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0145 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / Page 145 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000190
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Buddha an der Wand und um sie herum eine reiche Gefolgschaft von Königen, Göttern und Dämonen, also eine Predigt Buddhas, welche? ist nicht auszumachen.

Alle diese Figuren haben dieselbe eigenartige blaue Untermalung, die ich schon bei der Beschreibung der Decke erwähnte.

Gehen wir nun zu der Cella über. Sie bildet einen Raum von 3,7 m Breite und 4,2 m Tiefe und war mit ungewöhnlich interessanten Fresken geschmückt. Diese Gemälde machen zunächst durch ihre eigenartigen Farben einen seltsamen Eindruck; vor allem sehen wir vielfach dunkle Farben (blau, schwarz), da wo wir helle erwarten, eine Menge dunkelgefärbter Gesichter fallen uns auf; wenn man aber genauer zusieht, so wird bald klar, dafi wir überall nur mehr die Grundierung vor uns haben, über welche, wie manche in den Ecken erhaltene prachtvolle Reste beweisen, eine feinere Übermalung in jenen schmelzartigen Deckfarben gelegen hat, wie wir sie in Ruine Z in Idikutschari sahen ; ja auf diesen Lasuren war vielfach Gold aufgetragen, so waren z. B. jetzt schwarze oder braune Gewandpartien mit hellblauer oder lichtroter Übermalung versehen, auf welcher feine Goldornamente aufgesetzt waren. Auf diese Weise näherten sich die Fresken dieser Cella der Technik der Miniaturenmalerei, einer Technik, welcher der Gouachemalerei in den Mitteln und den damit erzielten Abstufungen nahe stand. Diese Abstufungen waren Tuschezeichnung der Konturen auf den Verputz, Grundierung mit derben Unterlagen, ohne gerade peinliche Festhaltung der Konturen, soweit erhalten. Darüber dann fein ausgeführte Übermalung und reiche Vergoldung. Die Farben dieser Übermalung werden leicht rissig und bröckeln ab, oft in ganzen Lagen, und das reichlich verwendete echte Gold mag wohl abgekratzt worden sein. Eine ganz eigenartige Erscheinung bezüglich der zahlreichen Inschriften zeigt die Decke dieses Gewölbes. Die Inschriften sind nämlich auf Papier geschrieben und die Streifen auf den Stuck aufgeklebt, und zwar um den Kleb-

stoff und sein Nachdunkeln zu maskieren auf tiefgelbe Streifen!

Der Grund war wohl die Schwierigkeit, mit Pinsel oder Kalam

auf schmale Streifen, die in einem Gewölbe standen, zu schreiben,

ohne die Gemälde zu beflecken, wenn das Schreibmaterial bei

der unbequemen Stellung des Schreibers ausglitt oder kleckste.

Unsere Cella Nr. 1 ist nicht das einzige Gebäude, welches sowohl

die beschriebene Maltechnik als die Aufklebetechnik zeigte. Auch

andere Lokalitäten zeigten diesen eigentümlichen Stil und ver-

wandte Bilder.

Gehen wir nun zu den Einzelnheiten über. Die Decke der

W   0   Cella ist in vier Streifen geteilt und jeder Streifen in zwölf kleinere

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Abschnitte, von denen jeder 43 cm hoch und 33 cm breit ist. Auf diesen achtundvierzig Feldern ist je ein Buddha auf einem

Throne abgebildet, umgeben von anderen, unten zu bezeichnenden

Figuren, über und unter dem Bilde ist je ein gelber Streifen, auf welchem die oben erwähnten Papierinschriften aufgeklebt sind:

sie sind in zentralasiatischem Brâhmî und enthalten Sanskritverse. Die Mitte gilt als Scheitellinie für die Figuren : hier stofien die Scheitel der zweiten Reihe von Ost und West gerechnet aufeinander und die oberen Inschriften der beiden Streifen stehen kopfüber

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