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Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 | |
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1 |
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reste sichtbar sind, zu, einem, alten Turm mit einem Hause: Auat (Aut).. Von hier geht die .Stráf3e wiederum durch eine Wüste nach Osten weiter, aber bald sieht man Baum-• gruppen und die Häuser langgedehnter Ortschaften: die Dörfer Astana (Astyna) und Karakhodscha. Die Entfernung von Turfan nach Karakhodscha beträgt sechzig Li (drei&ig Werst). Beim Näherkommen erscheinen unter den Baumgruppen (Ihnen und Pappeln) bald die Trümmer kolossaler Mauern, die Ruinen der Stadt des Dakianus 1) oder Idikutschari. Gehen wir weiter nach Osten, so rücken die nördlichen Vorberge wieder näher an die Stra&e, welche hinter Karakhodscha sich teilt: ein südlicher Ast führt nach Luktschun, ein nördlicher nach dem Wallfartsorte Tojok-Mazar am Tojok-su, welches etwa 30 Li (15 •Werst) von Karakhodscha entfernt liegt.. Der saubere und gro&e Ort Tojok liegt ungemein malerisch an dem steilen Ufer der Vorberge unmittelbar da, wo der Tojok-su aus dem Gebirge heraustritt. In der südlich davon liegenden Ebene sieht man überall Reste buddhistischer Bauten (Stfipas) zerstreut liegen. In dem Tale nördlich von der modernen Ortschaft liegen zahlreiche buddhistische Höhlen, die bis an die Gipfel der Vorberge hinanreichen und zum Teil an äu&erst steilen Abhängen erbaut sind. Sie liegen auf beiden Seiten des Flusses. Unmittelbar am Eingange des Tales liegt die berühmte Moschee, welche die „Höhle der Siebenschläfer" enthält.2) Noch weiter nach Osten liegt am Lemdschin-su 'die Oase Syrcheb mit buddhistischen Ruinen, besonders einer interessanten Replik des Bodhitempels. Diese Ruinen haben wir nicht mehr besucht. Im Süden wird das Tal von Turfan durch den Bodschanta-See, der von den Mauern von Idikutschari aus sichtbar ist, begrenzt und dahinter erheben sich als Abschlu& des Tales die Gipfel -der Vorberge des Tscholtagh. .
Schon an einem anderen Orte3) habe ich erwähnt, da& die Lage von Idikutschari eine so dominierende ist, da& man beim ersten Anblick des Tales den Eindruck empfängt, da& hier das Zentrum der alten Kultur war. Deswegen wählte ich die Ruinen dieser Stadt als Ausgangspunkt der archäologischen Arbeiten, da hier vor allem die Frage zu lösen war, wie sich die alte Stadt zu den Tempeln und Höhlen im Gebirge verhalte, — selbst auf die Gefahr hin, da& die Ausbeute nicht leicht war oder ganz versagen konnte. Für den letzteren Fall blieb ja ein Übergehen auf die Bauten und Höhlen im Gebirge noch immer möglich, ja es stellte sich bald heraus, da& ein abwechselndes Arbeiten und Vergleichen das richtige sein mu&te. ,Dazu war aber Karakhodscha der beste Ort, da er der Ruine nahe lag und von hier aus die nördlich und östlich davon liegenden -Vorberge leicht zu erreichen sind. Dazu kam, da&- K l e m en t z in Tojok-Mazar gearbeitet hatte, und es wünschenswert erscheinen mute, möglichst Neues anzufassen.
Die dominierende Lage von Idikutschari entspricht vollkommen der Bedeutung, welche diese alte Metropole der Uiguren, das alte Kau-tsch'ang (Kuschan) gehabt haben mu&.
Diesen Namen wenden die Türken auf jede alte Ruinenstadt an.-
Die hier bekannte mohammedanische Fassung der Siebenschläferlegende ist in zwei Fassungen mitgeteilt von Katanov in den 3a'n cKK BocTO4saro oTA'keiHirn. PyccK. apxeonor.. obmtecTBa VIII, 1893-94, S. 223-215 unter dem Tite] : TaTapcKis cxasauia o cexu cuxuMux7, oTpoxaxL. Die längere Fassung ist aus dem Munde eines Mannes aus Luktschun, der gegen Jakub Beg gedient_ hat, aufgeschrieben, die zweite aus dem Rubguzi (Geschichten über die Propheten) gedruckt in Kazan 1275 (1859).
Bulletin de l'Association Internationale pour l'Exploration historique ... de l'Asie Centrale publié par le Comité Russe Nr. 3. S. Petersburg, April 1904, S. 18...
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