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0527 Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1
The Devils of Avesta and their Relationship to Iconography of Buddhism in Central Asia : vol.1
Die Teufel des Avesta und Ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral-Asiens : vol.1 / Page 527 (Color Image)

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[Figure] Fig. 64 Padmapâni in the feminine form, influenced by Amitâbha coming from Pundarîka. From a Miniatur, through the courtesy of the possessor, K. W. Hiersemann.Padmapâni in weiblicher Form, überschattet von Amitâbha zur Erzeugung des Pundarîka. Umrisse einer Miniatur im Besitz von K. W. Hiersemann, der diese Notiz freundlichst gestattete.

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doi: 10.20676/00000193
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1I, 71

lichen Buddhismus spielt. Der offiziell als Nachfolger Buddhas designierte Maitreya tritt vor ihm ganz zurück, nur Padmapâni-Avalokitesvara und die mit ihm engverbundene Târâ kommen ihm an Bedeutung gleich. Die seltsame Kombination der beiden drückt sich, übrigens von den Kaisern derMandschudynastie anerkannt, am klarsten aus in den Inkarnationen dieser Bodhisattvas innerhalb der Religion und damit der kaiserlichen Regierung, die unter den Mandschus dem Reiche seine natürlichen Grenzen errungen hatte. Wie erwähnt, ist der Kaiser die Fleischwerdung dieses Schwertträgers, und wie wohl jetzt allgemein bekannt, der Dalai-Lama die Fleischwerdung des spiritus rector der Kirche, des Padmapâni-Avalokite§vara. Der zweite Groß-Lama von Tibet, der sogenannte Pan-c'en (Mahâpandita) von bKra-sis-lhun-po nun ist der spirituelle Vater des Padmapâni, also eine Art Patron des Dalai-Lama. Er selbst ist eine unmittelbare Emanation des Dhyâni-Buddha Amitâbha, also der jetzt handelnden roten Form der fünf Dhyânibuddhas. Manjusrî nun ist ein Repräsentant all dieser fünf meditativen Buddhas und erhält so einen Kult auf den fünf Bergen, genannt U-tai-San, Panca§îrsaparvata, dem eigentlichen Zentrum des chinesischen Buddhismus aller Sekten. Wir haben schon darauf hingewiesen, daß dort die eigentliche Unterlage eine ganz andere, eine mit dem Bon verquickte manichäische war. All diese Sektierer hängen ja in Mittelasien eng aneinander; wie sehr das besonders auch von Tibet gilt, beweist uns die sonst durch die Buddhisten überall unterdrückte, aber mehrmals wiederholte Mitteilung des oft zitierten Li-yul-gyi lun-bstan, wonach auf Betreiben der Königin, der ersten Gattin des Sron-btsansgam-po im siebenten Jahrhundert nicht nur aus Chinesisch-Turkistan fliehende buddhistische Mönche in die Provinz dBus aufgenommen wurden, nein, es wurden für andere Mönche, die „Räte von Zan-zun" (zan-zunblon-po) in Tibet gleichzeitig mit dem großen buddhistischen Tempel acht Tempelklöster erbaut. Was der Autor des merkwürdigen, übrigens zweifellos aus einer andern (vielleicht der tocharischen) Sprache übersetzten Buches fast ingrimmig andeutet, weist darauf hin, daß wir in diesen „Räten" dieselben Kerle ver-

muten dürfen, die er als „Plagen" (gnan), Kindermörder mit eignem Ritual und eignen Gesängen in den buddhistischen Bauten von Turkistan selbst bezeichnet. Sie haben also in Lhasa selbst ebenso an der Ausgestaltung des Systems mitgewirkt, wie sie durch Yueci-Gesandte vermittelt und auch sonst schon eingeschlüpft in China fast grundlegend waren. Die Spuren ihres solaren Systems, der Kult der leuchtenden, brennenden und leicht erzürnbaren Scheibe markiert sich überall selbst in der buddhistischen Hülle. Von diesem Standpunkte aus wird manches klar, was sonst bloß vom indischen Grundsystem aus völlig rätselhaft ist. Wir haben oben zu Fig. 51 ausgeführt, wie der Bodhisattva Manjusri, auf dem Berge Meru sitzend, sich selbst als seine weibliche Form (upâya) repräsentiert, und können nun hier eine außerordentlich seltene Darstellung eines Bildchens geben, das die Selbstzeugung Padmapâni unter Überschattung des „unermeßlichen Lichtes" d. h. des Dhyânibodhisattva Amitâbha darstellt (Fig. 64).

Fig 64. Padmapâni in weiblicher Form, überschattet von Amitâbha zur Erzeugung des Pundarika. Umrisse einer Miniatur im Besitz von K. W. Hiersemann, der diese Notiz freundlichst gestattete.

Der Lotus in seinen bunten Farben, auf dem der Bodhisattva mit dem noch verhüllten Amitâbha in der Krone sitzt, ist eine Wiedergabe der kreisenden Regenbogenfarben, welche über dem See in Lhasa schwebten und der Grund waren, warum der König diesen See als die Stelle wählte, auf der der große, noch heute stehende Haupttempel von