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0190 Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1
Report on Archaeological Work in Idikutshari and Surrounds in the Winter 1902-1903 : vol.1
Bericht über archäologische Arbeiten in Idikutschari und Umgebung im Winter 1902-1903 : vol.1 / Page 190 (Grayscale High Resolution Image)

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doi: 10.20676/00000190
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auch auf Handschriften. Entsteht von irgendwoher eine Nachfrage, so beginnt der Sturm, der sich bei der Faulheit der Bevölkerung bald wieder legt, sobald die direkte Nachfrage aufhört.

Bei der Herausnahme von Fresken habe ich etwa nach den folgenden Grundsätzen gehandelt. Nirgends wurde ein Bild ausgeschnitten, bevor ich nicht einen Plan — so gut es eben möglich war — hergestellt und mich soweit orientiert hatte, als es die Umstände erlaubten. Bei Gebäuden, die ohnehin der Vernichtung preisgegeben waren, nahm ich unter jeder möglichen Orientierung alles, was von Wert schien; leidlich intakte Gebäude wie den Nakatratempel hinter Sengyma'uz habe ich nicht berührt. Fresken, welche uns in die Karawanserai gebracht wurden, nahm ich nie, wenn ich nicht imstande war, festzustellen, woher sie stammten, was übrigens in der letzten Zeit gar nicht mehr besonders schwer fiel.

Zum Schluf habe ich noch die angenehme Pflicht, allen den Männern zu danken, welche uns helfend zur Seite standen. In erster Linie gebührt der Dank der Expedition den Herren J a m es Simon in Berlin und dem verstorbenen Kommerzienrat Krupp, sowie dem Vorsitzenden des ethnologischen Hilfskomitees in Berlin, Herrn Komrerzienrat Fränkel, für seine Bereitwilligkeit, das noch Fehlende zu ergänzen.

Ferner habe ich zu danken den Mitgliedern der Kaiserlich Russischen Akademie, den Herren Radloff Exz. und Salemann Exz., welche durch Rat und Tat die Expedition förderten, Herrn D. K l e m e n t z , der uns mit wichtigen Mitteilungen beisprang, weiter den kaiserlich russischen Konsuln auf chinesischem Boden, den Herren Generalkonsul F e o d o r o v in Kuldscha, Konsul K rot k o v in Urumtsi und ganz besonders Generalkonsul Petrovskij in Kaschgar, welche sich der Expedition in liebenswürdigster Weise annahmen, sowie den schwedischen Missionaren in Kaschgar, den Herren Anderson und dem leider zu früh verstorbenen Dr. Backlund, endlich dem britischen Agenten in Kaschgar Mr. Miles.

Zum Schluá mufi ich noch mit besonderer Freude der liebenswürdigen Aufnahme seitens der chinesischen Behörden gedenken. Auch die Bevölkerung hat sich überall gefällig, freundlich und hilfsbereit erwiesen.

Schan. Ich gebe den folgenden Auszug aus meinem Briefe an den Sekretär der Geographischen Gesellschaft, datiert vom B. Januar 1890: »Ruinen gibt es in Syngym (Synyr) eine Menge. Jedes Jahr ziehen aus Luktschun Schatzgräber hieher, welche für ihre Mühe wohl auf ihre Rechnung kommen. denn sie finden hier ausgiebig (nopsHAotmo !) Arbeiten aus Gold und Silber, aufierdem eine Menge metallener Gefäße, Räuchergefäße und ähnliche Dinge, welche von ihnen an die Metallarbeiter von Luktschun verkauft werden. Trotz all Meiner Bemühungen konnte ich nichts von diesen Úberresten des uigurischen Altertums erhalten (denn die Eingebornen schreiben diese Ruinen den Uiguren zu), auch sogar nichts von den Schriftstücken, von denen sie mir mitteilten, daß sie häufiger als alles andere zusammen mit Weizenkörnern in einer besonderen Art tönerner Krüge vorkommen; es finden sich ferner auch Blättchen (.nicTnRL3), im Kreis herum beschrieben, in Futteralen aus Holz oder Bein. aber diese Blättchen sind sehr bröcklig und beim Auseinandernehmen zerbrechen sie und zerfallen zu Staub'. Sollten mit diesen Blättchen Palmblatthandschriften oder aber Amulette auf Birkenrinde, wie sie in Kaschmir noch gebräuchlich sind, gemeint sein? Noch will ich bemerken, daß dieses viel weiter südlich liegende Syngym (Sangyin, Synyr) nicht mit Sengyma'uz (Syngyma'uz, Syngma'uz) nördlich von Karakhodscha zu verwechseln ist.