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0183 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / Page 183 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000190
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Beziehung standen zu gewissen Tempelchen im Gebirge, welche stilistisch identisch sind, dieselben Gemälde wiederholen u. s. w. Das Hiehergehörige im einzelnen ist oben jedesmal bemerkt.

Alle Bauten sind buddhistisch. Gebäude, welche man etwa nur für Manichäer in Anspruch nehmen könnte, habe ich nicht gesehen, denn selbst das Gebäude (vgl. unter o, S. 102), von dem ich vermuten möchte, dab sie dort gewohnt haben, weicht nicht von den gewöhnlichen ab. Es hat nur keine Fresken. Verwunderlich ist das nicht, da wir wissen, dab die Manichäer keine Tempel kannten. Obwohl man also alle Gebäude als buddhistische bezeichnen mua, ist doch höchst bemerkenswert, dab uns so viel Neues und Unbekanntes in der Anlage der Bauten begegnet, so dab die alten indischen Bezeichnungen nicht ausreichen. Wir finden Stûpas, welche innen hohle Gewölbe haben und nicht massiv sind, wie die der übrigen buddhistischen Welt, obwohl auch solche vorhanden sind. Am ehesten läbt sich der Ausdruck Tschaitja und Vihâra anwenden. Denn es gab wirkliche Tschaitjas, wie in Indien, und Höhlen, in denen ein massiver Stûpa stand (vgl. Murtuk). An Stelle des Stûpa finden wir vielfach den viereckigen Pfeiler (und ich habe diesen Ausdruck im Kontext des Berichtes vielfach gleich gesetzt) mit vorliegenden Sockeln auf allen vier Seiten oder mit Nischen in den Wänden. Klementz möchte — ich halte dies für recht annehmbar — diese Pfeiler als verkleinerte Kopien des einzigen Baues von rein indischem Typus ansehen, welcher im Tale von Turfan in drei Exemplaren erhalten ist. Es ist dies der Terrassentempel Y in Idikutschari, der Tai-san von Astana und der grobe Tempel von Syrcheb, alle drei mit Treppenanlagen, welche direkt auf die erste Terrasse führen. Zweifellos sind diese drei Bauten Kopien des berühmten Tempels von Gayâ. Es klingt nun sehr glaubhaft, dab die Pfeilerbauten mit Hof im Zentrum von ß, ferner die kleinen Pfeilertempelchen W, z — r solche verkleinerte Kopien sind; aber alle unterscheiden sich von ihrem Vorbild dadurch, dab sie auf den Terrassen, auf welchen sie liegen, mit bald niedrigen, bald aber sehr hohen Mauern umgeben sind. Dadurch nähern sie sich aber den Höhlenbauten mit einem Pfeiler in der Mitte, hinter dem ein Rundgang herumführt, z. B. Nordterrasse von Tempel Nr. 10 hinter Sengyma'uz. Sie ersetzen also hier den Stûpa. Dieselbe Bedeutung haben sie sicher auf den Plattformen anderer gröberer Terrassen wie 2, A, C, I, T, X.

Bisweilen sehen wir die Mauer, welche den Pfeiler (oder „Stûpa") umgibt, [F]

1

an allen vier Seiten durch Türen geöffnet, i wie in Yar-choto, und noch häufiger sehen wir vor jeder Ecke des Pfeilers einen kleineren viereckigen Bau vorgelegt, I_I z. B. Idikutschari B, H', P, Q.

Ebenfalls eine Variation des gegebenen Schemas: Pfeiler mit umgebendem viereckigem Hof möchte ich die Anlage nennen, welche statt des Pfeilers ein kleines Zimmer in die Mitte setzt, dasselbe aber mit der Eingangsseite der Außenmauer so nähert, daf3 auf der Eingangseite der vorliegende Gang verschwindet. Es sind dies Anlagen, welche uns sowohl

    in Idikutschari als im Gebirge begegnen: Idikutschari a, ß, V, Sengyma'uz Nr. 1,
Sengyma'uz Nr. 10. Ich glaube die Berechtigung dieser Gleichsetzung wird gestützt durch die Tatsache, daß die Seitenwände und die Rückwand dieser Cellen