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0083 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / Page 83 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000190
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auf die Spitze gestellt sind und unten eine deutlich sich absetzende runde Markierung zeigen. Dieser Kopfputz, der sonst unerhört ist, erinnert an efeubekränzte antike Masken (Taf. XIII, Fig. 5).

Auker einer Menge kleiner Fragmente, beistehen und Pfeilerchen, einer kleinen prachtvoll bemalten Holzfüllung — in Hellblau mit Gold und bunten Blumen .— stammt wahrscheinlich aus dieser Halle das folgende Bild auf Leinwand (Taf. XIV).

Dieses merkwürdige Bild, das ofenbar vor einer Kultusfigur gehangen

hat, ist ein 11/2 in hoher, 48 cm breiter Streifen Leinwand, über dessen oberer   \
Schmalseite ein kleineres dreieckiges Feldchen angefügt war; am unteren

Ende hingen lange Bänder herab, welche unten, um schwer abzuhängen,   B \\\ •
mit Stuck gesteift und ornamental bemalt waren. Das lange Mittelfeld A stellte auf beiden Seiten dasselbe Bild dar: einen langbekleideten, graubärtigen Mann (Vollbart!) mit langen Haaren und Ohrschmuck, gekrönt mit einer schwarzbemalten Zackenkrone, von der ein Schleier herabhängt. Er hält eine Blume, die einer Georgine gleicht, und ist von kleineren Figuren (Knäbchen) umgeben. Darüber (im Dreieck B) ist auf beiden

Seiten zwischen schönen Blumenornamenten ein meditierender Buddha in   A
rotem Kleide dargestellt. Vor der Hauptfigur A und hinter der Hauptfigur (oben) sind schwer lesbare Reste uigurischer Inschriften (bujan Heil! ist deutlich). Wir dürften einen der alten Uigurenfürsten vor uns haben, der sich hier als Verehrer Buddhas darstellen lief. Ähnliche Hängebilder, aber in kleineren Dimensionen und leider sehr zerstört, habe ich in 2 ausgegraben. Am Gürtel hat er eine Menge Scheiden und andere Behälter hängen — genau wie verwandte Fresken in Tojok-Mazar und Murtuk, welche die Familien der Stifter darstellen.1) Von besonderem Interesse ist das Muster des dunkelroten Gewandes, welches stark an japanische Muster erinnert; es sind asternartige Blumen in Hellblau, Dunkelblau und Weifä abgestuft. Die kleinen bedienenden Knäbchen haben ihre Vorbilder in der Gandhâra-Periode.2)

Kloster ß.

In der Südwestecke der „Stadt" mit der Südseite der Mauerpartie gegenüber, wo diese im Bogen nach Süden sich wendet, mit der Ost- und Hauptseite aber der langen Mauer gegenüber, welche von a an sich nach Süden erstreckt, liegt die riesenhafte Anlage des Klosters P. Dieser einst imposante Bau, dessen Hauptanlage an der Frontseite über 100 m, an den Längsseiten aber über 170 m mißt, war der Gegenstand meiner besonderen Aufmerksamkeit, weil er noch soweit erhalten ist, daf man sich aus ihm über die Anlage der grofien Tempel- oder Klosterkomplexe in Idikutschari wenigstens so weit informieren

  1. „Die Bewohner [der Stadt Tschinandschket = Karâkhodscha? oder das zerstörte Alt-Turfan in den Dun;anendörfern S. von Turfan?) tragen alle einen Gürtel und hängen daran ein Messer, einen

Dolch und alles, was sie brauchen" W. Barthold, Orgerr> .o noiss;u6   cpeAxroro Asiro: Barr. Hurr. Axaj.
Haye- VIII. Série, T. 1, Nr. 4, S. 116.

  1. J. Ph. Vogel, Note, sur une statue du Gandhâra: Bulletin de l'tcole Française d'Extrême-Orient Avril—Juin 1903.

Abh. d. I. K1. d. K. Ak. d.Wiss. XXIV. Bd. I. Abt.   10

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