National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
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Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 | |
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1 |
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Mannes, der eine Blume hielt, er trug ein langes, graublaues Ärmelgewand, welches um die Hüften gegürtet war, und einen turbanartigen Kopfschmuck von dunkelgrüner Farbe, auf diesem Turban safi eine Zackenkrone. Leider zerfiel dieses merkwürdige Bild in Staub. Die darunter liegende, mit Hieben gekerbte Platte zeigte Bäume und einen Zaun in Fresko und war nicht des Mitnehmens wert. Unter ihr war eine dritte Freskenwand, — wie es schien einst mit Ornamenten bemalt. Noch schlimmer womöglich sahen die Gebäude am Ostrand der Terrasse aus, — sie hatten offenbar als Hauptdepot für Schutt gedient! Doch zeigten sich auch hier Freskenreste und Tonnengewölbe, welche durch später durchgeführte Stützmauern verstärkt waren, um Aufbauten tragen zu können.
Der Bau F.
Mit diesem Buchstaben ist auf dem Plane ein kleines, modernes, rundes Türmchen bezeichnet, welches südlich der Bresche in der Nordmauer an dem Wege liegt, der jetzt nach der Mitte der „Stadt" zur Moschee bei G führt. Es ist schon oben erwähnt und eine Skizze (S. 11, Fig. 6) davon mitgeteilt worden.
Der Bau G.
Auch dieses Gebäude ist schon oben erwähnt worden. Es ist das Ende der groben inneren Mauer und enthält auf seiner Plattform zwei kleine Zimmer. Nördlich davon liegt ein Hof mit einem Tore und einer modernen Moschee.
Der Bau H.
Dies ist eine kleine Moschee mit einem kleinen Wohnhaus, welche von einer niedrigen Mauer umgeben innen an die Nordmauer angebaut ist. Vielleicht ist die Moschee, welche einst inmitten des östlich davon gelegenen Tempelkomplexes H' gelegen hat, hieher übertragen worden.
Tempel H.'
Wenn man durch die Öffnung der Nordmauer von Idikutschari tritt, unmittelbar ostwärts von den an dieser Mauer angeklebten modernen Häusern (Karavansarai) und somit direkt nach Süden hin die Straffe nach Tojok-Mazar verläfit (auf dem Plan ist diese durch die Mauer gelegte Öffnung mit einem Pfeil bezeichnet), so erblickt man die riesenhaften Mauern eines grofien Gebäudekomplexes. Diese furchtbar zerklüfteten Mauern erwecken sofort das Interesse des Beschauers durch zahlreiche, jetzt scheinbar recht unregelmäfiig über die Ostmauer verteilte Nischen und Löcher, welch letztere besonders den Eindruck hervorrufen, als ob sie die Spuren von früher dort befestigten Figuren oder sonstigen Dekorationen darstellten. Betritt man nun durch die Löcher der noch immer sehr hohen östlichen Mauer das Innere des Gebäudes, so befindet man sich inmitten eines wild zerstörten, ehemals aber grofiartigen Tempelkomplexes, welcher sicher einst eine hervorragende Bedeutung gehabt hat. Die ganze Anlage — die beiliegende Grundrifiskizze gibt nur das Hauptgebäude — ist die folgende (Fig. 15).
Dies Hauptgebäude, welches mit seiner Toröffnung. nach Süden gerichtet ist und eine Länge von 25,50 m bei einer Breite von 18,50 m hat, liegt mit seinem Vorbau, der
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