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0011 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
The Devils of Avesta and their Relationship to Iconography of Buddhism in Central Asia : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / Page 11 (Color Image)

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[Figure] Fig. 1 Army of Mâra, Gandhâra relief in Museum, Lahor.Das Heer Mâras, Gandhâra-Relief im Museum von Lahor.

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doi: 10.20676/00000193
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Einleitung.

1. Auf den folgenden Seiten . soll es unternommen werden, ein Problem anzufassen, das für die Entwicklung der Ikonographie Mittelasiens heute eine Forderung der Wissenschaft geworden ist; ich meine die Typengeschichte

der dämonischen Wesen, von denen die rituelle Kunst des nördlichen Buddhismus und die darin eingebetteten nichtbuddhistischen Systeme so überreich Gebrauch machen. Die allgemeine, recht ungenügende Annahme ist für den Buddhismus die, daß indische Gottheiten und Dämonen, in erster Linie Siva und seine Sippe die Grundlage bilden ; was die älteren Systeme aber betrifft, so werden die in Betracht kommenden Gestaltungen, die dem buddhistischen Pandämonium gegenüber viel weniger formenreich sind, als primitiv und dem bezüglichen Volke zugehörig angesehen. Allein, wer die Dinge kennt, weiß sehr wohl, daß die eigentlichen Hindû-Devas und -Dämonen, fast unberührt, einfach wie eine

umrahmende Umgebung von Zeugen oder Patronen der eigentlichen Vorgänge aufgenommen sind. Bleiben wir zunächst dabei stehen, so können wir nicht umhin, darauf hinzuweisen, daß es eine ganz merkwürdige Umgestaltung dieser Hindûgötter gibt. Eine der Hauptszenen im Leben des Sâkyamuni Buddha

und der Theorie nach also im Leben eines jeden Buddha ist sein Sieg über die Anfechtungen, welche der Dämon Mâra gegen ihn in Gang brachte (Fig. 1). Sehen wir auf den Abbildungen die Dämonen an, welche Mâras Heer bilden, lesen wir die Texte nach, die die Szene beschreiben, so machen wir sofort die Beobachtung, daß gerade die Haupttypen dieses Heeres ins Böse, ins Lächerliche verdrehte Hindûgötter sind. (Fig. 2). Gehen wir aber zurück zu den Darstellungen, welche sich innerhalb der sogenannten Gandhâraskulpturen finden, so fehlen diese Hindûgötter in dieser Komposition völlig und wir sehen nur neben Gepanzerten eine Reihe von geschickt variierten Schreckgestalten , tierköpfige, bärtige und

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Fig. 1. Das Heer Miras,
Gandhira-Relief im Museum von Lahor.