem Felsen geschüzt ist. Alle Dörfer in dieser Gegend sind seiner Zeit mit Rücksicht auf die räuberischen Überfälle der Turkmenen angelegt worden.

Durch ein enges Tal geht es jetzt nach NNW. Dann schreitet man langsam auf einem schmalen, sich schlängelnden Pfade die steilen Abhänge hinauf. Zu beiden Seiten des Pfades erheben sich mächtige Felsen. Rechts sieht man den hohen Kamm des Hesar-mesdschid. In den Tälern wachsen Berberitzen und anderes Buschwerk, und hier und da sieht man auch noch ein bebautes Stückchen Ackerland. In den Tälern weiden grosse Schafherden. Der Kamm der Hesar-mesdschid-Kette gewährt eine prächtige Aussicht, und zur Rechten tritt ein neuer Bergkamm hervor.

Die Nordabhänge hinunter ist der Weg durch Geröll und Blöcke behindert. Häufig geht er sehr steil bergab am Rande eines Abgrunds hinab. Wie auf dem Wege nach Asterabad sind auch hier die Nordabhänge häufig bewaldet, während die Südseiten kahl sind. Ein paar Stunden hinter Hesar-mesdschid wird nochmals ein etwas niedrigerer Kamm gekreuzt. Von seinem Rücken gewahrt man in NNW noch weitere, niedrigere Kämme, die von Quertälern durchschnitten werden. Weder für den Handel noch für militärische Operationen kann dieser Weg irgendwelche Bedeutung erlangen. Er ist allzu unwegsam, und man gibt sich auch keine Mühe, ihn zu verbessern.

Unterhalb des Kammes folgt der Weg einem kleinen Bache nach Norden und läuft mit diesem durch eine Felsenpforte von kaum 3 m Breite in einen langen Hohlweg zwischen kahlen, steilen Felswänden ein. Dieser mündet nach einer knappen Stunde in einen kleinen Talkessel ein mit grasbewachsenem Boden. Danach beginnt wieder eine enge Passage, die nach dem mit Gärten umgebenen Dorfe Chakistar führt, dessen Lage an dem steilen Abhang besonders malerisch ist. Das Dorf besteht aus nur etwa 3o Häusern, und seine Bewohner sind Kurden wie die von Budschnurd, Kutschan, Dere ges und Kelat. Sie wurden seiner Zeit zur Abwehr der räuberischen Überfälle der Turkmenen von Schah Abbas ins Land gerufen. Im Jahre 1890 standen die kurdischen Chane unter russischem Einfluss und sahen einer