National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0148 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / Page 148 (Grayscale High Resolution Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000190
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

138

nur 48 cm Durchmesser hatte. Es lägt sich heute nur mehr erkennen, (lag die Räder durch einen (oder mehr?) konzentrische Ringe geteilt und die Streifen durch Speichen in Kompartimente abgeteilt waren. Nur der augere Streifen ist noch besser erhalten, so da& man erkennen kann, dag darin Tierbilder dargestellt waren. Auf der Westwand sieht man daneben im Fond des Bildes zwei Tempelpaläste, bewohnt von Bodhisattvas mit anbetender Umgebung — die punktierten Stellen des Schemas sind ausgehoben und nach Berlin gebracht — und darüber befinden sich Reihen von sockelartigen Bauten mit dahinterstehenden Pfeilern, auf denen je eine mit Nimbus und Mandorla umgebene sitzende kleine Buddhafigur abgebildet ist. Die Buddhafiguren sind weilt gemalt, Bäume sind dabei,. und bei jeder ist auf einem besonderen Schildchen auf dunklem Grund der Name in Brâhmî beigemalt gewesen, lesbar waren noch Sikhi, Kâsyapa und einige andere. Es sind also wieder die früheren Buddhas gemeint.

Auf der Ostwand war der Raum über der Buddhafigur und der hinter derselben in achtzehn etwa 12 cm hohe Streifen geteilt, in welchen ganze Reihen von Mönchen abgebildet waren, welche neben und unter Bäumen saften; der darunter folgende Raum war ebenfalls bemalt, aber die Gemälde völlig zerstört. Es ist sehr zu bedauern, dag diese Bilder und ihre Inschriften so zerstört sind; denn, da alles mit Namen versehen war, hätten wir hier über vieles Auskunft erhalten können. Ähnliche Bilder, wie die auf diesen Wänden einst befindlichen, habe ich sonst nicht gesehen.

Dasselbe gilt auch von den kleinen Feldern, sowohl von den größeren vor der Hinterwand, als von den kleineren rechts und links von den grogen Bildern. Viele sind zerstört, von allen nur die Grundierung erhalten, nur in den Ecken sieht man noch da und dort Reste der alten Pracht: die schmelzartigen Deckfarben und die einst reiche Vergoldung wie Goldmuster auf den Gewändern, vergoldeter Schmuck u. dgl. Da so viel vernichtet war, hielt ich es auch nicht für Unrecht einige Platten auszuheben, die Felder 66, 76, 80, 81 sind nach Berlin gekommen. Was sie darstellen, wage ich nicht zu bestimmen. Die Inschriften sind meist zerstört, die Darstellungen mit ein paar Ausnahmen, in denen Tiere vorkommen, meist sehr gleichartig. Mönchgruppen in Verhandlung mit Gaben spendenden Laien (76) (Fig. 135) vor einem Tempelchen, über dem Devatâs schweben, scheinen das Hauptthema zu sein. Meist sitzt in dem Tempelchen ein Buddha, manchmal aber zwei (66) (Fig. 136). Dabei erscheint viel interessantes Detail: dekorative Gehänge am Schlugstein des „IItî" der Tempelchen, Schreibtafeln und Lesepulte vor den Mönchen u. s. w. möchte ich nur nebenbei erwähnen. Alle Laien haben indische Tracht. In Feld 80 (Fig. 137) bedroht ein Mann einen anderen sitzenden mit einem langen Schwerte. Sehr eigenartig ist Feld 81 (Fig. 138) (unmittelbar unter 80). Hier sitzt ein predigender Buddha (?) im Vordergrunde vor einem stehenden Laien (Gottheit?), der lebhaft bewegt ist. Dahinter sieht man seltsam stilisiertes Gebirge, durch das ein Flug strömt, über der Gruppe schweben zwei Devatâs. Im Hintergrunde sitzt ein weiger Löwe. Augerdem ist noch ein Baum und ein Mann (Laie) erhalten: der Rest ist weggebrochen. Ein anderes Feld, daf3 sehr zerstört ist, zeigt laufende Füchse im Hintergrund. Erklärungen der Bilder wage ich nicht. Beachtenswert ist, da& die heute dunkel erscheinenden Roben der Mönche einst gelbrot übermalt und die Falten der Gewänder hochrot darauf gesetzt waren ; für die Ausnutzung des Raumes ist die fast ängstliche Ausfüllung der Lücken durch grope Blumen und Knospen interessant.